Wangen: Guter Rechnungsabschluss und trotzdem Defizit
Die Gemeinderechnung 2019 schliesst infolge eines Sonderfaktors mit einem Verlust von CHF 358'817.35.
Bei einem Gesamtaufwand von CHF 19'611'733.85 und einem Gesamtertrag von CHF 19'252'916.50 schliesst die Gemeinderechnung 2019 infolge eines Sonderfaktors mit einem Verlust von CHF 358'817.35. Das Budget 2019 ging noch von einem bescheidenen Ertragsüberschuss von CHF 54'100.00 aus.
Das effektive Ergebnis würde – ohne Beachtung des Sonderfaktors – bei einem Gewinn von rund 1,6 Mio. Franken liegen. Minderausgaben und Mehreinnahmen bei den Steuern haben den Abschluss massgebend beeinflusst.
In den Bereichen soziale Wohlfahrt und Verkehr sind gegenüber dem Voranschlag wesentliche Minderausgaben zu verzeichnen. Demgegenüber wurden bei der Raumplanung Mehraufwände getätigt, die ihren Grund hauptsächlich in der laufenden Planung Nuolen See hat.
Es war die Absicht des Gemeinderates im Rahmen der Gemeindeversammlung über den Stand dieser Planung zu berichten, was sich aus bekannten Gründen nun verzögert. Ebenfalls erfreulich sind die Mehreinnahmen im Bereich Finanzen und Steuern.
Die Mehreinnahmen basieren insbesondere auf den Sondersteuern (Kapitalabfindungen). Das eigentlich sehr positiv erwirtschaftete Ergebnis wird durch einen Sonderfaktor massgebend beeinflusst und bringt der Gemeinde Wangen ein unerwartetes Defizit.
Gemeinderat Wangen ist in Gesprächen mit der Zürcher Kantonalbank
Der Grund dafür liegt in der Ablösung alter Darlehen und Beschaffung neuer Finanzierungen inklusive Zinsabsicherungen in den Jahren 2013 und 2015. Die Entwicklung auf dem Kapitalmarkt mit Negativzinsen hat dazu geführt, dass diese Wertpapiere der Gemeinde Wangen per Ende Dezember 2019 einen Buchverlust von CHF 1.9 Mio. ergeben. Dieser Buchverlust ist in der Bilanz enthalten und belastet das Ergebnis der Gemeinde Wangen.
Der Gemeinderat Wangen ist in Gesprächen mit der Vertragspartnerin dieses Produktes, der Zürcher Kantonalbank. Unterstützt wird der Gemeinderat dabei von einem spezialisierten Rechtsanwalt sowie einem unabhängigen Vermögensberater.
Das Seniorenzentrum Brunnenhof erzielte im vergangenen Jahr einen Verlust von CHF 75’929. Es gilt zu beachten, dass die Gemeinde noch immer keine Miete für die Nutzung der Infrastruktur Seniorenzentrum verrechnet.
Das Ergebnis wird massgebend durch die neu geschaffene Pflegewohngruppe in den Seniorenwohnungen beeinflusst. Dieses Projekt brauchte eine gewisse Anlaufzeit, wobei Miet- sowie Personalaufwand von Anfang an fällig waren.
Die Rechnung des Elektrizitätswerkes schliesst mit einem Ertragsüberschuss von CHF 122'643.51 ab. Dies ist in erster Linie auf den höheren Ertrag beim Energiehandel zurückzuführen.