Reformierte Kirche Luzern: Kirchenrat heisst Zukunftsgestaltung gut
Wie die Reformierte Kirche Luzern angibt, bekräftigt das Parlament die strategischen Absichten durch mehrheitliche Zustimmung zum Aufgaben- und Finanzplan 2023.
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Der Aufgaben- und Finanzplan (AFP) gibt einen Überblick über die strategische Planung des Kirchenvorstands sowie über die finanzielle Entwicklung der Kirchgemeinde für diesen Zeitraum.
Im Zuge der Organisationsentwicklung sollen die Anpassungen in den Organisationsstrukturen der Kirchgemeinden geklärt und die Kompetenzen und Handlungsspielräume der Teilkirchgemeinden weiterentwickelt werden.
Budget 2023 gutgeheissen
Weiter hat das Parlament der Kirchgemeinde Luzern dem Budget 2023 zugestimmt.
Es sieht einen Ertragsüberschuss von 887'550 Franken bei einem Gesamtaufwand von 11'980'550 Franken und einem Gesamtertrag von 12'868'100 Franken vor.
Steuerfuss bleibt unverändert
Der Steuerfuss bleibt mit 0,225 Einheiten für 2023 unverändert.
Beim Gesamtertrag ist der Zuwachs von 6,9 Prozent oder 827'900 Franken gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen auf eine positive Steuerprognose des Kantons Luzerns zurückzuführen.
Der Aufwand erhöht sich gegenüber dem Vorjahr um 520'340 Franken oder um 4,54 Prozent.
Mehrkosten beim Personal
Die Zunahme geht vor allem auf Mehrausgaben beim Personal von 7,9 Prozent zurück.
Einerseits sieht der Kirchenvorstand den Stufenanstieg von einer Stufe vor, andererseits eine Entschädigung für den durch die Teuerung entstandenen Verlust der Kaufkraft im Wert von zwei Prozent des Gehalts.
Stellenprozente der Sozialberatung wurden erhöht
Zudem wurden die Stellenprozente der Sozialberatung von 230 auf 280 Stellenprozente erhöht.
Robert Delaquis, Kirchenvorstand für den Bereich Soziales, sagt dazu: «Menschen, die von den staatlichen Stellen nicht genug Unterstützung erfahren, werden von uns aufgefangen, weil der Mensch bei uns im Zentrum steht.
Der stetige Anstieg von Hilfeleistungen führt aber bei der Sozialberatung zu einem administrativen und beratenden Mehraufwand.»
Austrittsbegehren Kriens sistiert
Im Rahmen der mündlichen Antwort zur Interpellation «Wie sieht die Zukunft der Kirchgemeinde Luzern aus» durfte Christa Wenger mitteilen, dass das Austrittsbegehren seitens der Teilkirchgemeinde Kriens an der Teilkirchgemeindeversammlung vom 4. Dezember 2022 um ein Jahr sistiert wurde.
Die Motion «Neue Perspektiven für das Myconiushaus in Luzern» von den Antragstellern Michaela Bühler und Albert Schwarzenbach hatte zum Ziel, den möglichen Verkauf der Liegenschaft an der St. Karli-Strasse 49 zu verhindern und ein neues Konzept zur Belebung zu entwickeln.
Verkauf des Myconiushauses
Kirchgemeindepräsidentin Christa Wenger hält in ihrer Stellungnahme fest, dass im Aufgaben- und Finanzplan die Überarbeitung der Liegenschafts- und Unterhaltsstrategie unter Berücksichtigung der Finanzplanung verankert ist.
Somit beantragte der Kirchenvorstand die Ablehnung der Motion, ist jedoch bereit, den allfälligen Verkauf des Myconiushauses zu prüfen und die Forderung als Postulat entgegenzunehmen.
Die Motionäre erklärten sich mit dem Vorschlag des Kirchenvorstandes einverstanden.
Inpflichtnahme Nadja Zgraggen
Zu Beginn der Sitzung wurde Nadja Zgraggen, Geschäftsführerin der Reformierten Kirche Luzern, offiziell als Sekretärin des Kirchenparlaments gewählt und von Synodalrat Norbert Schmassmann in die Pflicht genommen.
«Wir hatten enormes Glück mit Nadja Zgraggen rasch eine kompetente Nachfolge für Daniel Inäbnit zu finden», sagte Kirchgemeindepräsidentin Christa Wenger.
Die 47-jährige Luzernerin absolvierte ihren MBA an der Universität St. Gallen, welchen sie an der ETH Zürich mit einem MAS in Entwicklungszusammenarbeit ergänzte.
Sie war in verschiedenen Managementfunktionen im In- und Ausland tätig und bringt Erfahrung in kirchennahen und sozialen Organisationen mit.