Feuerwerk

«Es sprechen so viele Gründe gegen Feuerwerk»

Nau.ch Lokal
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Frauenfeld,

Am 28. Juni 2023 diskutiert der Gemeinderat von Frauenfeld über eine stärkere Einschränkung von Feuerwerk. Ralf Frei (SP) hat die Motion eingereicht.

Ralf Frei
Ralf Frei, Fraktionspräsident der SP Frauenfeld. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Motion fordert die Einschränkung von Feuerwerk in Frauenfeld.
  • Davon sollen Mensch, Tier und die Umwelt profitieren.
  • Die Motion wird am 28. Juni 2023 im Gemeinderat von Frauenfeld besprochen.

Feuerwerk wird von Menschen seit Jahrhunderten abgebrannt. Dies soll laut einer Motion, eingereicht von Ralf Frei (SP), jetzt stärker eingeschränkt werden.

Durch Annahme der Motion würde das Abbrennen von Feuerwerk in Frauenfeld grundsätzlich verboten werden. Ausgenommen davon wären kleinere Feuerwerkskörper.

Ausserdem wäre es dem Stadtrat für Anlässe von mindestens regionaler Bedeutung möglich, Ausnahmebewilligungen zu erteilen. Zusätzlich würden am 1. August und Silvester Zonen definiert, in welchen das Abbrennen von Feuerwerk erlaubt ist.

Darüber entschieden wird am 28. Juni 2023 im Gemeinderat von Frauenfeld. Ralf Frei (SP) hat mit Nau.ch Lokal über seine Gründe für das stärkere Einschränken von Feuerwerk gesprochen.

Nau.ch: Wieso sind Sie der Ansicht, dass das Abbrennen von Feuerwerk stärker eingeschränkt werden sollte?

Ralf Frei: Es sprechen so viele Gründe gegen Feuerwerk – Feinstaubbelastung, Abfall, Lärm, Sicherheit, und so weiter – sodass wir das ungehemmte Abbrennen, das sich leider nicht nur auf den 1. August und Silvester beschränkt, in geordnetere Bahnen lenken möchten.

Nau.ch: Welchen Mehrwert für Mensch und Tier sehen Sie bei allfälliger Annahme der Motion?

Ralf Frei: Für die Menschen wie auch Tiere gäbe es sicher weniger Lärmemissionen, weniger Schadstoffe in der Luft, weniger Verletzungsgefahren und weniger Abfallberge, die jeweils auf Kosten der Steuerzahlerinnen und -zahler entsorgt werden.

Es gäbe aber auch schlicht klare Regeln, wann und wo Feuerwerk abgebrannt werden darf und wann nicht. Diese Klarheit fehlt zurzeit.

Sind Sie für eine stärkere Einschränkung von Feuwerk?

Nau.ch: Feuerwerk fasziniert die Menschheit schon seit Jahrhunderten. Geht mit der Einschränkung nicht ein Teil unserer Traditionen oder Kultur verloren?

Ralf Frei: Nein. Wer meint, unsere Kultur müsse an Feuerwerk festgemacht werden, unterschätzt diese massiv.

Darüber hinaus beabsichtigt die Motion mit den möglichen Zonen eine Kompromisslösung, sodass bei den richtigen Gegebenheiten punktuell doch Feuerwerk abgebrannt werden darf.

Nau.ch: Ist das Abfeuern von Feuerwerk in der heutigen Zeit, in Anbetracht der Klimakrise und den daraus entstehenden Emissionen, überhaupt noch zeitgemäss?

Ralf Frei: Nein, das ist es nicht. Wer heute hübsche Lichter am nächtlichen Himmel bestaunen will, setzt auf Drohnen-Shows.

Nau.ch: Ist es nicht sinnvoller, die Einschränkung von Feuerwerk kantonal oder national zu regeln?

Ralf Frei: Selbstverständlich würden wir kantonale oder gar nationale Regelungen befürworten. Fakt ist aber, dass sich sowohl Bund als auch Kantone weigern, konkrete Massnahmen zu ergreifen. Daher bleibt noch die Gemeindeebene.

Zur Person

Ralf Frei ist 32 Jahre alt, sitzt seit 2017 im Frauenfelder Gemeinderat und amtet zurzeit als Fraktionspräsident der SP. Er ist Redaktor, wohnt in Frauenfeld und verbringt seine Freizeit mit Gärtnern, Fahrradfahren und Wandern.

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