Partner: Factcheck – Fleisch ist schlecht für die Umwelt
Fleisch ist nicht gleich Fleisch – und damit nicht immer schlecht für die Umwelt. Oder doch?
Immer mehr Menschen in der Schweiz verzichten auf Fleisch – aus Sorge um das Klima, die Tiere und ihre Gesundheit. Eine aktuelle Studie besagt: «Der Anteil an Haushalten, die ohne Einschränkungen tierische Produkte konsumieren, ist laut einer Befragung der Universität St. Gallen von rund 71 Prozent im Jahr 2022 auf rund 64 Prozent gesunken.»
Aber was wäre, wenn Fleisch gar nicht pauschal das Umweltproblem wäre, für das es gehalten wird? Was, wenn es einen Weg gäbe, Fleisch zu geniessen, ohne die Natur zu belasten? Zeit für einen Faktencheck – und vielleicht ein neues Bewusstsein.
Der Hauptvorwurf: «Fleisch ist ein Klimakiller.»
Dieser Satz fällt oft und klingt erschreckend plausibel: Massentierhaltung, Monokulturen für Futteranbau, Methan aus Kuhmägen – die Liste der Anklagepunkte ist lang. Kein Wunder also, dass sich immer mehr Menschen für den Fleischverzicht entscheiden, um ihren ökologischen Fussabdruck zu verringern.
Und ja, diese Kritik ist nicht unberechtigt … Aber halt: Nicht jedes Stück Fleisch stammt aus einer intensiven Massentierhaltung, die Regenwälder rodet und Flüsse verschmutzt. Genau hier lohnt sich ein genauer Blick.
Faktencheck Teil 1: Nicht jedes Fleisch ist gleich
Fleisch ist Fleisch, oder? Falsch. Die Art, wie Tiere gehalten werden, macht den Unterschied – und zwar einen gewaltigen. Industriell produziertes Fleisch steht nicht zu Unrecht in der Kritik: Lange Transportwege, genmanipuliertes Soja als Futter und ein hoher Wasserverbrauch hinterlassen nicht gerade positive Effekte auf die Umwelt.
Doch dann gibt es eben auch Naturfleisch – ein Produkt, das sich radikal von dieser Praxis unterscheidet. Es stammt von Tieren, die auf Weiden grasen, die für die landwirtschaftliche Nutzung meist unbrauchbar sind. Keine Monokulturen, keine Futtermittelimporte. «Unsere Kühe verwerten, was wir Menschen nicht essen können: Gras», erklärt Adrian Hirt von Alpahirt. «Sie sind keine Konkurrenz für unsere Ernährung, sondern eine Ergänzung.»
Faktencheck Teil 2: Kühe als Klimakiller? Nicht immer.
Methan – das Schreckgespenst des Fleischkonsums. Kühe stossen grosse Mengen davon aus, was sie in den Augen vieler zum Umweltfeind Nummer eins macht. Aber die Wahrheit ist komplexer: Nicht jede Kuh ist ein Klimakiller.
Der Unterschied liegt in der Haltung. In der Massentierhaltung entstehen gewaltige Mengen Methan, weil die Tiere mit Soja und Mais gefüttert werden, die für ihren Verdauungsprozess unnatürlich sind. Das führt nicht nur zu mehr Treibhausgasen, sondern auch zu ungesünderen Tieren.
Naturfleisch kommt aus einer anderen Welt. „Unsere Kühe fressen Gras und Kräuter – das, wofür ihr Verdauungssystem gemacht ist“, so Adrian Hirt. Dadurch entstehen nicht nur weniger Emissionen, sondern die Tiere fördern sogar die Bodenqualität: Mit ihren Hufen lockern sie den Boden, ihr Mist sorgt für natürliche Düngung. Studien zeigen, dass regenerativ bewirtschaftete Weideflächen deutlich mehr CO2 binden – sie wirken wie ein natürlicher Speicher für Treibhausgase. Kühe richtig gehalten, sind also nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung.
Fazit
Fleisch ist nicht gleich Fleisch. Der pauschale Vorwurf, dass es immer schlecht für die Umwelt sei, greift viel zu kurz. Die Art der Produktion, die Herkunft und die Haltung der Tiere machen einen ganz entscheidenden Unterschied. Und du hast es in der Hand, welches Fleisch du am Ende kaufst.
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