St. Gallen: Rückläufige Fangerträge der Bodenseefischerei
Im letzten Jahr sind die Fangerträge aus dem Bodensee-Obersee deutlich zurückgegangen. Mit 234 Tonnen Fisch wurden 21 Prozent weniger gefangen als im Vorjahr.
Im letzten Jahr sind die Fangerträge aus dem Bodensee-Obersee deutlich zurückgegangen. Die noch 66 Berufsfischerinnen und Berufsfischer zogen noch Fische im Gesamtgewicht von 234 Tonnen aus dem See. Das sind 21 Prozent weniger als im Vorjahr.
Das Fangergebnis liege auch 40 Prozent unter dem Mittelwert der letzten zehn Jahre, teilte die Internationale Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei (IBKF) am Donnerstag, 23. Juni 2022, mit.
Die Fischerinnen und Fischer fingen vor allem weniger Felchen. Dort betrug der Rückgang 43 Prozent. Die zunehmend schwierige Lage der Berufsfischerei sei Thema an der Jahrestagung der IBKF gewesen.
Kormoranmanagement und Nasenpopulationschutz
Sorgen bereiteten die invasiven Arten Stichling und Quaggamuschel sowie die weitere Zunahme der Kormorane.
Wie in den Jahren zuvor wurde ein international abgestimmtes «Kormoranmanagement» am Bodensee verlangt.
Im Artenschutz hat sich eine Arbeitsgruppe der IBKF in den letzten Jahren intensiv mit der heute sehr seltenen «Langdistanzwanderart» Nase (Chondrostoma nasus) auseinandergesetzt. Die Nase gehört zur Familien der Karpfenfische.
Eine neue Studie habe gezeigt, dass sich «die Nasenpopulationen der verschiedenen Bodenseezuflüsse genetisch unterscheiden». Für die Förderung dieser gefährdeten Art setze sich die IBKF weiterhin ein.