Partner: Märchen vom billigen Fleisch – Wer den wahren Preis zahlt
Wer Billigfleisch konsumiert, zahlt nicht den Preis für das Tierwohl. Denn gerade in der Massentierhaltung durchleben Kühe, Schweine und Hühner viel Leid.
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Ein Kilo Fleisch für wenige Franken – ein Schnäppchen, oder? Doch das vermeintliche Schnäppchen hat seinen wahren Preis, den nicht die Konsumenten an der Kasse zahlen, sondern die Tiere, die Umwelt und letztlich auch unsere eigene Gesundheit.
Antibiotika in der Massentierhaltung – ein gefährliches System
Ein zentrales Problem ist der massive Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung. In riesigen Mastbetrieben werden Tiere auf engstem Raum gehalten – ein Nährboden für Krankheiten. Um Ausbrüche zu verhindern und das Wachstum zu beschleunigen, werden ihnen regelmässig Antibiotika verabreicht – allein in der Schweiz 18 Tonnen im Jahr 2023.
![Antibiotika Tier](https://c.nau.ch/i/2m3ykg/900/antibiotika-tier.jpg)
Das hat fatale Folgen: Immer mehr Bakterien werden resistent, und die Medizin verliert ihre wichtigste Waffe gegen Infektionen. Laut WHO sterben jährlich rund 1,2 Millionen Menschen an Infektionen durch resistente Keime – Tendenz steigend.
Mehr Krankheiten, mehr Medikamente?
Der Medikamentenumsatz in der Schweiz stieg 2024 um 3,5 Prozent. Ist das Zufall? Experten warnen, dass Resistenzen die Heilung von Infektionen erschweren und Behandlungen teurer und länger machen.
Doch nicht nur Antibiotikaresistenzen machen uns krank. Untersuchungen zeigen, dass billiges Fleisch oft mit Rückständen von Medikamenten und Schadstoffen belastet ist. Hormone, Pestizide aus Futtermitteln und Entzündungsstoffe aus dem Stress der Tiere landen am Ende auf unseren Tellern.
Die Tiere zahlen den höchsten Preis
Nicht nur die menschliche Gesundheit leidet – die Tiere in der Massentierhaltung zahlen mit ihrem Leben. Hühner werden in wenigen Wochen auf Schlachtgewicht gemästet, Schweine leben nur sechs Monate, und Kälber sehen oft nie eine Weide. Kühe, die unter natürlichen Bedingungen über 15 Jahre alt werden könnten, erreichen in der Fleischindustrie selten ihr zweites Lebensjahr.
Der Einsatz von Antibiotika ist ein Symptom eines Systems, das auf maximale Effizienz statt auf Respekt und artgerechte Haltung setzt. Ein Tier, das unter ständigen Schmerzen und Stress leidet, ist keine Ware – es ist ein Lebewesen, das weit mehr verdient als ein Leben in Enge und Dunkelheit.
Auch die Umwelt leidet
Neben den gesundheitlichen Risiken verursacht die industrielle Tierhaltung enorme Umweltschäden:
- 70 % der weltweiten Antibiotika landen in der Massentierhaltung – und damit auch in Böden und Gewässern.
- Durch den Einsatz von Kraftfutter wie Soja trägt die Branche massgeblich zur Abholzung des Regenwaldes bei.
- Die Emissionen der Fleischproduktion übersteigen die des gesamten weltweiten Verkehrssektors.
Lösungen – Was können wir tun?
Die Lösung beginnt mit bewussten Entscheidungen. Fleisch aus artgerechter Haltung, wie bei Alpahirt, zu kaufen bedeutet, gesunde Tiere zu unterstützen, die keine ständige Antibiotikagabe benötigen.
![Fleisch](https://c.nau.ch/i/vMp4Dq/900/fleisch.jpg)
Weniger, aber hochwertiges Fleisch reduziert die Nachfrage nach Billigprodukten und damit die Belastung für Umwelt und Tiere. Gleichzeitig braucht es politischen Druck, um strengere Regulierungen gegen den Missbrauch von Antibiotika durchzusetzen.
Auch Alternativen wie eine flexitarische Lebensweise können langfristig dazu beitragen, den Konsum zu verringern. Denn billiges Fleisch ist eine Illusion – die wahren Kosten zahlen Umwelt, Tiere und wir selbst mit unserer Gesundheit. Jeder Bissen entscheidet, ob wir ein krankmachendes System weiter unterstützen oder gemeinsam einen Kurswechsel einleiten. Es ist an der Zeit, umzudenken.
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