Bottmingen: Bioabfälle richtig verwerten
Am Montag, 20. Januar, am Info-Anlass: «Bioabfälle richtig verwerten» in der Aula des Burggartenschulhauses konnte man sich über die Bioabfälle informieren.
Am Montag, 20. Januar, nutzte die interessierte Bevölkerung die Gelegenheit, sich am Info-Anlass: «Bioabfälle richtig verwerten» in der Aula des Burggartenschulhauses darüber zu informieren, wie eine hohe Qualität beim Sammeln von Wertstoffen gewährleistet werden kann. Die geladenen Referenten und Referentinnen vermittelten den Anwesenden wissenswerte Informationen rund um Bioabfälle.
Nachdem die Bottminger Gemeindepräsidentin Mélanie Krapp die Gäste begrüsst hatte, erklärte Monika Bolliger vom Amt für Umweltschutz und Energie BL, dass es sich bei biogenem Abfall um einen Wertstoff handelt. Sie betonte, dass die kantonale Gesetzgebung die Verwertung dieser Fraktion explizit fördere und den Gemeinden im Bedarfsfall Unterstützung seitens des Kantons zusichere.
Eine Verwertung ist gegenüber der Verbrennung erstrebenswert, da ein zirkulares Modell mit einem Wertschöpfungskreislauf aus energetischer und regenerativer Sicht entsteht. Ferner betonte Monika Bollinger, dass Speiseabfälle sollen zwar als Wertstoff behandelt werden – nichtsdestotrotz sollen sie soweit als möglich minimiert werden.
Ein Drittel aller Lebensmittel wird in der Schweiz weggeworfen
In einer nationalen Kampagne, die auch der Kanton unterstützt, wird darauf aufmerksam gemacht, dass ein Drittel aller Lebensmittel in der Schweiz weggeworfen wird. Die Umweltbelastung aus dem Food Waste ist um ein Vielfaches höher der Nutzen aus der Verwertung.
Anschliessend stellte die Kompostberaterin Barbara Schumacher dar, dass das Kompostieren im eigenen Garten nicht nur aus dem Blickwinkel der Verwertung sinnvoll ist. Ein Komposthaufen, sofern er richtig angelegt ist, bietet auch Lebensraum für unzählige Organismen und stellt einen wertvollen Grundpfeiler für Biodiversität im Siedlungsraum dar.
Den Vorgang der Vergärung erklärte Mike Keller von der Biopower Nordwestschweiz AG. Zudem stellte er anschaulich dar, dass die Energie aus 20 Bananenschalen ausreicht, um 1 Kilometer mit einem Gas- oder Elektroauto CO2-neutral zu fahren. Er erläuterte, dass Störstoffe, besonders in Form von Plastik, beim Prozess das grösste Problem darstellen.
5 Gramm Kunststoff essen wir wöchentlich
Kunststoffe aus verpackten Lebensmitteln, die über den Biocontainer entsorgt werden, können nicht aussortiert werden und gelangen mit dem Kompost oder Dünger auf die Felder. In Form von Mikroplastik nehmen wir die Kunststoffe über die Nahrung zu uns.
Wöchentlich essen wir daher ca. 5 Gramm Kunststoff, was dem Gewicht einer Kreditkarte entspricht. Als letzter Referent sprach Christian Krichbaum von der Raurica Holzvermarktung AG über verholztes Material.
Die Raurica Holzvermarktung AG ist Brennstoff-Lieferant für die beiden Holzheizkraftwerke in Basel. Er erklärte, dass das Holz für eine optimale Energiegewinnung einen maximalen Anteil von grüner Biomasse (Blätter) von 5 Prozent nicht überschreiten dürfe.
Weitere Anlasse schon geplant
Der Wassergehalt sollte idealerweise zwischen 30 – 50 Prozent liegen. Das angelieferte Holz müsse frei von Steinen, Erden, Metallen, Plastik, Eis und Erdklumpen sowie sonstigen Verunreinigungen sein. Somit können Rasenschnitt, Kompost, Laub und Essensreste nicht mit dem Holz verwertet werden und gehören in den Kompost oder in die Vergärung.
Durch den Informationsanlass, der von der Gemeindeverwaltung Bottmingen in Kooperation mit der Gemeinde Binningen organisiert wurde, führte die Ressortverantwortliche Natur, Energie und Umwelt der Gemeindeverwaltung Bottmingen, Sabine Pfammatter. Daniel Egli, der diese Bereiche in Binningen verantwortet, war ebenfalls vor Ort.
Ein weiterer, spannender Anlass findet am kommenden Samstag, 1. Februar statt, an dem die Biopower Anlage in Pratteln besichtigt wird.