Gleichstellung

Vielfältige Teams und Gleichstellung in Bündner Unternehmen

Standeskanzlei Graubünden
Standeskanzlei Graubünden

Chur,

Wie der Kanton Graubünden meldet, lud am 29. Juni 2023 das Netzwerk Diversity-gr Unternehmen aus dem Wirtschaftsraum Graubünden nach Chur zum Werkgespräch ein.

Die Innenstadt von Chur. - Kanton Graubünden
Die Innenstadt von Chur. - Kanton Graubünden - Nau.ch / Simone Imhof

Am 29. Juni 2023 lud das Netzwerk Diversity-gr Unternehmen aus dem Wirtschaftsraum Graubünden nach Chur zu einem Werkgespräch ein.

Abgeholt wurden deren Bedürfnisse und Anliegen zu Themen wie Gleichstellung und Vereinbarkeit.

Die angeregten Diskussionen zeigten: Der Bedarf und die Wissenslücken sind gross, die strukturelle Verankerung in den Unternehmen (noch) klein.

Diese Herausforderungen will das Netzwerk angehen.

Balance zwischen Hochleistung und Menschlichkeit soll gefunden werden

Eine besondere Herausforderung für Unternehmen ist, die Balance zwischen Hochleistung und Menschlichkeit zu finden, wie Esther-Mirjam de Boer in ihrem Impulsreferat zum Auftakt des Werkgesprächs Diversity-gr am 29. Juni 2023 sagte.

«Die Leute kommen wegen der Firma und gehen wegen des Chefs», fasste sie pointiert zusammen.

Zufriedene Mitarbeitende sind gute und treue Mitarbeitende

Die Diversity-Expertin, die an mehreren Unternehmen beteiligt ist und in fünf Verwaltungsräten sitzt, zeigte auf, welche Chancen der digitale Wandel und vielfältige Teams mit sich bringen und wie unterschiedliche Mitarbeitende gewonnen – und gehalten – werden können.

Ihre Ausführungen waren für die Anwesenden angesichts des Arbeitskräftemangels besonders inspirierend.

Ein Pluspunkt Graubündens sei die Nähe zur Natur und zu Naherholungsgebieten, so de Boer, und müsse von den Unternehmen vermehrt berücksichtigt werden.

«Gesunde, erholte und zufriedene Mitarbeitende sind gute und treue Mitarbeitende.»

Strukturelle Verankerung von Gleichstellung und Vielfalt noch gering

Nach dem Impulsreferat vertieften die Teilnehmenden unter fachkundiger Moderation in vier Gruppen die Themen «Vereinbarkeit von Beruf und anderen Lebensbereichen», «Rekrutierung», «Personalentwicklung und Talentmanagement» sowie «Strukturelle und organisatorische Verankerung».

Ein Problem, das in allen Gruppen zur Sprache kam, sind die fehlenden Strukturen für die Kinderbetreuung in Graubünden.

Weitere Erkenntnisse waren, dass die strukturelle Verankerung von Gleichstellung und Vielfalt in den Unternehmen noch marginal ist und entsprechend auch das Wissen und die Sensibilisierung zu Gleichstellungsthemen gering.

Plattform für Erfahrungsaustausch und Sensibilisierung

Solche und ähnliche Themen will das Netzwerk Diversity-gr künftig angehen. Das Werkgespräch ist ein Baustein auf diesem Weg.

Diversity-gr bietet Unternehmen eine Plattform für den Erfahrungsaustausch, sensibilisiert für Zusammenhänge und schlägt mittels Fakten, guten Beispielen und Denkanstössen gangbare Lösungen vor, um die Offenheit für Vielfalt in der Firmenkultur zu verankern.

Besonders angesprochen sind Unternehmen aus den Bereichen Tech, IT, Wirtschaft und Forschung, wo der Frauenanteil tendenziell tief liegt, es ist aber auch für andere Branchen offen.

Öffentliche Veranstaltung im Februar 2024

Ein nächster Baustein ist eine öffentliche Veranstaltung am 12. Februar 2024 mit dem Fokus auf Leadership und Verankerung.

Das Netzwerk wird getragen von der Stabsstelle für Chancengleichheit von Frau und Mann, vom Innovationszentrum CSEM, von der Academia Raetica, vom Netzwerk «Women in Tech Switzerland», von der Fachhochschule Graubünden, vom KMU-Zentrum Graubünden, von der Pädagogischen Hochschule Graubünden, von Somedia und von der Agentur Markenkern.

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