Köniz: Bevölkerung wünscht mehr Grün und weniger Asphalt
Eine neue Umfrage zeigt, dass in Köniz noch Potenzial für die Qualität öffentlicher Plätze besteht. Die Gemeinde plant konkrete Massnahmen zur Verbesserung.
Wie die Gemeinde Köniz berichtet, hat sie sich in der laufenden Legislatur das Ziel gesetzt, die Schwerpunktthemen des öffentlichen Raums aktiv anzugehen. Zur ganzheitlichen Erfassung der Bedürfnisse der Nutzer hat sie Ende August 2024 ein Projekt zur Bewertung bestehender öffentlicher Räume lanciert. Die nun vorliegenden Ergebnisse zeigen ein differenziertes Bild.
Mit dem Projekt «T wie Träffpunkt» wurde die Bevölkerung dazu eingeladen, sich Gedanken über die Gestaltung und Nutzung des öffentlichen Raums zu machen und sich durch deren Bewertung aktiv einzubringen.
Die nun vorliegenden Ergebnisse zeigen Stärken und Schwächen der öffentlichen Plätze auf und wo die Befragten Bedarf für Anpassungen sehen. In der Umfrage konnten acht Standorte exemplarisch beurteilt und eine Einschätzung zum öffentlichen Raum im Allgemeinen abgegeben werden.
Der Fokus lag auf der Einschätzung des Istzustands und es wurden drei Themenfelder, die direkten Einfluss auf die Nutzenden haben, betrachtet: Aufenthalt, Mobilität und Umwelt. Befragt wurden bei aktivem Austausch vor Ort Personen, die sich oft an einem oder mehreren Orten aufhalten und diese regelmässig nutzen. Der Zugang zur digitalen Umfrage erfolgte via der Mitmachplattform Köniz.
Wunsch nach verbesserter Aufenthaltsqualität
Einzelne Orte sind bereits heute gut bis sehr gut entwickelt und animieren zum Verweilen oder dienen als Treffpunkt für die Bevölkerung. Die Mehrheit der Teilnehmenden empfindet dennoch, dass bei der Aufenthaltsqualität ein gewisses Defizit besteht.
Vor allem Plätze, die von vielen Personen frequentiert und hauptsächlich als Durchgangsorte genutzt werden, weisen diesbezüglich noch viel ungenutztes Potenzial auf. Das Zentrum Steinhölzli beispielsweise bietet gute Einkaufsmöglichkeiten, die Freiräume werden jedoch als trostlos und verkehrsbelastet empfunden.
Damit steht es exemplarisch für viele Plätze in Köniz. Die Ergebnisse zeigen, dass die Erreichbarkeit der Plätze (zu Fuss, Velo, ÖV und Auto) mehrheitlich als gut empfunden wird.
Grünflächen und Naturzugang als Könizer Priorität
Der öffentliche Raum in Köniz wird generell als funktional, ansprechend und gut erschlossen wahrgenommen. Vielfältigere Erholungsorte und mehr Grünflächen werden unabhängig vom befragten Standort in der ganzen Gemeinde gewünscht.
Gewünscht wird auch ein besserer Zugang zur Natur, die je nach Ortsteil nicht hindernisfrei erreichbar ist. Am meisten Wert legen die Könizer an öffentlichen Plätzen auf eine ausreichende Bepflanzung, beispielsweise mit Bäumen oder Sträuchern, sowie Sitzgelegenheiten und Spielangebote für Kinder.
In Bezug auf die wahrgenommene Aufenthaltsqualität haben diese Aspekte den grössten Einfluss. Die Rückmeldungen zeigen deutlich, dass insbesondere in Bezug auf Baumbestand und Begrünung noch Verbesserungspotenzial besteht.
Fehlende Schattenplätze und zu viel Asphalt
Besonders im Sommer fehlen aus diesem Grund gemütliche Sitzgelegenheiten im Schatten, damit ein angenehmer Aufenthalt und Austausch mit der Nachbarschaft oder Passanten möglich sind. Generell scheinen noch zu viele Plätze von Beton und Asphalt dominiert zu werden.
Der Autoverkehr wird vielerorts als zu präsent und störend empfunden. Unklarheiten in der Verkehrsführung und knappe Platzverhältnisse führen zu Unsicherheiten, beispielsweise im möglichst störungsfreien Nebeneinander von Fussgänger, Velofahrer und Autos.
Weiteres Vorgehen
Die Gemeinde wird die Rückmeldungen der Bevölkerung nutzen, um die öffentlichen Räume in Köniz zu verbessern. Einerseits wird dazu als Grundlage ein «Fokusplan öffentlicher Raum» erarbeitet.
Andererseits sollen an Orten, wo gemäss Rückmeldungen der Bevölkerung konkreter Bedarf besteht, temporäre Massnahmen zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität umgesetzt werden. Diese Massnahmen werden langfristig dazu beitragen, die Räume hinsichtlich des Standorts und der Nutzungsansprüche zu verbessern und sicherzustellen, dass die öffentlichen Räume für alle attraktiv, sicher und funktional bleiben.