Luzerner Fasnacht

Luzerner Fasnacht: Die Fidelitas Lucernensis hat die längste Bar

Nau.ch stimmt dich in einer Serie auf die Luzerner Fasnacht ein. Nun spricht Markus Achermann, Dominus der Fidelitas Lucernensis, über das Luzerner Volksfest.

Luzerner Fasnacht
Nau.ch stimmt dich in einer Serie auf die Luzerner Fasnacht ein. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Luzerner Fasnacht ist für viele Luzernerinnen und Luzerner der Höhepunkt des Jahres.
  • Nau.ch blickt in einer sechsteiligen Serie voraus auf das Volksfest.
  • Im fünften Teil kommt Markus Achermann, Dominus der Fidelitas Lucernensis, zu Wort.
  • Die Luzerner Fasnacht findet vom 27. Februar bis 4. März statt.

Im Oktober wurde Markus Achermann für die nächsten beiden Jahre zum «Dominus non plus ultra» der Gesellschaft Fidelitas Lucernensis gewählt.

Im Interview mit Nau.ch verrät Achermann, warum er nicht nur glücklich ist, dass der «Rüüdige Samschtig» ein offizieller Fasnachtstag ist.

Nau.ch: Die Wahl zum Dominus ist wahrscheinlich das Grösste, was einem Fasnächtler passieren kann.

Markus Achermann: Das ist definitiv so, ja.

Nau.ch: Was bedeutet Ihnen dieses Amt?

Achermann: Es bedeutet mir unter anderem Freundschaften, auch bei uns im Vorstand – im Stubenrat. Es ist sensationell, mit sieben anderen die Gesellschaft zu führen.

Luzerner Fasnacht
Der traditionelle Schalander-Empfang in der Brauerei Eichhof. - Luzerner.ch / Bruno Gisi

Nau.ch: Was sind die wichtigsten Aufgaben in den zwei Jahren, in denen Sie Dominus sind?

Achermann: Im Prinzip bin ich der Aussenminister – der Repräsentant nach aussen. Das ist die wichtigste Aufgabe. Der Präsident ist der Innenminister.

Nau.ch: Was bedeutet diese Aufgabenteilung für Sie?

Achermann: Ich bin auf diese Weise sehr viel unterwegs. Dadurch durfte ich schon viele gute Freunde kennenlernen. Auch das Gremium mit den Zunftmeistern und den Präsidenten ist sensationell.

Nau.ch: Derzeit haben Sie viele Fasnachts-Termine. Wie bringen Sie da alles unter einen Hut?

Achermann: In meinem Alter kann man das natürlich. Ich werde dieses Jahr 70 Jahre alt. Daher arbeite ich nicht mehr 100 Prozent. Ich bin zwar immer noch 70 Prozent im Geschäft, kann mir meine Arbeiten aber selbst einteilen. Das ist ein riesiger Vorteil.

Luzerner Fasnacht
Markus Achermann (2.v.l.) ist der Dominus der Gesellschaft Fidelitas Lucernensis. - Luzerner.ch / Bruno Gisi

Nau.ch: Was hält Ihre Familie davon, dass sie Dominus sind?

Achermann: In der Familie ist noch meine Frau – die Tochter ist schon längst ausgeflogen. Sie ist nicht wirklich Fasnächtlerin, hat sich aber alle Termine sauber in ihrer Agenda eingetragen. So gehen wir jetzt einmal in die Fasnacht hinein. Ich denke, es wird ganz rüüdig.

Nau.ch: Auf welchen Fasnachts-Termin freuen Sie sich am meisten?

Achermann: Für mich ist das natürlich der Fasnachts-Samstag. Das ist der Fidelitas-Tag – der «Rüüdige Samschtig». Wir haben da die längste Bar an der Fasnacht Unter der Egg. Das ist für mich das grösste Highlight.

Luzerner Fasnacht
Die Luzerner Fasnacht ist für viele Luzernerinnen und Luzerner der Höhepunkt des Jahres. - keystone

Nau.ch: Wie lange gibt es den Fasnachts-Samstag schon?

Achermann: Diesen gibt es jetzt seit 26 Jahren. Es war lange ein inoffizieller Fasnachtstag. Dieser wurde früher aber immer bewilligt, dass wir ihn durchführen konnten. Inzwischen ist der «Rüüdige Samschtig» ein offizieller Fasnachtstag.

Nau.ch: Hat diese Veränderung Konsequenzen für die Fidelitas Lucernenis?

Achermann: Dadurch sind jetzt am «Rüüdige Samschtig» natürlich jeweils noch viel mehr Leute in der Stadt. Das ist ein bisschen schade. Man kommt bei uns fast nicht mehr an die Bar, weil es so viele Leute Unter der Egg hat.

Früher haben wir immer gesagt, es wäre cool, wenn der «Rüüdige Samschtig» ein offizieller Fasnachts-Tag werden würde. Heute sind wir nicht mehr so überzeugt, ob das für uns das Richtige ist.

Nau.ch: Aber es ist schon auch toll, wenn etwas läuft?

Achermann: Natürlich ist es schön, wenn in der Stadt etwas läuft. Und: Wir spenden immer einen Teil von dem, was wir am «Rüüdige Samschtig» einnehmen. Wir sind natürlich interessiert, dass wir so viel wie möglich spenden können.

In den letzten Jahren war dies nun immer ein wenig rückläufig. Weil die Leute sich teilweise schon am Bahnhof mit Essen und Alkohol verpflegen, anstatt bei uns. Dadurch gehen die Umsätze logischerweise ein bisschen zurück. Das heisst für uns, wir können nicht mehr so viel spenden.

Freust du dich auf die Luzerner Fasnacht?

Nau.ch: Was bedeutet Ihnen die Luzerner Fasnacht?

Achermann: Die Luzerner Fasnacht bedeutet mir seit der Kindheit viel. Ich war immer an der Fasnacht dabei. Die Luzerner Fasnacht ist mit den Zünften und Gesellschaften, den Guuggenmusiken sowie Kulturfasnächtlern natürlich sensationell. Auch die Einzelmasken, die man in Luzern sieht, sind etwas Spezielles.

Nau.ch: Was macht den Mythos der Luzerner Fasnacht für Sie aus?

Achermann: Jeder kann an der Luzerner Fasnacht machen, was er will. Man kann sich verkleiden oder auch nicht. Der Mythos mit den Einzelmasken, mit den sensationellen Sujets – wunderbar! Das fasziniert. Man sieht es auch den Leuten an, sie haben richtig glasige Augen, wenn gewisse Gruppen kommen. Oder auch die Tagwache am Donnerstagmorgen ist sensationell.

Luzerner Fasnacht
Die Kulturfasnächtler sind für ihre spektakulären Fasnachts-Wagen bekannt. - kult-ur-fasnacht.ch

Nau.ch: Es gibt ja auch viele Leute, welche die Fasnacht nicht so mögen. Warum sollen sie trotzdem an die Luzerner Fasnacht 2025 kommen?

Achermann: Weil es fröhlich ist. Die Fasnacht hat so viele Facetten. Man kann sich verkleiden oder auch nicht verkleiden, kann Guuggenmusiken hören beim Mühlenplatz. Man kann aber auch die Kulturfasnächtler am Weinmarkt bestaunen. Es ist unglaublich, welche Fasnachts-Wagen die jeweils bauen – das sind fast Lebenswerke. Das muss man einfach gesehen haben. Auch wenn man kein Fasnächtler ist: Wenn man das sieht, bekommt man Freude an der Luzerner Fasnacht.

***

Bisher erschienen:

Zum Schluss der Fasnachts-Serie spricht auch noch Zunftmeister Daniel Zimmermann (Zunft zu Safran) über die Luzerner Fasnacht.

Kommentare

DiVa M.

12 Lkws x Polizeiwagen und Rettungsdienste sind an den Umzügen vor Ort. Dies um das Publikum zu schützen. Nein Hr. Achermann, das hat nichts mehr mit fröhlich zutun, wenn die Angst umgeht.

User #1075 (nicht angemeldet)

Die längste Bar wie Jedes Jahr!

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