Der Oberste Gerichtshof hat sich der Entführung dreier Kinder durch die eigene Mutter neu angenommen. Wochenlang hatte der Vater um seine Kinder bangen müssen.
Entführung
Eine Frau hat ihre drei Kinder nach Tunesien entführt und steht nun vor dem Regionalgericht Biel. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Mutter hat ihre drei Kinder nach Tunesien entführt.
  • Dem Vater hatte sie nicht Bescheid gegeben.
  • Der Oberste Gerichtshof rollt diesen Fall nun neu auf.
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Vor Gericht ist eine Seeländerin Berichten zufolge nicht gut weggekommen. Ihre eigenen Kinder hatte sie nach Tunesien entführt, ohne dem Vater Bescheid zu geben. Als «egoistisch» und «dreist» betitelte die Staatsanwaltschaft ihr Handeln, dass sich 2018 ereignete.

Damals hatte sie einfach ihre Koffer gepackt und war mit ihren Kindern von Biel nach Tunesien gereist.

Dem Vater der Kinder hatte sie lediglich eine WhatsApp-Nachricht geschrieben. In dieser hatte sie ihn informiert, dass sie eine fünfwöchige Kur in Deutschland antreten würde.

Der Wahrheit entsprach das nicht. Sie wollte vor dem Vater der Kinder fliehen, um den Streitigkeiten mit ihm zu entkommen. Besonders an den Besuchswochenenden soll es regelmässig eskaliert sein, berichtet das «Bieler Tagblatt».

Mann gerät ins Visier

In Tunesien hat die Frau mit ihren Kindern ein neues Leben begonnen. 18 Monate lebte sie dort – bis sie von der Polizei erwischt wurde. In dieser Zeit sei den Kindern der Kontakt zum Vater verboten gewesen. Dadurch sah das Regionalgericht den Tatbestand der Kindesentführung erfüllt.

Die Verteidigung hingegen nimmt den Vater ins Visier. Wie das «Bieler Tagblatt» berichtet, sei er desinteressiert an den Kindern gewesen. Die Beziehung zu ihnen würde er halbherzig führen und hätte schon mehrmals längere Zeit ohne sie verbracht.

Das Urteil soll am Nachmittag des 5. Juli fallen.

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