Garagist Bruno Flückiger aus Gümligen hat Benzin und Strom im Blut
Garagist Bruno Flückiger aus Gümligen war der jüngste Chefmechaniker in der Formel 1. Der Automobilsport ist seine grosse Leidenschaft.
Dass Bruno Flückiger ein Flair für Autos hat, kommt nicht von ungefähr. Bereits sein Vater Hans und sein Grossvater Adolf waren Garagisten und Bruno hat seit früher Kindheit Benzin im Blut.
Getrieben wurde Flückiger nie vom Geschwindigkeitsrausch, sondern von der Faszination der Technik. Heute sagt Bruno Flückiger: «Mich interessieren die alten Rennmotoren ebenso wie die neusten Elektro- und Hybridantriebe.»
Automobilsport-Hochburg Gümligen
Nach seiner Ausbildung zum Automechaniker fand Bruno Flückiger schnell in den Automobilrennsport. Der ebenfalls in Gümligen ansässige Dachdecker und Tourenwagenfahrer Heinrich Keller öffnete Flückiger die Türen zum Motorsport. Auch in Gümligen war in den 70er- und 80er-Jahren der Tourenwagen-Konstrukteur Walter Eggenberger, der in der DTM grosse Erfolge feiert. «Gümligen war so etwas wie eine Hochburg des Automobilrennsports», sagt Flückiger mit seinem ansteckenden Lachen.
1978 erhielt er einen ersten Vertrag als Mechaniker beim deutschen Rennstall Cassani in der Formel 2. Nur ein Jahr später kommt Flückiger als Mechaniker des Schweizer Fahrers Marc Surer in die Formel 1.
Später arbeitete Flückiger bei mehreren Teams für Marc Surer, so bei ATS oder Ensign. Im Blick sagte Marc Surer einst über Flückiger: «Bruno ist meine Lebensversicherung.»
Die Freundschaft zu Hans-Joachim Stuck
Die ersten grossen Erfolge feierte Flückiger aber als Mechaniker beim Deutsch Hans-Joachim Stuck. So holte er mit Stuck in der legendären Procar-Serie den Titel.
Mit dem Deutschen verbindet Flückiger noch heute eine enge Freundschaft. Die beiden treffen sich mehrmals pro Jahr. Auch mit anderen Fahrern und Konstrukteuren hat Flückiger den Kontakt aufrechterhalten. Der Tausendsassa aus Gümligen ist bei vielen Events, wie jährlich bei der von Jacky Stewart gegründeten Grand Prix Trust Reunion in England dabei.
Le Mans Sieg und WM-Titel im Team Suber
Ein Höhepunkt in der Karriere von Bruno Flückiger war mit Sicherheit die Saison 1989 als er als verantwortlichen Ingenieur mit dem Sauber-Team die 24 Stunden von Le Mans (am Steuer Jochen Mass) gewann und die Langstrecken-WM holte.
Auch der Titel in der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft 1986, als er mit dem Privat-Team von Walter Bruno das Porsche-Werksteam hinter sich lassen konnte, bleibt Flückiger in Erinnerung.
Apropos Erinnerung. Über die Jahre hat Bruno Flückiger hat Bruno Flückiger Hunderte von Andenken und Souvenirs zusammengetragen und im Keller und im Obergeschoss seines Wohnhauses in Gümligen und in der Garage ein kleines Privatmuseum angelegt.
Die meisten Erinnerungen hat der Flückiger aber in seinem Kopf gespeichert. Ein beinahe unerschöpfliches Reservoir an spannenden Storys und Anekdoten aus über vierzig Jahren Motorsport-Geschichte. «Irgendeinmal schreibe ich noch ein Buch», sagt er lachend. Hoffen wir es!
Jetzt führt die 4. Generation die erste Autogarage in Gümligen
Die Garage Flückiger war die erste Automobilwerkstätte in Gümligen. Gegründet wurde der Betrieb bereits 1925. Hans Flückiger übernahm den Betrieb von seinem Vater Adolf, ehe er von seinen beiden Söhnen Beat und Bruno jahrelang geleitet wurde. Jetzt führt bereits die vierte Generation den Familienbetrieb.
Neben der Reparaturwerkstatt im Gümliger Tannackerquartier führen die Flückigers in Rüfenacht einen zweiten Standort wo auch die Verkaufsräume liegen.