Studen BE muss 100'000 Franken Stromkosten nachzahlen
Beim Verbauen eines neuen Stromzählers in der Gemeinde Studen BE kam es zu einem Fehler. Deshalb muss die Gemeinde der BKW über 100'000 Franken nachzahlen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Februar 2014 wurde in Studen BE ein neuer Stromzähler verbaut.
- Irrtümlicherweise wurde kein Wandlerfaktor hinterlegt.
- Aufgrund dessen verlangt die BKW mehr als 100'000 Franken nachträglich.
Die BKW installierte anfangs 2014 einen neuen Stromzähler im Mehrzweckgebäude von Studen BE. Doch aufgrund eines falschen Stromwandlers wurde nur ein Drittel des tatsächlichen Bezuges angezeigt, wie die Gemeinde Studen berichtet.
Für den Zeitraum zwischen dem 1. Juli 2018 und dem 21. März 2023 bekam die Gemeinde nun eine Rechnung. Die BKW verlangt nachträglich 109'664.55 Franken. Dazu teilt die Gemeinde mit: «Der Gemeinderat hat den erforderlichen Nachkredit zähneknirschend erteilt.»
Studen hat 80'000 Franken gespart
Da der Zeitraum von der Installation bis zum 1. Juli 2018 bereits verjährt ist, muss die Gemeinde für diese Kosten nicht mehr aufkommen. Markus Flück, Gemeinderat von Studen sagt: «Unter dem Strich haben wir so 80'000 Franken gespart.»
«Es ist natürlich ärgerlich, dass so ein Fehler passiert. Die BKW hätte das bemerken sollen. Es ist peinlich.» Weiter fügt er an: «Die Gemeinde hätte den Fehler ebenfalls früher bemerken können.»
Im Frühling dieses Jahres wurde der Fehler schliesslich bemerkt. Der Stromzähler wurde ersetzt. Tobias Habegger, Mediensprecher der BKW erklärt gegenüber «Bärn Today»: «Stromwandler setzen wir dort ein, wo die Ströme für die direkte Messung mit einem Stromzähler zu hoch sind.»
Im Mehrzweckgebäude der Gemeinde Studen sei ein Wandler mit einem Verhältnis von 300/5 respektive mit dem Faktor 3 verbaut worden. Das bedeute, dass die vom Stromzähler gemessenen Werte nur ein Drittel des tatsächlichen Bezuges anzeigen würde. Für die korrekte Stromrechnung müsse im Abrechnungssystem der BKW mit dem Faktor 3 multipliziert werden, so Habegger weiter.
Den Unmut der Gemeinde versteht die BKW, wie sie mitteilt. Sie sagt aber auch: durch die Zählerwechsel und Automatisierung des Abrechnungsprozesses in den vergangenen Jahren, sei die Qualität erheblich gestiegen.