Kantonsspital Graubünden sucht nach Lösungen für Überzeiten
56 Ärzte überschritten im vergangenen Jahr das Arbeitspensum-Limit im Kantonsspital Graubünden – das Krankenhaus arbeitet an Lösungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die gesamte Schweiz kämpft mit Überstunden bei Ärzten und Ärztinnen.
- Auch im Kantonsspital Graubünden stellt dies ein grosses Problem dar.
- Erste Lösungsansätze sind allerdings vorhanden.
In der Industrie, dem Gewerbe und dem Handel darf die Höchstarbeitszeit von 50 Stunden pro Woche gesetzlich nicht überschritten werden. Es gibt allerdings Ausnahmefälle: Besteht beispielsweise eine Dringlichkeit des Diensts, dann darf eine Verlängerung von vier Stunden in der Woche stattfinden. Insgesamt darf allerdings nie das Limite von 140 Zusatzstunden im Jahr überschritten werden.
Auch Ärzte und Ärztinnen stehen unter dem Schutz dieses Gesetzes. Doch oftmals werden die Zeiten aufgrund von Mangel an Fachkräften überschritten, was in der gesamten Schweiz ein Problem darstellt. Auch im Kantonsspital Graubünden kommt es zu einer Anhäufung dieser Überstunden – und überschreitet sogar das gesetzliche Mass.
Kantonsspital Graubünden bricht Arbeitsgesetz
Die Limite von 140 Überstunden wurde insgesamt von 56 Mitarbeitenden im vergangenen Jahr überschritten, wie die «Südostschweiz» berichtet. Eine Person häufte sogar eine Anzahl von 394 Zusatzstunden an.
Damit verstösst das Krankenhaus eindeutig gegen das Arbeitsgesetz. Zusätzlich bedeuten Überstunden auch häufig Übermüdung – was bei Ärzten zu fatalen Folgen führen kann.
Massnahmen sind eingeleitet
Deswegen muss das Arbeitsamt nun auch handeln. Auch das Kantonsspital Graubünden ist sich des Problems bewusst und hat erste Massnahmen gesetzt: So wurde eine Patientenstation geschlossen, um den Arbeitsaufwand geringer zu halten. Ausserdem strebe man in der gesamten Schweiz an, eine 46-Stunden-Woche für Ärzte einzuführen. Bei Überstunden werde das Limite auf diese Weise nicht sofort überschritten.
