EHF2024: Grosser Einsatz für ein unvergessliches Hornusserwochenende
Das 40. Eidgenössische Hornusserfest in Höchstetten rückt näher. Michael Kummer, Ressortleiter Bau im Interview.
Das 40. Eidgenössische Hornusserfest findet 2024 in Höchstetten statt. Am 23. – 25. August und 30. August bis 1. September 2024 sind alle Augen auf den Nouss gerichtet.
Damit an den beiden Wochenenden alles glattläuft, legen sich eine Menge Menschen seit Monaten mächtig ins Zeug. Nau.ch Lokal hatte im Vorfeld die Gelegenheit, mit dem Ressortchef Bau, Michael Kummer, zu sprechen.
Michael Kummer wohnt in Burgdorf. Er ist gelernter Dachdecker, heute arbeitet er in der Baudirektion Burgdorf als Teamleiter Betrieb/ Signalisation.
Er ist Vizepräsident der Hornuser Gesellschaft Höchstetten HGH. Kummer ist verheiratet und hat drei Kinder. In seiner Freizeit verbringt er Zeit mit der Familie oder frönt dem Hornussen.
Für das Eidgenössische im Einsatz
Nau.ch: Du bist Hornusser, Teamleiter bei der Stadt Burgdorf, Hornuss-Hersteller und Ressortchef Bau beim EHF. Wie bringst du das alles unter einen Hut?
Michael Kummer: Das geht nur dank meiner Frau, die mir so gut wie möglich den Rücken freihält. Das ist nicht immer einfach, da Brigitte selbst noch ein Geschäft führt.
Nau.ch: Wie stark belastet dich das Ressort? Was meint deine Familie zu deinem Engagement?
Michael Kummer: Wie gesagt, die Familie unterstützt mich, aber es ist schon eine Riesenbelastung.
Nau.ch: Wie kamst du zum OK des Eidgenössischen Hornusserfestes 2024 in Höchstetten (OK EHF24)?
Michael Kummer: Ich wurde durch unseren OK-Präsidenten angefragt. Wir hatten in den Jahren zuvor schon zwei Kleinanlässe zusammen organisiert.
Ich bin seit 2001 in unserm Vorstand und war einer von denen, die gesagt haben, nach 2009 sollten wir das EHF noch einmal organisieren. Jetzt wissen die meisten noch wie. So war für mich klar, dass auch ich einmal ein Teil von diesem OK sein möchte.
Von Infrastruktur über Spielfelder: es gibt zu tun auf den 18'700 Quadratmetern
Nau.ch: Wofür ist das Ressort Bau zuständig?
Michael Kummer: Für den Auf- und Abbau der Zelte, für die Versorgung des Festareals mit Wasser, Strom und IT. Zudem übernehmen wir den Bau und Unterhalt der WC-Anlagen.
Nau.ch: Du hast die 32 Ries (Spielfelder) vergessen. Brauchen diese keine baulichen Anpassungen?
Michael Kummer: Doch, jedes Ries muss ausgesteckt und der Bockstand vorbereitet werden. Doch dafür ist das Ressort «Hornussen» zuständig.
Nau.ch: Kannst du mir die wichtigsten Kennzahlen nennen?
Michael Kummer: Die Fläche der Zelte beträgt 6'800 Quadratmeter, die Gesamtfläche des Areals 18'700 Quadratmeter. Wir werden zirka 800 Meter Absperrgitter aufstellen.
Wir verlegen rund 10 Kilometer Kabel und 4 Kilometer Abwasser- und Frischwasserleitungen. Und wir bauen eine Tribüne, die 750 Menschen Platz bietet.
Weiter müssen wir eine Brücke zur Evakuierung bauen, die zugleich den Zugang zu den Wettkampfplätzen der Platzger bildet.
Koordination ist anspruchsvoll
Nau.ch: Welches sind die grössten Herausforderungen in deinem Ressort?
Michael Kummer: Es gibt viele Herausforderungen und momentan kommen fast täglich neue dazu. Organisiert ist zwar das meiste, doch aktuell ist die Koordination der verschiedenen Arbeiten die grösste Herausforderung.
Nau.ch: Organisierst du während den Anlässen einen Pikettdienst?
Michael Kummer: Das ist bis jetzt nicht geplant. Ich werde sicher die meiste Zeit selbst anwesend sein.
Nau.ch: Werden die Installationen von Wasserleitungen und Stromkabeln von Fachpersonen gemacht oder bist auch du dafür zuständig?
Michael Kummer: Wir sind ein Verein, der breit aufgestellt ist. Die Fachkräfte finden sich in unseren Reihen. Mit den Installationen beginnen wir bereits am 2. August, eine Woche später fangen wir gemeinsam mit den freiwilligen Helferinnen und Helfern mit dem Aufbau der Zelte an.
50 Helferinnen und Helfer pro Tag
Nau.ch: Wie viele Helferinnen und Helfer beanspruchst du beim Auf- und Abbau?
Michael Kummer: Wir benötigen an jedem Tag, an dem wir bauen, 50 Helfer/-innen. Wir rechnen mit zehn Arbeitstagen für den Auf- und Abbau der Zelte. Alles in allem werden wir einen Monat mit dem Bau des ganzen Festes beschäftigt sein.
Nau.ch: Koordinierst du die Helfer/-innen-Einsätze selbst?
Michael Kummer: Mein Ressort besteht aus fünf Mitgliedern. Wir werden uns jeweils am Vorabend absprechen.
Nau.ch: Gibt es irgendwelche Weisungen, Schulungen, Vorgaben für externe Helfer/-innen?
Michael Kummer: Die gibt es, aber nicht im Ressort Bau.
Lust, als Helferin oder Helfer mit dabei zu sein?
Nau.ch: Wer kann sich als Helferin oder Helfer melden und wie können sich Interessierte anmelden?
Michael Kummer: Wir sind an diversen Anlässen präsent und werben für Helferinnen und Helfer. Die Anmeldung erfolgt digital und ist sehr einfach.
Mittels eines Buttons auf der Homepage EHF24 oder einem QR-Code (auf Plakaten und Flyern) werden Interessierte direkt auf das Tool «Helfereinsatz.ch» geleitet.
Weiter gehen wir davon aus, dass sich alle Mitglieder der HG Höchstetten und ein Grossteil der Angehörigen zur Verfügung stellen. Auch im Bekanntenkreis wird Werbung gemacht.
Nau.ch: Wird mit den externen Helferinnen und Helfern ein Arbeitsvertrag abgeschlossen oder wie läuft das?
Michael Kummer: Nein. Die Helferinnen und Helfer melden sich über das Tool Helfereinsatz auf der Homepage oder werden durch Spieler, das OK oder an Anlässen angefragt.
Eingetragene Einsätze sind verbindlich und können nur nach Absprache mit dem Ressort Personal angepasst werden. Mit diesem Vorgehen möchten wir sicherstellen, dass zu gegebener Zeit auch genügend Helferinnen und Helfer vor Ort sind.
Nau.ch: Werden externe Helferinnen und Helfer entschädigt?
Michael Kummer: Damit wir diesen Anlass finanziell stemmen und hoffentlich noch etwas verdienen können, sind wir auf Freiwillige angewiesen. Deshalb werden die externen Helferinnen und Helfer während des Einsatzes mit Essen und Getränken versorgt, erhalten ein Helfer-Shirt, können zu einem ermässigten Preis an den Abendunterhaltungen teilnehmen und werden nach Abschluss des Festes an einen Helferanlass eingeladen.
Wir gehen davon aus, dass es sich bei diesen Personen durchwegs um Freunde und Freundinnen der Hornusser Höchstetten handelt oder um solche, die sich an diesem grossen Fest im kleinen Dorf beteiligen möchten.
Nau.ch: Sind externe Helferinnen und Helfer während den Arbeiten durch das OK gegen Unfälle versichert?
Michael Kummer: Solange wir keine Arbeitsverträge mit den Helferinnen und Helfern abschliessen, wird ein allfälliger Unfall durch die persönliche Versicherung getragen. Das ist bei jedem Fest dieser Grösse üblich.
Unvergessliche Hornusser-Wochenenden stehen bevor
Nau.ch: Was sind deine Wünsche für das OK und die freiwilligen Helferinnen und Helfer?
Michael Kummer: Dass wir für die vielen Stunden der Planung und Arbeit mit zwei unvergesslichen Hornusser-Wochenenden belohnt werden und uns viele schöne Erinnerung bleiben.
Nau.ch: Danke für deine Zeit und ich hoffe, die Arbeiten in deinem Ressort verlaufen unfallfrei und zur Zufriedenheit aller.