Coronavirus: Vereine opfern ihre Freizeit für die Gemeinde

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Zürich,

Die Jubla Kestenholz oder die Pfadi Niedergösgen opfern ihre Freizeit, um anderen während dem Coronavirus beizustehen. Immer mehr Vereine ziehen mit.

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Von links: Regula Hermann (Geschäftsführerin Voi), Dario Spielmann (Pfadileiter) und sein Bruder Raffaele Spielmann (Pfadileiter) mit dem umfunktionierten Pfadi-Express. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Risikopersonen sollten wegen des Coronavirus daheim bleiben.
  • Darum bieten immer mehr Freiwillige ihre Hilfe an.
  • Sie erledigen Einkäufe oder betreuen Kinder.

Das Coronavirus löst schweizweit grosse Solidarität aus. Immer mehr Freiwillige bieten auf den sozialen Medien ihre Hilfe für ältere und gefährdete Personen an.

Nun ziehen auch Vereine mit: In Form von kostenlosen Dienstleistungen engagieren sich Jugendliche für ihre Gemeinde. So auch die Jubla Kestenholz SO oder die Pfadi Niederamt SO.

«Der Zusammenhalt im Dorf ist gross»

Die Kestenholzerin Katrin Suter hat ihren Jubla-Verein mobilisiert, um im Dorf einen Beitrag zur gegenwärtigen Krise zu leisten. «Seit heute bieten wir Kinderbetreuung, Unterstützung bei den Hausaufgaben sowie Einkauf- und Lieferdienste im Dorf an.» Damit wolle man Senioren, arbeitende Eltern und Risikogruppen entlasten.

Das Konzept funktioniert einfach: Wer Hilfe beim Einkauf oder der Kinderbetreuung benötigt, kann unter der Nummer 078 766 09 98 anrufen. 10 bis 15 Leiter, hauptsächlich Studenten und Schüler, stehen momentan zur Verfügung.

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Die Leiter der Jubla Kestenholz helfen ab sofort bei Engpässen. - z.V.g.

Für das Projekt opfern die Leitenden der Jublaschar Kestenholz ihre Freizeit gerne: «Der Zusammenhalt und das Dorfleben sind sehr ausgeprägt. Jeder kennt jeden. Da wir ein sehr aktiver Verein sind war schnell klar, dass wir unserer Gemeinschaft helfen wollen.»

Der digitale Flyer wurde in den sozialen Medien verbreitet und auch an die örtliche Spitex weitergeleitet: «Auch ältere Menschen sollen von unserem Angebot erfahren.»

Die Jublaleiterin betont, dass es beim Projekt nicht um einen Konkurrenzkampf geht: «Wir wissen, dass die Schulen seit dieser Woche ebenfalls ein Betreuungsangebot anbietet. Manchmal sucht man jedoch kurzfristig nach einer Lösung, und hier können wir helfen.»

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Katrin Suter hat die Idee nach Kestenholz gebracht. - z.V.g.

Katrin Suter ist stolz, hat sich das Projekt so gut herumgesprochen: «Viele Vereine aus der Umgebung sind auf mich zugekommen und wollen ebenfalls eine solche Aktion umsetzen.»

«Es ist Grundsatz der Pfadi, die Hand zu bieten»

Derweil bietet die Pfadi Phoenix Niederamt zusammen mit dem Voi Auslieferungen von Einkäufen an. «Die Bestellung erfolgt telefonisch direkt beim Voi. Wir werden die Ware anschliessend am Samstag ausliefern», erklärt Pfadileiter Raffaele Spielmann. Dabei werden Bestellungen aus allen umliegenden Gemeinden aufgenommen.

«Am Samstag hätte sowieso unsere Gruppenstunde stattgefunden. Da diese abgesagt wurden, können wir die Zeit für eine sinnvolle Tat nutzen», ergänzt Dario Spielmann. «Es ist ein Grundsatz der Pfadi, die Hand zu bieten».

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Rom am 16. März: Italien ist wegen des Coronavirus zur Sperrzone geworden. - keystone

Voi-Geschäftsleiterin Regula Hermann findet es toll, wie sich die Jugendlichen für das Dorf einsetzen: «Als ich angefragt wurde, habe ich sofort zugesagt.» Hermann nimmt die Anrufe entgegen und wird die Bestellungen am Samstagmorgen vorbereiten, ehe sie von den Pfadileitenden ausgeliefert werden.

Regale müssen ununterbrochen aufgefüllt werden

Der Voi läuft momentan auf Hochtouren: «Die Leute kaufen auf Vorrat, weshalb wir alle Hände voll zu tun haben. Regale müssen ununterbrochen aufgefüllt werden», so die Geschäftsleiterin. Ein Angebot für gefährdete Personen soll dennoch nicht zu kurz kommen.

Wie lange Jubla und Pfadi ihre freiwillige Hilfe anbieten werden, ist noch unklar: «Solange es uns braucht, werden wir helfen.»

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