Die Stadt Langenthal geht ihre Verkehrsprobleme an
In Langenthal soll die Umsetzung des Agglomerationsprogramms 3. Generation und des Buslinienkonzeptes ab 2025 beginnen.
Im März 2021 hiessen die Stimmberechtigten von Langenthal den Planungskredit für das Agglomerationsprogramm 3. Generation (AP3) und das Buslinienkonzept gut. Das damit verbundene Massnahmenpaket umfasst 14 Teilprojekte. Es beinhaltet diverse Strassenumgestaltungen und -aufwertungen, die in der Zuständigkeit der Stadt liegen, sowie Verbesserungen für den Bus- und Veloverkehr.
Im Fokus steht das ganze Stadtgebiet, insbesondere aber das Stadtzentrum: Die Strassen im Zentrum sollen von Verkehr entlastet, umgestaltet und aufgewertet werden. Der motorisierte Verkehr und der Schwerverkehr sollen vermehrt über die äusseren Achsen gelenkt werden.
Buslinienkonzept
Begleitmassnahmen auf den betroffenen Achsen sorgen für einen verträglichen Verkehrsablauf. Der öffentliche Verkehr soll attraktiver werden. Teil des Massnahmenpakets ist deshalb auch das Buslinienkonzept, das die Stadt mit der Region, dem Kanton und den Busbetreibern ausgearbeitet hat.
Die Linienführung von Bussen wird angepasst, die Lage von gewissen Bushaltestellen hinterfragt, deren Ausgestaltung zudem hindernisfrei gemacht. Die Situation für den Fuss- und Veloverkehr wird verbessert, indem Netzlücken geschlossen und punktuell die Linienführung angepasst werden.
Die 14 Teilprojekte sind vier Bearbeitungslosen zugeteilt:
Zentrumsentlastung, verkehrsführende Achsen, öffentlicher Verkehr und Langsamverkehr. Vorgelagert und teilweise parallel bearbeitet werden zwei Vorlose, die für die Teilprojekte wichtige Vorgaben definieren: Zum einen geht es um das zukünftige Temporegime im Stadtgebiet, zum anderen um die Verkehrslenkung im Stadtzentrum. Die Massnahmen im Rahmen des AP3 werden das Verkehrsgeschehen in Langenthal für alle spürbar verändern.
Der Gemeinderat kündigte bereits in der Abstimmungsbotschaft an, die vorgesehenen Planungen in partizipativen Prozessen zu erarbeiten. Wie beim «Entwicklungskonzept Stadtzentrum» setzt er eine Begleitgruppe ein, die aus Vertreterinnen und Vertretern von Parteien und Organisationen besteht. Die Begleitgruppe ist derzeit im Aufbau begriffen und wird sich Anfang Mai 2022 zu einem ersten Workshop treffen.
Für Projektierung und bauliche Umsetzung der Massnahmen rechnet die Stadt mit Investitionen im Umfang von rund 31 Millionen Franken. Rund ein Drittel des finanziellen Aufwandes zur Umsetzung der baulichen Projekte werden der Bund und der Kanton Bern tragen, sodass nach heutigem Wissensstand die Stadt rund 20 Millionen Franken wird finanzieren müssen.
Planungsarbeiten
Gemäss den aktuellen Bundesvorgaben werden die Mittel für verkehrliche Massnahmen aus dem Agglomerationsprogramm der 3. Generation bis Ende 2027 gesprochen. Die Planungsarbeiten stehen daher unter einem gewissen Zeitdruck. Vorgesehen ist, die erste Planungsphase bis Ende 2023 abzuschliessen und danach die Projektierung, Bewilligung und Ausführung einzuleiten.