Ein neu gestaltetes Ortszentrum für Davos Dorf
Wie die Gemeinde Davos berichtet, sind die Entwürfe aus dem Projektwettbewerb zur Neugestaltung des Ortszentrums im Kongresszentrum Davos ausgestellt.

Das neue Ortszentrum soll ein behindertengerechter Verkehrsknoten mit kurzen Wegen für Passagiere von Bahn, Bus, Individualverkehr und Bergbahn werden – und gleichzeitig ein attraktives Ortszentrum als Zugang zur verkehrsfreien Promenade.
Südlich der Bahngleise entstehen Gebäude für touristische Nutzungen und Wohnraum.
Das Projekt für die Neugestaltung des Ortszentrums wird von der Gemeinde Davos, der Rhätischen Bahn, den Davos Klosters Bergbahnen und der Immobiliengenossenschaft Konsum Davos getragen.
Generationenprojekt von vier Partnern
Die vier Projektpartner hatten im vergangenen Frühjahr zu einem Ideen- und Projektwettbewerb eingeladen.
Entwickelt werden sollte ein städtebaulicher Entwurf für das Ortszentrum und ein architektonischer Entwurf für den neuen Bahnhof.
15 Projektvorschläge von Architekten- und Planerteams aus der Schweiz und dem nahen Ausland wurden eingereicht.
Verschiebung des Bahnhofs Davos Dorf
Die elfköpfige Jury aus Vertreter der Projektpartner und Experte verschiedenster Fachgebiete bewerteten die Eingaben punkto Städtebau, Architektur, Landschaftsarchitektur, Mobilitätsplanung, Wirtschaftlichkeit sowie Nachhaltigkeit und Klimaschutz.
Augenfälligstes Merkmal der Neugestaltung ist die Verschiebung des Bahnhofs Davos Dorf zwischen das heutige Seehofseeli und den offenen Parsennparkplatz.
In einer unterirdischen Einstellhalle zwischen dem neuen Bahnhof und der Parsenn-Talstation werden rund 500 öffentliche Parkplätze erstellt.
Auf dem Bahnhofplatz entstehen Bushaltestellen, Taxistandplätze, ein Kurzzeitparking für Bahnbenutzer und Abstellplätze für Fahrräder.
Äusserlich von der leichten Holzkonstruktion geprägt
Das lang gezogene Bahnhofsgebäude ist äusserlich geprägt von der leichten Holzkonstruktion seiner verschiedenen Dächer.
Im Gebäude befinden sich ein Verkaufsladen für Lebensmittel und Reisebedarf, ein Restaurant und ein Versammlungsraum.
Mehrfamilienhäuser für Einheimische geplant
Südlich des neuen Bahnhofs können auf dem heutigen Parsennparkplatz Hotels und bewirtschaftete Wohnungen entstehen.
Auf der Wiese daneben werden Mehrfamilienhäuser mit erschwinglichem Wohnraum für Einheimische geplant.
Auch anstelle des heutigen Bahnhofs Dorf wird später Raum für Gewerbe- und Wohnbauten frei.
Das Siegerprojekt ist intuitiv, klar und logisch gesetzt
Das Siegerprojekt trägt den Namen «Davoser Schlitten» und stammt von der Arbeitsgemeinschaft Bearth & Deplazes Architekten Chur und Marques Architekten Luzern (die den kürzlichen Umbau des Davoser Eisstadions verantwortet hatten).
Für die Landschaftsarchitektur zeichnen Hager Partner Zürich verantwortlich. Städtebaulich sei das Siegerprojekt intuitiv, klar und logisch gesetzt, lobte die Fachjury, die sich einstimmig entschieden hatte.
Der Bahnhofsbau sei zurückhaltend, setze aber mit seiner markanten Formation von Dächern ein architektonisches Zeichen.
Das Siegerprojekt wird weiter bearbeitet
Sämtliche Entwürfe sind bis am 22. Oktober im Kongresszentrum Davos ausgestellt. Das Siegerprojekt wird nun weiter bearbeitet und daraus ein Masterplan abgeleitet.
Die Verkehrsräume werden optimiert, und es wird eine Kostenberechnung erstellt.
Der Masterplan bildet die Grundlage für eine Zonenplanrevision, einen generellen Gestaltungsplan und einen Erschliessungsplan, über welche die Davoser Bevölkerung voraussichtlich im Spätherbst 2023 abstimmt.
Danach werden auch für die übrigen Teile des Areals Projektwettbewerbe lanciert.
Ausstellung der Wettbewerbsbeiträge
Der Baubeginn für die erste Bauetappe ist für das zweite Halbjahr 2024 vorgesehen; der neue Bahnhof könnte frühestens 2028 in Betrieb gehen.
Die Umsetzung des gesamten Projekts wird in mehreren Etappen erfolgen.
Die Ausstellung im Raum Landwasser des Kongresszentrums Davos dauert vom 14. bis 22. Oktober 2022. Sie ist montags bis freitags von 17 bis 19 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr geöffnet.