Coronavirus oder Grippe? Nur ein Test liefert zuverlässige Antworten

Tanja Altenburger
Tanja Altenburger

Kloten,

Selbst ein Schnupfen kann auf eine Erkrankung mit dem Coronavirus hindeuten. Hausarzt Ralf Lohner aus Bassersdorf erläutert, weshalb das Testen so wichtig ist.

Coronavirus
Ralf Lohner ist ausgebildeter Chirurg und als Hausarzt in Bassersdorf tätig. - ZVG

Trockener Husten, Fieber und Müdigkeit – sie zählen zu den drei typischsten Symptomen bei einer Infektion mit dem Coronavirus. Vor allem die beiden Letzteren können ebenso gut auf eine Grippe hindeuten.

Auch Anzeichen für eine Erkältung wie Schnupfen, Hals- und Kopfschmerzen, sind keine eindeutigen Unterscheidungsmerkmale.

R-Wert
Strenge Kontaktverbote senken den R-Wert von allen nicht-pharmazeutische Interventionen am meisten (Symbolbild) - Keystone

«Auf den ersten Blick einen Unterschied festzustellen ist unmöglich», erklärt Ralf Lohner, ausgebildeter Chirurg und Hausarzt in Bassersdorf. «Ich hatte auch schon eine Patientin, die lediglich an Ohrendruck litt und positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Andere liegen wirklich flach mit hohem Fieber und starkem Husten.»

Hohe Dunkelziffer bei Coronavirus

Um eine Erkrankung mit Sicherheit festzustellen helfe nur eins: das Testen. Und dies lieber einmal zu viel als einmal zu wenig, so der Mediziner. «Wichtig ist vor allem, die Infektionsketten zu erkennen und zu unterbrechen.»

Gerade bei den harmlosen Verläufen sei die Dunkelziffer sicherlich gross. «Wenn sich alle Erkrankten direkt isolieren würden, hätten wir nicht so viele Neuinfektionen.»

Coronavirus Testpflicht in Frankfurt
Ein Mann wird auf das Coronavirus getestet. (Symbolbild) - dpa

Wer die Krankheit einmal durchgestanden habe, für den sei die Pandemie danach vorbei. Vermutungen, man könne sich mehrmals mit dem Virus infizieren, hält Ralf Lohner für wenig plausibel. «Es ist viel wahrscheinlicher, dass dort beim Durchführen der Tests ein Fehler unterlaufen ist.»

Sich an Hygieneempfehlungen halten

Des Weiteren appelliert der Mediziner daran, sich an die Hygieneempfehlungen und Vorschriften zu halten. «Es ist schliesslich nichts Neues, dass wir nicht wie wild in der Welt herumhusten und niesen. Davon sollte man auch ohne Corona absehen.»

Coronavirus öV
Coronavirus: Der öffentliche Verkehr ist einer der wenigen Orte, wo noch immer eine Maske getragen werden muss. - Keystone

Auch die Masken-Kritik erachtet Ralf Lohner vor allem als Chirurg, der im Operationssaal eine Maske tragen muss, als unbegründet. «Je dichter die Maske ist, desto mehr Tröpfchen fängt sie ab. Doch nur schon eine normale Stoffmaske minimiert das Risiko einer Ansteckung für sich selbst und andere.»

Durchseuchung der Bevölkerung

Doch wie geht es nun weiter? Im Frühjahr lautete das Sprichwort «Flatten The Curve». Auch jetzt gilt es, die Zahl der Neuinfektionen möglichst tief zu halten, um eine mögliche Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden.

Impfung Coronavirus
Auf der ganzen Welt wird nach einer Impfung für das Coronavirus geforscht. - AFP/Archiv

Für ein Ende der Pandemie müssten sich mindestens 65 Prozent der Weltbevölkerung mit dem Virus oder einem Impfstoff immunisiert haben. Gemäss «Worldometer» liegt die Infektionszahl weltweit bei rund 35 Millionen – bei fast acht Milliarden Menschen. «Diese Aussicht ist nicht gerade beruhigend. Um die Pandemie unter Kontrolle zu halten, hilft aber nichts anderes als die Schutzmassnahmen einzuhalten.»

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