Bischof Bonnemain stellt Leitbild für synodales Bistum Chur vor
Das Bistum Chur hat eine Wegleitung erarbeitet für den Wandel des Bistums in eine synodale Kirche. Bischof Bonnemain hat die sogenannte Handreichung am Mittwochnachmittag in Einsiedeln Kirchenverantwortlichen und Religionsfachleuten des Bistums vorgestellt.
«Bischof, Bistumsleitung und die diözesanen Räte sind bestrebt und entschlossen, dass im Bistum Chur eine synodale Umgestaltung bereits heute stattfindet», teilte das Bistum am Mittwoch mit.
Der sogenannte synodale Prozess in der katholischen Kirche wurde vom Papst Franziskus angestossen. Er soll die Kirche synodaler machen, also partizipativer und gemeinschaftlicher.
«Wir haben diesen Weg dankbar ausgenommen», erklärte die Kommunikationsverantwortliche des Bistums Chur, Nicole Büchel, gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Das Bistum habe diese Chance für eine neue Orientierung genutzt.
«Wir sind als Kirche Pilgernde – Suchende – auf dem Weg: gemeinsam, im Dialog, solidarisch, geschwisterlich und in dieselbe Richtung gehend», beschreibt Bischof Bonnemain den synodalen Prozess im Vorwort zur Handreichung. Diese soll für das Bistum Leitbild und Kompass sein auf dem synodalen Weg.
Handreichung nach zwei Jahren intensiven Zuhörens und Nachdenkens
Die «Handreichung für eine synodale Kirche im Bistum Chur» sei die Essenz zweier Jahre intensiven Hinhörens und der Reflektion, schrieb das Bistum. Sie wurde von einer internen Arbeitsgruppe unter der Leitung des Bischofs erarbeitet.
Die Handreichung, beschreibt die Leitidee «Uscire – auf die Menschen zugehen» und legt Grundhaltungen und Handlungsoptionen fest. Zentraler Punkt ist die Wertschätzung aller in der Pastoral tätigen Mitarbeitenden und Freiwilligen.
Ein grosses Kapitel widmet sich den verschiedenen Facetten der Kommunikation und unterstreicht ihre Wichtigkeit sowohl im internen wie auch externen Bereich. Liturgie, Leitungsfunktion sowie das weite Thema der Aus- und Weiterbildung fehlen im neuen Leitwerk nicht.
Thematisiert wird zudem die Ökumene und der interreligiöse Dialog. Dieser sei und bleibe jederzeit, aber insbesondere in diesen konfliktgeladenen Tagen, eine christliche Mission, schrieb das Bistum.