Hinwil plant Zukunft im Industriegebiet West
120 Interessierte informierten sich am 8. April 2025 über die vielen Bauprojekte im Industriegebiet West. Im Fokus stand die nachhaltige Entwicklung.

Wie die Gemeinde Hinwil mitteilt, war das Publikumsinteresse gross: Rund 120 Personen folgten am 8. April 2025 der Einladung der Gemeinde. Nach einer Begrüssung durch Gemeindepräsident Andreas Bühler legte Gemeinderätin Christina Haffter in einem Überblick die Vielzahl der grösseren Bau- und Infrastrukturvorhaben dar, die derzeit in Bezug auf das Industriegebiet West hängig sind.
Zu jedem Projekt erläuterte Christina Haffter kurz die Hintergründe sowie die daraus resultierenden möglichen Auswirkungen.
SBB Serviceanlage
Erst kürzlich bekannt geworden ist dabei das Vorhaben einer SBB-Serviceanlage, die von Stefan Holzinger (Leiter Anlagen Produktion Personenverkehr SBB) am Anlass selbst kurz präsentiert wurde. Er zeigte auf, warum die SBB solche Anlagen benötigt und welche Kriterien die SBB bei der Standortevaluation angewendet hat.
Die geplante Anlage soll mit Zeithorizont 2050 realisiert werden. Mit drei Hallengleisen für 150 Meter lange Züge erfordert sie etwa fünf Hektaren Land. Derzeit steht eine Mehrfachnutzung des Areals des Armeelogistikcenters im Fokus.
Wie der prägnante Überblick von Christina Haffter aufzeigte, haben viele der präsentierten Projekte bei einer Umsetzung einen massgeblichen Einfluss auf das Orts- und Landschaftsbild. In vielen Fällen muss man auch mit erheblichem Mehrverkehr rechnen. Die Projekte weisen aber auch auf das grosse Potenzial hin, welches das Industriegebiet in der Wässeri besitzt.
Wichtigkeit vorausschauender Planung
«Hinwil steht an einem Wendepunkt für die weitere Entwicklung», sagte Gemeindepräsident Andreas Bühler. Aus Sicht des Gemeinderats Hinwil ist es darum entscheidend, dass sich das weitere Wachstum verträglich gestaltet.
Das Risiko besteht jedoch, dass sich die Bau- und Infrastrukturvorhaben unkoordiniert und ohne Abstimmung aufeinander weiterentwickeln. Das könnte sich negativ auswirken und dazu führen, dass künftig die Schwerindustrie das Landschaftsbild dominiert. Bestehende Arbeitgeber könnten abwandern, der Gemeinde entgingen wichtige Steuererträge.
Gemeindepräsident Andreas Bühler legte dar, warum es dem Gemeinderat vor diesem Hintergrund ein grosses Anliegen ist, dass die Vorhaben nicht nur einzeln und isoliert beurteilt, sondern in ihren Auswirkungen auch im übergeordneten Kontext betrachtet werden. Eine vorausschauende Planung ist essenziell.
Hinwil soll seine Qualität als ländlich und zugleich städtisch-urbane Gemeinde behalten. Für den Gemeinderat ist es darum ein Erfolg, dass in Hinwil ein sogenannter «kooperativer Planungsprozess» angestossen werden konnte.
Kooperativer Planungsprozess
Wie Kantonsplaner Benjamin Meyer darauffolgend darlegte, geht es beim vereinbarten informellen Prozess darum, dass der Kanton, die SBB, die Regionalplanung Zürcher Oberland sowie die Gemeinde Hinwil gemeinsam und kooperativ eine Analyse der pendenten Vorhaben vornehmen und diese in ihren Auswirkungen abschätzen.
Dies mit dem Ziel, geeignete Lösungsansätze für eine nachhaltige Entwicklung des Industriegebiets zu entwerfen. Hinwil soll als moderne, attraktive und zukunftsgerichtete Gemeinde gestärkt werden.
Durch die dringend notwendige Gesamtbetrachtung ergebe sich für Hinwil eine Chance, schloss Gemeindepräsident Andras Bühler die Ausführungen: «Unser Ziel ist es, die Identität der Gemeinde zu erhalten und einen Mehrwert zu erzielen.»
Die anschliessende Möglichkeit, Fragen zu stellen, wurde von den Anwesenden gut genutzt.