Der Wolf bereitet den Bünderinnen und Bündnern am meisten Sorge
Laut einer am Samstag veröffentlichten Umfrage will ein Viertel der Bündnerinnen und Bünder den Wolf ausrotten.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Kanton Graubünden wurde eine Umfrage zu den Sorgen der Bevölkerung durchgeführt.
- Für 38,6 Prozent der Befragten stellt der Wolf demnach ein grosses Problem dar.
Der Wolf hat bei Bündnerinnen und Bündnern laut einer Umfrage zuletzt für die tiefsten Sorgenfalten gesorgt. Die Tiere ausrotten will ein Viertel der Befragten, wie eine am Samstag veröffentlichte Umfrage der Zeitung «Südostschweiz» zeigte.
Für 38,6 Prozent der befragten Bündnerinnen und Bündner stellt der Wolf demnach ein grosses Problem dar. Das ging aus dem «Sorgenbarometer Graubünden» des Meinungsforschungsinstituts Opinionplus im Auftrag von suedotschweiz.ch hervor. Dahinter folgten demnach die Krankenkassenprämien, der Strassenverkehr und die Altersvorsorge.
Trotz der Sorgen soll der Wolf nicht komplett verschwinden. Die Hälfte habe für einen Kompromiss plädiert: «Wolf ja, regulierende Abschüsse ebenfalls ja», schrieb die «Südostschweiz». 23 Prozent gaben an, dass der Wolf stärker geschützt werden sollte.
Die Sorge vor dem Wolf ist gemäss der Zeitung eine Frage des Einkommens: 34,5 Prozent der Personen mit hohem Einkommen stuften den Wolf als Problem ein. Bei Personen mit mittlerem oder tiefen Einkommen waren es 40 Prozent der Befragten.
Unterschiede je nach Parteizugehörigkeit
Auch hätten sich Unterschiede je nach Parteizugehörigkeit gezeigt. Über die Hälfte der SVP-Anhängerinnen und -Anhänger gaben an, dass der Wolf Probleme bereitet. Bei den Grünen waren es etwas mehr als ein Viertel. Zudem sorgten die Tiere insbesondere in den betroffenen Bergregionen – im Unterengadin/Münstertal, in der Region Imboden und im Albulatal – für Unbehagen.
An der Umfrage nahmen im Juli 1275 Bündnerinnen und Bündner aus allen Teilen des Kantons ab 18 Jahren teil. Ihnen standen 21 Vorschläge zur Auswahl. Davon durften sie fünf auswählen.
Auf den Wolf folgten die Krankenkassen-Prämien mit 32,1 Prozent, wie die Zeitung weiter schrieb. Den Verkehr, Transitverkehr und Staus hätten 29,9 Prozent der Befragten angegeben. Die Altersvorsorge beunruhige 27,5 Prozent der Bündner Bevölkerung.
Ebenfalls unter die ersten zehn Probleme schafften es der Umweltschutz und Klimawandel, die Entvölkerung der Täler, der Wohnungsmangel und die Mieten, Erneuerbare Energien und die Beziehungen zur Europäischen Union. Auf Platz 10 landete die Entwicklung im Tourismus: Rund ein Fünftel der Befragten sorgt sich um sie. Je nach Region forderten mehr als 50 Prozent der Befragten einen geförderten Ausbau des Tourismus, wie die Zeitung schrieb.