Fusion

Die Fusion zwischen Trun und Sumvitg scheitert

Nau.ch Lokal
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Surselva,

Wie die Gemeinde Trun berichtet, kommt es aufgrund der mehrheitlichen Ablehnung der Sumvitger Bevölkerung zu keiner Gemeindefusion von Trun und Sumvitg.

Dorfzentrum von Trun.
Dorfzentrum von Trun. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Die Gemeindevorstände von Sumvitg und Trun haben nach Auswertung der Umfrageergebnisse der Stimmbevölkerungsbefragung entschieden, das Gemeinde-Fusionsprojekt abzubrechen. Die Befragung hat ergeben, dass bei den strittigen Punkten vermutlich in den weiteren Verhandlungen eine Einigung möglich wäre.

Jedoch lässt sich aus der Frage zur grundsätzlichen Einstellung der Stimmbevölkerung zur Fusion sowie den Kommentaren ableiten, dass eine Fusion zum jetzigen Zeitpunkt keine Zustimmung bei einer Volksabstimmung erhalten würde.

Die Gemeinden Sumvitg und Trun pflegen seit längerer Zeit eine enge Zusammenarbeit. So führen die beiden Gemeinden die gesamte Volksschule (Kindergarten, Primarstufe und Oberstufe) seit dem Schuljahr 2013 und 2014 gemeinsam im Consorzi da scola Sumvitg-Trun.

Feuerwehr in einer gemeinsamen Organisation zusammengelegt

Ebenfalls haben Sumvitg und Trun die Feuerwehr in einer gemeinsamen Organisation zusammengelegt. Für die Gewährleistung einer einwandfreien Wasserversorgung wurde gemeinsam ein Brunnenmeister engagiert. Auch die Abwasserreinigungsanlage ARA wird gemeinsam betrieben. Und seit neuestem führen Sumvitg und Trun eine Steuerallianz.

Die Gemeindevorstände von Sumvitg und Trun haben im Januar 2019 ein gemeinsames Projekt gestartet, um zu klären, wie eine Fusion der beiden Gemeinden aussehen könnte. Der ursprüngliche Plan war es, dass die Projektgruppe Vorschläge erarbeitet und diese anlässlich von Informationsveranstaltungen mit der Bevölkerung diskutiert und weiterentwickelt.

Wie bei so vielem hat die COVID-19-Pandemie auch diesen Plan durcheinandergebracht. Die Projektgruppe entschied sich daher für ein anderes Vorgehen. Mittels einer Informationsbotschaft wurde die Stimmbevölkerung über die Ausgangslage der beiden Gemeinden informiert. Ebenfalls wurde der Stimmbevölkerung ein Vorschlag unterbreitet, wie eine fusionierte Gemeinde aussehen könnte.

Fragebogen ging an Stimmbevölkerung

Gemeinsam mit der Informationsbotschaft wurde der Stimmbevölkerung ein Fragebogen zugestellt. Der Fragebogen umfasste zwölf Fragen, welche unter anderem die Bereiche Gemeindename, Wappen, öffentliche Begegnungsorte, politische Organisationsform, paritätische Vertretungsrecht, Standort der Gemeindeverwaltung, Schule, Forst- und Werkdienst, Feuerwehr, Landwirtschaft sowie Alp- und Jagdhütten.

Zudem hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, offene Fragen, Bemerkungen und Hinweise zu platzieren. Als übergeordnete Frage wurde die Stimmbevölkerung gebeten anzugeben, wie sie einer Fusion der Gemeinden Sumvitg und Trun grundsätzlich gegenüberstehen.

Insgesamt haben 679 Personen an der Befragung teilgenommen. In Sumvitg betrug die Beteiligung an der Befragung 39.5 Prozent, in Trun 33.6 Prozent. Die Auswertung hat ergeben, dass in den zuvor stark diskutierten Bereichen Wappen und Name sowie der politischen Organisation vermutlich in den weiteren Verhandlungen eine Einigung möglich wäre.

Abbruch des laufenden Fusionsprojekts

Die Frage zur Einstellung zu einer Gemeindefusion hat die Stimmbevölkerung in Trun mit 56 Prozent positiv (Auswahloptionen «eher positiv» und «sehr positiv») angegeben. In Sumvitg hat die Stimmbevölkerung die Fusionsfrage mit 56 Prozent negativ (Auswahloptionen «eher negativ» und «sehr negativ») angegeben.

Eine vertiefte Auswertung der Ergebnisse und der dazugehörigen Kommentare hat ergeben, dass fusionskritischen Personen ihre Meinung derzeit mit grosser Wahrscheinlichkeit auch nicht bei den realistisch möglichen Anpassungen bei gewissen Fragen des Fusionsprojekts ändern würden.

Aufgrund dieser Ausgangslage haben die beiden Gemeindevorstände gemeinsam entschieden, das laufende Fusionsprojekt abzubrechen. Trun und Sumvitg werden ihre enge Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen wie Volksschule, Feuerwehr, Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Steuerallianz weiterführen.

Zusammenarbeit im Forst- und Werkbereich möglich

Aufgrund des Fragebogens ist ebenfalls hervorgegangen, dass die Stimmbevölkerung einer neuen Zusammenarbeit im Forst- und Werkbereich positiv gegenüber eingestellt ist.

Ob das im Rahmen des Fusionsprojekts vorgestellte Neubauprojekt eines Werkhofes für den Forst- und Werkdienst sowie mit einem neuen Feuerwehrdepot auch ohne Gemeindefusion weiterverfolgt werden soll, werden die Gemeindevorstände nach weiteren Abklärungen zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden.

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