Jérôme Roy Eichenberger: «Meine Kunst ist zeitlos»
Der 16-jährige Jérôme Roy Eichenberger ist ein junger Künstler aus Bolligen. Im Interview spricht er über seine grössten Ziele und Träume.
Jérôme Roy Eichenberger sitzt im Garten seines Familienhauses in Bolligen. Der 16-Jährige wohnt hier mit seinen Geschwistern und seinen Eltern. Der Garten gefällt Jérôme Roy besonders gut, hier inspiriert er sich. Denn Jérôme Roy ist ein junger Künstler. Seine Bilder, meist abstrakte Formen die miteinander zu verschmelzen scheinen, verkauft er via seiner eigenen Website.
Ausserdem durfte er kürzlich für die Marke «bucketfeet» von einem bestehenden Schuhmodell zwei Designs machen und besucht bald den Vorkurs an der neuen Schule für Gestaltung in Bern. Jetzt hat Jérôme Roy aber noch Ferien und hat sich ein schattiges Plätzchen unter einem Baum ausgesucht, um über seine Kunst zu sprechen.
Jérôme Roy, warst du schon immer ein kreativer Kopf?
Ja, schon als Kind habe ich gemalt, gezeichnet oder genäht. Dann habe ich die Kunst aber ein bisschen aus den Augen verloren.
Warum?
Ich war viel mit meinen Freunden unterwegs. Aber ich habe gemerkt, dass ich auch etwas Eigenes machen möchte.
Auf deinen Bildern scheinen die Farben zu verschmelzen. Welche Technik steckt dahinter?
Das will ich lieber noch nicht verraten. Ich möchte, dass es noch ein Geheimnis bleibt.
Also gut. Wie kamst du denn auf die Idee, solche Bilder zu machen?
Das war ein Zufall. Ich meditiere viel und sehe die Bilder als eine Art Endprodukt des Prozesses, den ich durchlaufe. Ich habe keine Erwartungen an das Bild, wenn ich damit anfange. Jedes Bild ist genau so richtig, wie es ist. Das finde ich faszinierend. Meine Kunst ist zeitlos.
Wann hast du das erste Mal mit dieser neuen Technik gearbeitet?
Das war im Frühjahr. Danach habe ich dann meinen Blog, den ich hatte, in eine Website umgewandelt. Dort kann man meine Bilder sehen und kaufen und man erfährt auch ein bisschen etwas über mich.
Wie läuft der Verkauf?
Nicht schlecht, ich konnte bereits ein paar Bilder verkaufen. Aber es war ein sehr komisches Gefühl, als ich das erste Bild verkauft habe. Die Bilder bedeuten mir viel, sind fast schon intim und es fällt mir eher schwer, sie wegzugeben.
Du konntest auch schon einen eigenen Schuh designen. Wie war das für dich?
Eine echt coole Erfahrung! Ich kann mir gut vorstellen, künftig noch mehr zu designen, mehr mit Stoff zu arbeiten. Das mochte ich schon immer.
Trägst du deswegen deine Jeans auf links?
Ja! Warum sollte man nicht beide Seiten nutzen?
Was sind deine nächsten Ziele?
Im Sommer starte ich mit dem Vorkurs an der neuen Schule für Gestaltung in Bern. Ich hoffe, dass ich dort noch mehr lernen und mich mehr entfalten kann. Irgendwann möchte ich vielleicht von meiner Kunst leben können, aber der Beruf Werbetechniker interessiert mich auch.
Und was ist ein grosser Traum von dir?
Mit den Designern von Louis Vuitton zusammenzuarbeiten! Ich habe ihnen bereits ein Konzept geschickt. Ich bin gespannt, ob sie sich melden.
Unterstützen dich deine Freunde und Familie bei deinen Zielen und Träumen?
Auf jeden Fall! Meine Freunde finden es cool, dass ich mein eigenes Ding mache. Und meine Eltern sind auch künstlerisch tätig. Mein Vater näht und meine Mutter macht spezielle Lichter aus Glas.