Gemeinderat von Rafz befürwortet geplante Deponie
Der Gemeinderat von Rafz unterstützt die geplante Deponie im Bleiki, vorausgesetzt, gesetzliche und umwelttechnische Vorgaben werden eingehalten.
Wie die Gemeinde Rafz mitteilt, plant der Kanton Zürich im Rahmen seiner Gesamtschau Deponien auf dem Gemeindegebiet von Rafz eine neue Deponie. Er hat dieses Vorhaben in die Überarbeitung des kantonalen Richtplans aufgenommen. Dieser liegt vom 6. Dezember 2024 bis 14. März 2025 öffentlich auf.
Der Gemeinderat unterstützt das Deponieprojekt in Rafz, sofern seine Rahmenbedingungen eingehalten werden. Zur Abschätzung des zukünftigen Bedarfs an Deponievolumen hat der Kanton Zürich im Rahmen der Gesamtschau Deponien ein Prognosemodell für Deponieabfälle entwickelt.
Dieses zeigt trotz forcierter Kreislaufwirtschaft einen Bedarf an weiteren Deponien. In der Gesamtschau Deponien wurden circa 400 Standorte im Kanton Zürich bewertet.
Kanton Zürich prüft Deponiepotenzial
Auf dem Gemeindegebiet von Rafz wurde die ehemalige Lehmgrube Bleiki als möglicher neuer Standort für eine Deponie aufgenommen. Dieser Eintrag in der Deponieplanung kam aufgrund einer Meldung der Eberhard Bau AG an den Kanton zustande, welche dieses Areal als neuen Standort vorgeschlagen hat.
Der Kanton Zürich beurteilt das Gebiet als geeignet für eine Deponie des Typs B. Für eine Deponie des Typs C/D/E müssen die Grundwasserverhältnisse im Rahmen einer weiteren Planung genauer untersucht werden.
Gemeinderat hatte früh Kenntnis vom Vorhaben
Die Gemeinde Rafz ist Miteigentümerin eines Teil des geplanten Deponieareals. Der Gemeinderat wurde deshalb bereits vor rund drei Jahren von der Eberhard Bau AG über das Vorhaben orientiert. Eine Deponie auf dem Areal der heutigen Lehmgrube Bleiki lehnte der Gemeinderat zu Beginn ab, wegen des befürchteten Mehrverkehrs durch das Dorf sowie Umweltbedenken.
Aufgrund der Auseinandersetzung mit der Thematik einer Deponie und aufgrund der Berücksichtigung verschiedener, von der Gemeinde geforderter Rahmenbedingungen durch die Eberhard Bau AG hat sich die Haltung des Gemeinderates gewandelt.
Deponien sind technische Bauwerke. Nach dem heutigen Stand der Technik sind Deponien als sicher zu beurteilen, auch wenn – wie bei allen technischen Errungenschaften – stets ein gewisses Restrisiko bleibt. Es wird aber vorausgesetzt, dass beim Deponieprojekt in Rafz alle Beteiligten die gesetzlichen und umwelttechnischen Vorgaben einhalten und deshalb auch keine negativen Auswirkungen auf das Grundwasser zu erwarten sind.
Rafzer Stimmberechtigte entscheiden
In Abwägung der Vor- und Nachteile einer Deponie und insbesondere in Anbetracht der erheblichen finanziellen Mittel, die der Gemeinde Rafz zufliessen werden, spricht sich der Gemeinderat deshalb insgesamt für eine Deponie in Rafz aus. Grundlage für diesen Entscheid bildet eine Nutzwertanalyse, die er gemeinsam mit der Planungs- und Energiekommission erarbeitet hat und verschiedene Rahmenbedingungen enthält, die bei der Errichtung der Deponie zwingend beachtet werden müssen.
Das letzte Wort haben die Rafzer Stimmberechtigten, die dem für die Errichtung einer Deponie erforderlichen Baurechtsvertrag zustimmen müssen.
Öffentliche Auflage des kantonalen Richtplans
Die Baudirektion des Kantons Zürich hat das Verfahren für die Überarbeitung des kantonalen Richtplans am 6. Dezember 2024 eröffnet. Die Anhörung und öffentliche Auflage des vorliegenden Entwurfs zur Teilrevision 2024 des kantonalen Richtplans erfolgt vom 6. Dezember 2024 bis 14. März 2025.
Während dieser Zeit kann sich jedermann dazu äussern. Auch der Gemeinderat wird die Gelegenheit nutzen, dass die von ihm geforderten Rahmenbedingungen berücksichtigt werden.