Bahnhof Lenzburg: Stadt reicht Einwendung ein
Wie die Gemeinde Lenzburg mitteilt, baut die SBB den Bahnhof Lenzburg bis 2030 um. Die Stadt findet die Pläne suboptimal und hat eine Einwendung eingereicht.
Eine Fotovoltaikanlage auf den neuen Perrondächern des Bahnhofs, eine sichere Einführung der Seetalbahn im Strassenbahnbetrieb oder zusätzliche Lärmschutzwände:
Diese und weitere Bedingungen stellt die Stadt Lenzburg mittels Einwendung beim Bundesamt für Verkehr im Hinblick auf den Ausbau des Bahnhofs Lenzburg.
Die Schweizerische Bundesbahnen AG (SBB) baut den Bahnhof Lenzburg zwischen 2023 und 2030 umfangreich aus.
Sämtliche Perrons werden komplett neu gebaut, sie werden höher, breiter und länger. Dafür werden die Gleise neu verlegt und leicht verschoben.
Die Personenunterführung Ost wird abgebrochen
Künftig beträgt die Perronlänge überall 320 Meter, ausser Perron sieben, der weiterhin 280 Meter behält.
Die bestehende vier Meter breite Personenunterführung Ost wird abgebrochen und durch eine neue, elf Meter breite Unterführung ersetzt.
Im Westen entsteht eine neue, sieben Meter breite Personenunterführung. Damit verfügt der Bahnhof nach Abschluss der Bauarbeiten über insgesamt zwei Personenunterführungen.
Das heutige Bahnhofsgebäude wird abgebrochen und neu gebaut. Darin finden das SBB-Bahnreisezentrum sowie ein Angebot an Retail- und Gastroflächen Platz.
Der Stadtrat erhebt Einwendung
Das aktuelle Stellwerk ist am Ende der Lebensdauer und wird vollumfänglich ersetzt, ebenso die dazugehörenden Sicherungsanlagen.
Der Stadtrat als Vertreter der Einwohnergemeinde Lenzburg und als Vertreter der Ortsbürgergemeinde Lenzburg erhebt Einwendung gegen das Projekt AS35, Lenzburg Publikumsanlagen, Hauptarbeiten sowie gegen die vorübergehende und definitive Beanspruchung der Parzellen von Orts- und Einwohnergemeinde.
Stadtrat verlangt Überarbeitung von mehreren Vorhaben
Die Seetalbahn ist im Bereich des Bahnhofplatzes mit einem begrünten Oberbau auszuführen.
Die Einführung der Seetalbahn hat im Strassenbahnbetrieb (ohne seitliche Abschrankungen) zu erfolgen.
Alle Dächer, insbesondere auch die Perrondächer, sind zu begrünen und mit Fotovoltaikanlagen auszurüsten.
Die Gestaltung der Perrondächer ist zu überarbeiten und mit der Stadt auf das Richtprojekt des Bahnhofplatzes und der Baufelder abzustimmen.
Logistikkonzept muss mit Stadt abgestimmt werden
Im Teilbereich Im Lenz (ehemaliges Heroareal) und östlich davon sind Lärmschutzwände zu realisieren.
Die Gleisnummerierung hat aufsteigend, beginnend mit eins, neben dem Aufnahmegebäude von Süd nach Nord zu erfolgen.
Die Beleuchtung der Perron- und Gleisanlagen ist auf das Minimum zu reduzieren.
Vor Baubeginn ist ein detailliertes Logistikkonzept im Einvernehmen mit der Stadt zu erstellen. Die Industriegleise der Stadt sind in die Baulogistikplanungen einzubeziehen.
Ein Signalisationskonzept für die Wegweisung zu den Installationsplätzen
Der Baustellenschwerverkehr muss so weit wie möglich reduziert werden.
Für die Wegweisung zu den Installationsplätzen von den Hauptrouten aus ist ein Signalisationskonzept zu erstellen und von der Stadt Lenzburg genehmigen zu lassen.
Die Bahnhofstrasse beziehungsweise die Augustin Keller-Strasse und das nördlich des Bahnhofs liegende Wohnquartier sind vom Baustellenerschliessungsverkehr zu verschonen.
Der An- und Abtransport der Bau- und Rückbaumaterialien von und zur Baustelle hat vorwiegend über die Gleisanlagen zu erfolgen.
Informationen über Einwendungsentscheid folgen
Die Rückmeldungen des öffentlichen Mitwirkungsverfahrens «Entwicklungsrichtplan Bahnhof Lenzburg» sind im Wesentlichen in die Einwendung eingeflossen.
Die Stadt Lenzburg erwartet, durch die Einwendung, einen sicht- und spürbaren Mehrwert für die Bevölkerung von Lenzburg und Umgebung zu generieren.
Die Einwendungsfrist ist am 19. September 2023 verstrichen. Über den Einwendungsentscheid wird die Stadt Lenzburg zu gegebener Zeit informieren.