Davos holt Stimmungsbild zu Städtepartnerschaften ein
Die Gemeinde Davos prüft die Zukunft ihrer inaktiven Städtepartnerschaften mit Aspen, Chamonix und Ueda. Die öffentliche Vernehmlassung läuft bis 11. März 2025.
![Gemeinde Davos und im Hintergrund der Skilift Bünda. - Kanton Graubünden](https://c.nau.ch/i/632vM/900/gemeinde-davos-und-im-hintergrund-der-skilift-bunda-kanton-graubunden.jpg)
Wie die Gemeinde Davos mitteilt, ist sie mit den drei Städten Aspen (USA), Chamonix (Frankreich) und Ueda beziehungsweise Sanada (Japan) partnerschaftlich verbunden. Seit über 15 Jahren sind die Partnerschaften nahezu inaktiv.
Es stellt sich die Frage, ob und in welcher Form die Partnerschaften weitergepflegt werden sollen. Der Kleine Landrat holt dazu mit einer Vernehmlassung das Stimmungsbild der Öffentlichkeit ein.
Seit den 1970er-Jahren hat Davos drei Städtepartnerschaften aufgebaut. Initiiert wurden die Partnerschaften von der Tourismusdestination, welche diese später an die politische Gemeinde übergab.
Wegfall der Förderung und die Frage der Reaktivierung
Bis 2009 kümmerte sich das Komitee «Davos Sister Cities» um die Partnerstädte und koordinierte verschiedene Aktivitäten. Im Zuge eines Sparprogrammes hat der Grosse Landrat 2010 die finanziellen Mittel für das Partnerprogramm gestrichen.
Seiter wurden keine Aktivitäten mehr initiiert. Der aktuelle Zustand der inaktiven Städtepartnerschaften ist unbefriedigend. Darum stellt sich der Kleine Landrat die Frage, ob und mit welchen Mitteln die Städtepartnerschaften reaktiviert werden sollten.
Es gibt hauptsächlich zwei Wege, wie die Partnerschaften aktiviert werden könnten. Entweder werden die Partnerschaften mit finanziellen und personellen Ressourcen der öffentlichen Hand gefördert.
Zwei Wege zur Reaktivierung
Die Gemeinde Davos nimmt also Geld in die Hand, um aktiv Austauschaktivitäten zu initiieren. Der andere Weg führt über ein stärkeres zivilgesellschaftliches Engagement.
Es ist der Kern des Partnerschaftsgedankens, dass sich Vereine und private Organisationen zwischen den verschiedenen Städten verbinden und regelmässig austauschen. Daraus entstehen im Idealfall freundschaftliche Verbindungen, die auch ohne staatliche Förderung weitergepflegt werden.
Ein solche zivilgesellschaftliche Vernetzung zwischen den Partnerstädten konnte in Davos bis anhin nicht verstetigt werden.
Wandel der Städtepartnerschaften im digitalen Zeitalter
Es ist fraglich, ob Städtepartnerschaften ganz grundsätzlich noch notwendig sind. Breite Bevölkerungsschichten reisen heute auch in weit entfernte Länder.
Und dank den digitalen Kommunikationsmitteln kann man sich praktisch über den gesamten Globus miteinander unterhalten und vernetzen. In diesem Umfeld haben staatlich geförderte Austauschprogramme an Bedeutung verloren.
Die zugrundeliegende, äusserst wertvolle Idee der Völkerverständigung kann heute auch mit anderen Mitteln gepflegt werden.
Vernehmlassung zur Zukunft der Partnerschaften
Da die Städtepartnerschaften in den vergangenen Jahren in der Öffentlichkeit kein Thema waren, möchte der Kleine Landrat bei politischen Parteien, Vereinen und zivilgesellschaftlichen Gruppierungen ein Stimmungsbild einholen. Dazu lanciert er eine öffentliche Vernehmlassung.
Bis am 11. März 2025 können sich alle Interessierten an der Umfrage beteiligen und Ihre Meinung einbringen. Damit ein möglichst repräsentativer Überblick entsteht, ist der Kleine Landrat dankbar, für möglichst viele Rückmeldungen.
Auf Grundlage der Rückmeldungen wird der Kleine Landrat einen Richtungsentscheid fällen und die nächsten Schritte aufgleisen.