Wie die Gemeinde Aesch mitteilt, wird der Prix d'Aesch 2024 am 19. Oktober 2024 verliehen. Vier verschiedene Gruppen sind nominiert.
Aesch
Die Pfeffingerstrasse in Aesch mit Blick zur Katholischen Kirche St. Josef. - Nau.ch / Werner Rolli
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Jetzt ist klar, wer für den Prix d’Aesch 2024 nominiert ist. Es sind vier Gruppen, die sich alle auf ihre Weise für Aesch einsetzen: die Macher und Macherinnen des Bring- und Holhüsli, das Familienzentrum Brüggli zusammen mit dem Spendenraum, der Natur- und Vogelschutzverein Aesch-Pfeffingen oder das OK der Kinderfasnacht. Wer gewinnt, wird durch die Bevölkerung auf dem digitalen Dorfplatz Crossiety bestimmt.

Am 19. Oktober 2024 wird zum ersten Mal der Prix d’Aesch verliehen. Die neue Auszeichnung löst den früheren Kultur-, Sport- und Sozialpreis ab. Mit dem Prix d’Aesch werden Personen oder Gruppen gewürdigt, die sich mit besonderen Verdiensten in oder für Aesch verdient gemacht haben. Insgesamt sind 15 Vorschläge aus der Bevölkerung bei der Gemeinde eingetroffen. Aus diesen hat eine dreiköpfige Jury folgende vier Nominierte ausgewählt:

Bring- und Holhüsli

Vor bald sechs Jahren initiierte Regula Gygax das erste Bring- und Holhüsli der Region. Seither betreut sie das grün bemalte Hüsli auf dem Gartenbad-Parkplatz zusammen mit ihrem Mann Daniel und einem Team aus Freiwilligen. Im Container können gut erhaltene Dinge abgegeben und mitgenommen werden. Zum Beispiel Spielsachen, Bücher, Kleider oder Geschirr. Es wird getauscht statt gekauft und wiederverwendet statt entsorgt. Das Bring- und Holhüsli erfreut sich grosser Beliebtheit und hat sich auch zu einem sozialen Treffpunkt gemausert.

Dieser Erfolg fordert vom Team allerdings auch viel Geduld und Durchhaltewillen, wenn es ums Aufräumen und um das Entsorgen unbrauchbarer oder sperriger Gegenstände geht. Deswegen muss das Häuschen leider auch immer wieder mal geschlossen bleiben. Viel Freude bereitet Gygax und ihrem Team hingegen, wenn kleine Schätze des Alltags dank des Bring- und Holhüsli ein zweites Leben eingehaucht bekommen. Oder wenn Nutzende mit wenigen Handgriffen wieder Ordnung ins Hüsli bringen – so, dass sich Geben und Nehmen die Waage halten.

Familienzentrum Brüggli & Spendenraum Aesch

Das Familienzentrum (FAZ) Brüggli und der Spendenraum Aesch hängen eng miteinander zusammen. Damit sich die Projekte nicht gegenseitig konkurrieren, hat die Jury die beiden Vorschläge zu einer Nomination zusammengefasst.

Das «Brüggli» wurde 1994 als offener Treffpunkt, Kinder-Hütedienst und Raum für Elternbildung eröffnet. Heute bietet das Familienzentrum nicht nur Begegnungsraum für Familien aller Kulturen, sondern auch Informationen über andere Organisationen, Weiterbildungen und familienfreundliche Arbeitsplätze. Daneben werden Anlässe für Familien mit Kindern vom Krabbel- bis zum Kindergartenalter angeboten. Neben Geschichtenerzählen und Singen gibt es unter anderem. Koch- oder Kaffi-Treffs, Papi-Kind-Basteln.

Seit 2017 wird das «Brüggli» von Valerie Lauper geleitet. Sie initiierte die Gründung des Vereins FAZ Brüggli. Das Familienzentrum arbeitet nicht gewinnorientiert und versteht sich als Teil einer präventiven Unterstützung von Familien und Frühförderung. Am 18. September 2024 feiert das FAZ Brüggli sein 30-jähriges Jubiläum mit einem Fest für alle.

Schnelle Hilfe für Bedürftige in Aesch

Als die langjährige FAZ-Mitarbeiterin Laura Fraser den Spendenraum 2022 im Kontext des Ukraine-Konflikts von Grellingen nach Aesch bringen wollte, erkundigte sie sich zunächst beim «Brüggli». Nach dessen Anfrage bei der Gemeinde landete der Spendenraum in nur zwei Tagen im ehemaligen Feuerwehrhäuschen am Schlossplatz.

Seither kümmert sich Frasers Team aus über acht Freiwilligen unentgeltlich um die Entgegennahme und das Sortieren der Spenden und um die Abgabe an Bedürftige. Das Angebot mit Kleidern, Spielsachen, Möbeln, Geschirr und so weiter wird von bis zu 50 Personen pro Woche genutzt. Zusätzlich werden grosse Sammelaktionen organisiert und direkt in Kriegs- oder Katastrophengebiete geliefert.

Natur- und Vogelschutzverein Aesch-Pfeffingen

Nistkästen für Vögel, Nischen für Amphibien und Biodiversitäts-Biotope: Seit über 100 Jahren setzt sich der Natur- und Vogelschutzverein Aesch-Pfeffingen (NVV) für Natur- und Umweltschutzanliegen ein. Er wertet Lebensräume für Tiere und Pflanzen auf und macht sich mit Exkursionen und Vorträgen für die Natur stark.

Neben Aufwertungen in der Klus und im Ackerbaugebiet Fiechtenagger hat der Verein in der Klus ein schmales Landstück mit überalterten Obstbäumen in ein Paradebeispiel für Artenvielfalt verwandelt: Die Parzelle wurde zu einer strukturreichen Streuobstwiese aufgewertet mit selten gewordenen Hochstammobstbäumen, einer dornenreichen Niederhecke als Vernetzungskorridor und diversen Totholzhaufen und Nistmöglichkeiten.

Den Natur- und Vogelschutzverein Aesch-Pfeffingen (NVV) gibt’s seit 1922. Damals beschäftigte man sich unter dem Namen «Ornithologische Gesellschaft Aesch-Pfeffingen und Umgebung» auch mit Kaninchen-, Geflügel- und Taubenzucht. Seit den 80ern liegt der Fokus voll auf dem Naturschutz. Der NVV ist die lokale Sektion des Basellandschaftlichen Natur- und Vogelschutzverbandes (BNV) und des nationalen Dachverbands BirdLife Schweiz.

OK Kinderfasnacht Aesch

Strahlende Kindergesichter, stolze Eltern, selbstgebastelte Kostüme – passend dazu Klänge von Trommeln, Piccolo und Guggemusiken. Jeweils am Donnerstag vor den Sportferien sorgt die Kinderfasnacht mit rund 1000 beteiligten Kindern für einen ersten Fasnachtshöhepunkt in Aesch. 2025 wird es das 30. Mal sein. Der Grossanlass mit mehreren hundert Beteiligten begann vor drei Dekaden ganz klein mit «Schissdräggzügli» der Kindergärten.

Im Lauf der Jahre stiessen die Primarschule dazu und Teilnehmende der International School oder aus Pfeffingen und Duggingen. Inzwischen sind durchschnittlich 54 Klassen dabei, wenn es auf dem Neumattschulhausplatz heisst «Vorwärts, marsch!».

Möglich gemacht wird der Grossanlass durch ein sechsköpfiges Organisationskomitee (OK) um Yasmin Braschi (Primarschule Aesch), Christina Gmünder und Julia Fringeli (Kindergarten Aesch), Brigitte Wiegleb (Schule Pfeffingen), Valérie Lauper und Stephanie Peter (Privatpersonen). Für diese ehrenamtliche organisatorische Meisterleistung wurde das OK für den Prix d’Aesch nominiert. Der Jubiläums-Umzug findet am 27. März 2025 statt.

Abstimmung auf Crossiety

Welcher der vier Nominierten soll den Prix d’Aesch 2024 gewinnen? Die Entscheidung fällt via Abstimmung auf dem digitalen Dorfplatz Crossiety in der Gruppe «Informationen aus der Gemeindeverwaltung Aesch». Die Abstimmung endet am Montag, 30. September 2024, um 12 Uhr.

Die Preisverleihung findet am Samstag, 19. Oktober 2024, statt, organisiert durch den Verein Attraktives Aesch. Der Prix d’Aesch ist mit 1500 Franken dotiert. Zu Ehren der Preisträgerin oder des Preisträgers wird ein Baum gepflanzt.

Die vier Nominierten wurden von einer Jury ausgewählt, bestehend aus Brigitte Vogel Lancashire (Gemeinderat), Alessio Cusintino (Verein Attraktives Aesch) und Eveline Sprecher (Gemeindepräsidentin). Künftig soll jeweils die aktuelle Preisträgerin beziehungsweise der aktuelle Preisträger an Stelle des Gemeindepräsidiums in der Jury sitzen.

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