Luzerner Parlament führt erneute Aussprache zum Spital Wolhusen
Die Diskussionen um Leistungsangebot des Spitals Wolhusen reissen nicht ab. Im Kantonsrat Luzern haben einzelne Votanten erneut einen Vertrauensverlust beklagt.
Der Regierungsrat mahnte, nicht alles schlecht zu reden.
Gleich mit drei Vorstössen war für Dienstag, 29. November 2022, eine dringliche Debatte zum Leistungsangebot des neuen Spitals Wolhusen verlangt worden.
Das letzte Mal hatte das Parlament erst vor einem halben Jahr darüber gesprochen. Es sicherte sich dabei Mitbestimmungsrechte.
Es herrsche noch immer eine gewisse Verunsicherung
Seit jener Debatte gab es nicht nur den Spatenstich für den Neubau, sondern auch einen runden Tisch.
Noch immer herrsche aber eine gewisse Verunsicherung, erklärte Marcel Budmiger (SP).
Auch Guido Roos (Mitte) sprach von einem angeschlagenen Vertrauen im Einzugsgebiet des Spitals Wolhusen.
Es gebe widersprüchliche Aussagen zum künftigen Leistungsangebot in den Landspitälern. Er forderte für das Parlament mehr Möglichkeiten zur Einflussnahme.
40 Betten für die Rehabilitation
Roos wollte vom Regierungsrat wissen, welche Beschlüsse er zum Leistungsangebot gefasst habe.
Die Exekutive bekräftigte in ihrer schriftlichen Antwort, dass sie die Idee, Wolhusen in erster Linie zum ambulanten Zentrum zu machen, abgerückt sei, dies, weil eine sich allein auf Hebammen abgestützte Geburtshilfe dort nicht sinnvoll sei.
Demnach wird das Spital je zwei ambulante und stationäre Operationssäle sowie 80 Betten haben, je 20 für die stationäre Grundversorgung inklusive Geburtshilfe sowie für die Orthopädie.
40 Betten sind für die Rehabilitation vorgesehen. Dazu kommt ein Sprechstundenangebot.
Eine Initiative zum Leistungsangebot könnte zu einem Baustopp führen
Bernhard Steiner (SVP) zeigte sich mit dem angekündigten Leistungsangebot nicht zufrieden, das Spital werde ein «besserer Samariterposten».
Er forderte, dass eine umfassende Basisversorgung angeboten werde, damit Notfälle in ihrer ganzen Breite behandelt werden könnten.
Steiner drohte eine Volksinitiative seiner Partei an, damit erreicht werde, dass in Wolhusen tatsächlich ein Spital der Grundversorgung gebaut werde. Dies stiess auf Kritik.
Eine Initiative zum Leistungsangebot könnte zu einem Baustopp führen, erklärte die Exekutive in ihrer Antwort auf den Vorstoss von Budmiger.
Es werde immer schwieriger, das Personal zu finden
Auch Gesundheitsdirektor Guido Graf (Mitte) warnte davor, alles schlecht zu reden. Es werde immer schwieriger, für das Spital Wolhusen Personal zu finden.
Zurück wies er den Vorwurf, dass das Spital ein «Samariterposten» werde. Es würden immerhin 135 Millionen Franken investiert.