Kanton Schwyz: Mehr Straftaten, aber weniger Unfälle
Im Jahr 2024 haben die Straftaten im Kanton Schwyz ein Elf-Jahres Höchststand erreicht. Die Zahl der Unfälle ist hingegen gesunken.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Kanton Schwyz haben die Straftaten 2024 einen Elf-Jahres-Höchststand erreicht.
- Insbesondere die Cyberkriminalität ist stark angestiegen.
- Die Zahl der Unfälle und Verkehrstoten sind hingegen gesunken.
Die Anzahl der registrierten Straftaten im Kanton Schwyz stieg im vergangenen Jahr erneut und erreicht einen Elf-Jahres-Höchststand. Hauptursächlich war die Zunahme im Bereich der digitalen Kriminalität und der Straftaten gegen das Vermögen.
Nach dem letztjährigen Rückgang ist die Zahl der registrierten Verkehrsunfälle im Jahr 2024 wieder leicht gesunken. Drei Personen verunfallten auf Schwyzer Strassen tödlich.
Missachten des Vortritts sowie das Nichtanpassen der Geschwindigkeit waren die Hauptursachen für die Verkehrsunfälle.
Polizeiliche Kriminalstatistik 2024: 6'806 Delikte erfasst
Im Jahr 2024 wurden im Kanton Schwyz insgesamt 6'806 Delikte gemäss Strafgesetzbuch, Betäubungsmittelgesetz, Ausländergesetzgebung und Bundesnebengesetzgebung erfasst, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 306 Straftaten (+5%) entspricht und zugleich einen 11-Jahres-Höchststand bedeutet.
Bei den Straftaten nach Strafgesetzbuch war eine Zunahme von 9% (+470 Taten) zu verzeichnen. Die Hauptgründe hierbei liegen zum einen in der digitalen Kriminalität (+30% / +255 Taten), zum anderen aber auch bei den Straftaten gegen das Vermögen (+13% / 422 Taten).

Bei der digitalen Kriminalität gab es insbesondere beim Phänomen Phishing eine Zunahme von 117% (+109 Taten). Beim Betrug mittels Missbrauch von Online-Zahlungssystemen/Wertkarten oder fremder Identität war eine Zunahme von 81% (+144 Taten) zu verzeichnen. Die Schadenssumme der digitalen Taten belief sich auf CHF 21.8 Mio. (+163%).
Drei Tötungsdelikte im Jahr 2024
Die Zunahme bei den Straftaten gegen das Vermögen ist auf die Diebstähle von Fahrrädern und E-Velos (+47% / +123 Taten) sowie auf Einbruch- und Einschleichdiebstähle (+8% / 95 Taten) zurückzuführen.
Die schweren Gewaltstraftaten nahmen um 16% (+4 Taten) zu. Es fanden wiederum drei versuchte Tötungsdelikte statt. Die Aufklärungsquote bei den Gewaltstraftaten liegt weiterhin bei erfreulich hohen 85.2% (+0.9%).
Die Straftaten gegen die sexuelle Integrität nahmen in den letzten zehn Jahren (2014 – 2024) um 47%, bzw. 34 Taten zu. Insbesondere die Anzahl Vergewaltigungen stiegen im vergangenen Jahr (+33% / 4 Taten).
Eine Zunahme von 22% (+54 Taten) wurde bei Straftaten gegen die Ausländergesetzgebung verzeichnet.
Verkehrsunfallstatistik 2024: 743 Unfälle erfasst
Im vergangenen Jahr ereigneten sich im Kanton Schwyz 743 (2023: 792) polizeilich erfasste Verkehrsunfälle. Dabei liessen drei Menschen ihr Leben. 49 (61) Personen erlitten erhebliche Verletzungen, davon drei (fünf) lebensbedrohliche.

Die Zahl der Leichtverletzten lag bei 263 (255). Die Anzahl der Unfälle mit Personenschaden sank auf 261 (271) und diejenigen mit Sachschaden sank um 38 auf 482.
Mit 125 Unfällen ist das Missachten des Vortritts wieder die häufigste Unfallursache, gefolgt von Unaufmerksamkeit und Ablenkung mit 94 Unfällen. Die Anzahl verunfallter Fussgänger ist erfreulicherweise gegenüber dem Vorjahr um elf gesunken und liegt bei 31 (42).
Digitale Kriminalität nimmt weiter zu
Der Rückgang der Verkehrsunfälle freut den Kommandanten. «Wir versuchen weiterhin mit Präsenz und verschiedenen präventiven Massnahmen, Unfälle und somit menschliches Leid zu verhindern», so Bruno Suter, Polizeikommandant.
Im Bereich der polizeilichen Kriminalstatistik war die Kantonspolizei wiederum mit steigenden Fallzahlen konfrontiert.
«Die digitale Kriminalität nimmt wie erwartet immer mehr zu. Es ist jedoch zu beobachten, dass nicht nur die digitale Kriminalität, sondern auch die «übliche/Standard-Kriminalität», insbesondere Vermögensstraftaten, zunimmt.
Die Bevölkerung kann die Kantonspolizei dabei weiterhin wesentlich unterstützen, sei dies beim unverzüglichen Absetzen von Verdachtsmeldungen, aber auch bei der Umsetzung von Sicherheitsempfehlungen.«
Hol-Kriminalität kann nur unzureichend bekämpft werden
Der Rückgang bei den Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz zeigt wie schon im Vorjahr exemplarisch auf, dass die sogenannte Hol-Kriminalität (u.a. Organisierte Kriminalität, Menschenhandel, Geldwäscherei, etc.) aufgrund der stetig zunehmenden Bring-Delikte unzureichend bekämpft werden kann.
«Die Zahlen aus dem vergangenen Jahr zeigen eindrücklich auf, wie vielschichtig die Arbeit der Polizei ist und wie gut unsere Kantonspolizei ihrem Auftrag nachkommt», bilanziert Regierungsrat Xaver Schuler, Vorsteher des Sicherheitsdepartements.

Das Bevölkerungswachstum und die damit einhergehenden gesellschaftlichen Veränderungen beeinflussen bereits jetzt den Aufwand der Polizei und werden dies auch in Zukunft tun. «Die Mitarbeitenden der Kantonspolizei Schwyz sorgen täglich professionell für die Sicherheit der Schwyzer Bevölkerung und tun dies immer angemessen.»
Politik müsste personellen und materiellen Mittel zur Verfügung zu stellen
«Die Kantonspolizei Schwyz wird sich aktiv an das wandelnde Umfeld anpassen und damit verbundene Aufgaben weiterhin zuverlässig erfüllen. Seitens Politik müssen wir weiterhin dafür besorgt sein, unserer Kantonspolizei die nötigen personellen und materiellen Mittel zur Verfügung zu stellen, damit sie ihren Auftrag auch bei veränderten Ansprüchen wahrnehmen kann», hält Regierungsrat Xaver Schuler fest.
Er dankt allen Frauen und Männern im Dienst der Kantonspolizei Schwyz für den Einsatz zugunsten der Sicherheit der Bevölkerung des Kantons Schwyz.