SVP-Landrätin fordert Offenlegung der Radarfallen im Baselbiet
Eine Offenlegung von Radarfallen kann dazu führen, dass die Strassen sicherer werden. Deswegen wollen Politiker die Standorte veröffentlichen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Baselbiet soll es im zweiten Quartal zur Offenlegung von vielen Radaranlagen kommen.
- Eine SVP-Politikern will das Unterfangen allerdings schon früher umsetzen.
- Denn eine Veröffentlichung der Standorte könnte positive Effekte auf den Verkehr haben.
Die Baselbieter Sicherheitsdirektorin Kathrin Schweizer (SP) kündigte bereits vor einem Jahr eine Neuerung an: Die Kantonspolizei plane, die Standorte von Geschwindigkeitsmessanlagen regelmässig zu veröffentlichen. Die Umsetzung sei für das zweite Quartal 2023 geplant, wie die «bz Basel» berichtet.
Nun fordert Nicole Roth, SVP-Landrätin aus Sissach, eine schnellere Umsetzung. Sie möchte, dass die Polizei einmal pro Woche die Standorte der stationären und semistationären Radarkontrollen bekannt gibt.
Roths Argumente für mehr Transparenz
Roth glaubt fest daran, dass diese Massnahme zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beitragen wird. «Wissen Autofahrer über alle Standorte Bescheid, wird dort automatisch korrekt gefahren», argumentiert sie laut der «bz Basel».
Sie besteht jedoch darauf, dass Radarkontrollen nur dort aufgestellt werden sollten, wo es aus Sicherheitsgründen notwendig ist. Sie sollten nicht als Einnahmequelle für Kanton und Gemeinden dienen.
Uwe Ewert, Verkehrspsychologe bei der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU), unterstützt Roths Ansicht, wie er im «St. Galler Tagesblatt» erklärte. Er betont jedoch auch die Notwendigkeit mobiler und unangekündigter Radarkontrollen zur Aufrechterhaltung des Überraschungseffekts.
Einige Regionen legen Radarfallen bereits offen
In den Kantonen St. Gallen und Luzern werden die Standorte von nicht mobilen Radaranlagen bereits veröffentlicht. Florian Schneider, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen, berichtet von positiven Erfahrungen.
Im Kanton Basel-Stadt sind die Standorte der elf stationären Geschwindigkeits- und Rotlichtüberwachungsanlagen auf der Webseite der Kantonspolizei einsehbar. Weitere Standorte werden nur in Ausnahmefällen veröffentlicht.
Negative Kritik
Der Touring Club Schweiz sieht keinen positiven Einfluss auf die Verkehrssicherheit durch die Veröffentlichung von Radarfallen. Mediensprecher Massimo Gonnella warnt laut «Baselbieter Zeitung» vor möglichen kritischen Situationen: Durch abruptes Abbremsen und Beschleunigen kann es zu Unfällen oder zur Staubildung kommen.