Partner: Tierwohl ist kein Luxus oder Privileg, sondern eine Pflicht
Gute Tierhaltung hat ihren Preis. Doch nur die wenigsten wollen sich das auch leisten. Dabei ist das Wohl der Tiere eine Pflicht.
Tierwohl und Naturfleisch wird heute oft als Luxusgut vermarktet – als etwas, das man sich nur leistet, wenn es das Budget erlaubt. Doch ist es nicht an der Zeit, diesen Gedanken zu hinterfragen? Sollte es nicht vielmehr eine Selbstverständlichkeit sein, dass Tiere artgerecht leben dürfen?
Stell dir vor, ein Hotel würde mit dem Slogan «Wir haben Betten!» werben. Wir würden schmunzeln, denn ein Bett gehört doch zum Wesen eines Hotels, oder?
Das Problem: Billiges Fleisch = hoher Preis für Tiere und Umwelt
Warum ist es überhaupt notwendig, Tierwohl als Besonderheit hervorzuheben? Die Antwort ist einfach – weil die Realität der industriellen Fleischproduktion das genaue Gegenteil darstellt.
In der modernen Massentierhaltung werden Tiere auf Effizienz getrimmt. Statt auf grünen Wiesen zu grasen, verbringen sie ihr Leben in engen Ställen oder in überfüllten Hallen. Ihre Nahrung besteht nicht aus frischem Gras und Heu, sondern aus Kraftfutter, das aus Soja und Mais besteht und in direkter Nahrungskonkurrenz zum Menschen steht.
Das Kraftfutter verbraucht dabei Unmengen an Ressourcen: 100 Kalorien in Futtermitteln liefern am Ende nur etwa 17 bis 30 Kalorien in Form von Fleisch zurück – eine massive Energieverschwendung.
Doch der Preis geht weit über reine Energieverluste hinaus. Die industrielle Tierhaltung ist einer der grössten Verursacher von Treibhausgasen. Allein die Lebensmittelproduktion ist für 26 Prozent der globalen Emissionen verantwortlich. Dazu kommen die immensen Umweltbelastungen durch Gülle, Methanausstoss und den Anbau von Futtermitteln.
Und die Tiere? Sie zahlen den höchsten Preis. Überzüchtet und auf schnelles Wachstum getrimmt erreichen sie kaum einen Bruchteil ihrer natürlichen Lebenserwartung. Während eine Alpahirt-Kuh durchschnittlich 10 Jahre alt wird, werden Mastbullen der konventionellen Fleischindustrie bereits nach 11 bis 18 Monaten geschlachtet.
Obwohl hochwertiges Naturfleisch eine viel bessere Nährstoffzusammensetzung aufweist, bevorzugen wir dennoch das billige Produkt aus dem Supermarkt – ein Trugschluss, denn die wahren Kosten tragen wir später in Form von Umweltproblemen und gesundheitlichen Folgen.
Es ist an der Zeit, Fleisch nicht mehr nur nach dem Preis zu bewerten, sondern danach, welchen Preis Tiere, Umwelt und wir selbst wirklich dafür zahlen.
Alpahirt zeigt: Es geht auch anders
Wir bei Alpahirt glauben, dass ein respektvoller Umgang mit Tieren nicht nur möglich, sondern sogar zwingend notwendig ist. Unsere Bündner Bergkühe leben artgerecht – auf saftigen Alpwiesen, ernähren sich von Gras und Heu und dürfen alt werden.
Wir verzichten bewusst auf Kraftfutter, lange Transporte und jedwede Zusatzstoffe, um Fleisch anzubieten, das nicht nur gut schmeckt, sondern dass du auch mit gutem Gewissen geniessen kannst.
Die Verantwortung der Konsumenten
Als Konsumenten tragen wir eine enorme Verantwortung. Jeder Einkauf ist ein Statement – für oder gegen Tierwohl. Wer bewusst weniger, aber besseres Fleisch konsumiert, unterstützt eine nachhaltige Landwirtschaft und sorgt dafür, dass Tierwohl kein Nischenprodukt bleibt. Es ist an der Zeit, den Fokus von der Frage «Wie günstig?» hin zu «Wie gut?» zu verschieben.
Tierwohl muss zur Norm werden
Tierwohl darf nicht länger als Luxus betrachtet werden, sondern muss zur neuen Normalität werden – für uns, für die Tiere und für eine nachhaltige Zukunft. Ein Umdenken ist nötig, und es beginnt bei jedem Einzelnen von uns. Denn am Ende entscheiden wir alle alleine nur mit Messer und Gabel, wie die Welt von morgen aussieht.
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Die Alpahirt AG ist Nau.ch Lokalpartnerin. Mit Ihrem Engagement ermöglicht die Alpahirt AG lokale Inhalte auf Nau.ch.