«Ich hätte nicht mit der Auszeichnung gerechnet»
Am Samstag wurde Zehnkämpfer Thomas Bucher zum Schwyzer Sportler des Jahres gewählt. Für den 26-Jährigen ist es sowohl Überraschung als auch Genugtuung.
Einmal bester Sportler seines eigenen Kantons werden. Was für viele unerreichbar klingt, wurde am Samstag für Thomas Bucher Realität. Für seinen Sieg am Eidgenössischen Turnfest in Aarau 2019 (ETF) wurde er zum Schwyzer Sportler des Jahres gewählt. Dabei setzte er sich gegen namhafte Konkurrenten wie die Skifahrer Thomas Pfyl oder Urs Kryenbühl durch.
Gerade deshalb habe er auch nicht mit der Auszeichnung gerechnet, erzählt der Zehnkämpfer im Interview. «Meine Konkurrenten konnten im Gegensatz zu mir auf internationalem Parkett grosse Erfolge feiern», sagt er. Dass es für ihn als Zehnkämpfer nun gereicht habe, sei daher umso überraschender. «Es ist für mich aber eine grosse Anerkennung und der Lohn für meine Leistungen im letzten Jahr», so Bucher.
Wie der Bruder vor sieben Jahren
Mit der Ehrung krönt Bucher nicht nur seine abgelaufene Top-Saison, sondern tritt gleichzeitig auch in die Fussstapfen seines Bruders Michael. Dieser gewann am ETF 2013 in Biel den Titel im Zehnkampf und wurde darauf ebenfalls zum besten Schwyzer Sportler gewählt. «Dass wir beide nun Titelträger sind, macht es für mich natürlich nochmals spezieller», sagt Bucher. Als jüngerer der beiden Brüder habe er sich stets mit seinem Bruder gemessen und sei ihm nachgeeifert.
Nostalgischer Rückblick
Obwohl sein Triumph am ETF mittlerweile bereits mehr als ein Jahr zurückliegt, schaut Bucher immer noch sehr gerne darauf zurück. «Der Sieg war für mich sehr emotional, weil ich im letzten Jahr wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte», sagt er. Zudem werde ihm die Siegerehrung und die Feier mit seinem Stammverein Buttikon-Schübelbach für immer in Erinnerung bleiben.
Von solchen Feiern ist Bucher dieses Jahr allerdings weit weg. Das Coronavirus machte auch ihm einen grossen Strich durch die Rechnung, da praktisch alle Zehnkampf-Wettkämpfe abgesagt wurden.
Für den 26-Jährigen ist dies aber nicht weiter schlimm. «Ich wusste bereits Anfang Saison, dass ich noch Schwachstellen in einzelnen Disziplinen habe. Daher habe ich mich nach der Krise vor allem auf die Einzeldisziplinen konzentriert», sagt er. Der letzte grosse Wettkampf in diesem Jahr sollen die Schweizermeisterschaften im Einzeln sein.
Grosse Ziele für 2021
Mit dem bevorstehenden Ende der Saison 2020 blickt Bucher daher schon auf das nächste Jahr. Dabei steckt sich der Märchler ein grosses Ziel. «Ich will endlich die 7000 Punktemarke im Zehnkampf knacken», sagt er. Es wäre ein weiterer Meilenstein in der erfolgreichen Karriere des Thomas Bucher.
