Malerei ist mehr als nur Kunst
Seit ihrer Kindheit ist die Malerei Jasminka Sakac's grosse Leidenschaft. In ihrem Atelier gibt die freischaffende Künstlerin ihr Wissen in Kursen weiter.
Einmal selbstständig wie Picasso oder Van Gogh ein eigenes Kunstwerk malen. Was sich wohl die Wenigsten zutrauen würden, ist für Jasminka Sakac purer Lebensinhalt. Seit vielen Jahren malt die freischaffende Künstlerin in ihrem Atelier in Einsiedeln Bilder und verwirklicht sich damit ihren Lebenstraum.
Frühe Leidenschaft
Die Leidenschaft für die Malerei zeigte sich bei Sakac bereits in jungen Jahren. «Seit ich denken kann, habe ich gemalt», erzählt sie. Bereits damals habe sie die Malerei als Handwerk fasziniert und gefesselt. «Malerei war für mich immer eine Art der Kommunikation. Mit der Malerei kann ich Unsichtbares aus dem Innern auf der Leinwand sichtbar machen», sagt sie.
Ihre Herangehensweise spiegelt sich in den Bildern wider. Neben Landschaftsbildern finden sich immer wieder Bilder, die kein bestimmtes Sujet zeigen, sondern ein Gefühl zum Ausdruck bringen sollen. «Dabei male ich eigentlich immer nur positive Gefühlslagen», sagt Sakac. Düstere und negative Gefühle oder Themen haben in den Bildern der 47-Jährigen keinen Platz.
Es erstaunt daher nicht, dass die aktuelle Corona-Zeit in ihren Bildern keine Erwähnung findet. «Diese Phase war und ist für uns Künstlerinnen und Künstler eine sehr schwierige Zeit. Da wir alle wollen, dass sie so schnell wie möglich vorbeigeht, scheint mir ihre Abbildung überflüssig». Wie viele andere Künstlerinnen und Künstler litt auch sie unter dem Lockdown, da Ausstellungen abgesagt und Aufträge storniert wurden.
Malerei für angehende Künstlerinnen und Künstler
Dass die Zeit des Lockdowns vorbei ist, freut die Künstlerin umso mehr, da sie nun auch wieder Malkurse anbieten kann. Jede Woche begrüsst sie in ihrem Atelier malfreudige Kinder und Erwachsene und gibt ihnen ihre Erfahrung weiter.
Dabei liegen ihr vor allem die Kinder am Herzen. «Die Kinder kommen beim Malen zur Ruhe und drücken sich ungehemmt auf ihre eigene Art und Weise aus», sagt sie. Diese Lockerheit ermögliche es vielen Kindern, ihr Potenzial abzurufen, was bei Erwachsenen deutlich schwieriger sei.
«Viele Jugendliche oder Erwachsene gehen zu verkrampft und mit zu wenig Mut an die Malerei heran», sagt Sakac. Darunter leide dann regelmässig die Kreativität und der Wille, weiterzumachen. Daher müsse sie, im Gegensatz zu den Kindern, bei Erwachsenen regelmässiger Unterstützung leisten.
Eine Unterstützung wäre auch für die Malerei allgemein notwendig. «Die Wertschätzung der Malerei ist merklich zurückgegangen», sagt sie. Weil viele Bilder mittlerweile digital und zu günstigen Preisen erhältlich sind, sinkt das Interesse an einem gemalten Bild zunehmend.
Dadurch kämpft die bildende Kunst seit Längerem um Anerkennung. «Ich würde mir daher wünschen, dass sich die Menschen wieder bewusster und mit mehr Leidenschaft mit Kunst auseinandersetzen», so Sakac.
Grossprojekt in Planung
Im Moment steht für die Künstlerin allerdings ein ganz anderes Projekt im Vordergrund. «Dieses Jahr fand die Ausstellung mit Werken der Kinder aus den Kursen und meinen eigenen wegen Corona nicht statt. Daher liegt mein Fokus momentan auf der Planung für die Ausstellung im Chärnehuus im nächsten Jahr.»
Die Ausstellung wird von 20. bis 30. Mai 2021 stattfinden und neben den Kinderwerken auch Sakac's Diplomarbeit erstmals öffentlich zeigen.
