Berneck: Gutes Projekt wird dank Mitwirkung noch besser
Wie die Gemeinde Berneck mitteilt, konnte das Hochwasserschutzprojekt Rheintaler Binnenkanal dank der Mitwirkung optimiert werden.
Mit einem Drosselbauwerk sowie weiteren Massnahmen soll das dicht besiedelte Gebiet am Rheintaler Binnenkanal vor Hochwasser geschützt werden.
Am 7. Juni 2023 startet das Auflageverfahren. Die Realisierung des 50-Millionen-Franken-Projekts ist auf die Jahre 2025 bis 2028 geplant.
Während 30 Tagen werden Markierungen gesetzt
800 Holzpflöcke im Gelände bei den Drei Brücken zeigen, wo Geländeanpassungen sowie bauliche Massnahmen zur Erhöhung des Hochwasserschutzes am Rheintaler Binnenkanal geplant sind.
Die Markierungen bleiben während des Auflageverfahrens – respektive während 30 Tage – für die Passanten und Interessierten sichtbar.
Danach werden sie wieder abgeräumt. Parallel dazu werden Hydrogeologische Untersuchungen getätigt.
Die Bodenfeuchtigkeit bleibt erhalten
Die Sondierarbeiten werden voraussichtlich noch vor den Sommerferien 2023 abgeschlossen. Erste Resultate dürften im Herbst 2023 vorliegen.
Ziel ist es, im Bereich des Rückhalteraums für die Landwirtschaft eine Smarte Drainage zu realisieren, um den lokalen Wasserhaushalt im Boden regulieren zu können.
Dies insbesondere in Anbetracht der immer häufiger auftretenden Trockenphasen. Davon kann die Landwirtschaft profitieren.
Mit dem Erhalt der Bodenfeuchtigkeit sollen die Flächen einerseits fruchtbarer bleiben und andererseits wird die Zersetzung des Bodens verzögert.
Schutz und ökologische Aufwertung
Wie das Auflageprojekt «Hochwasserschutz Rheintaler Binnenkanal» zeigt, umfasst die Planung weit mehr als den Rückhalt von allfälligen Wassermassen durch ein Drosselbauwerk und die Verbesserung der Schutzmassnahmen.
Einen ebenso hohen Stellenwert haben die Verbesserungen für die Melioration und Landwirtschaft sowie der Ökologie.
Ein Teil der Massnahmen wurden dank Eingaben von Bürgern während des Mitwirkungsverfahrens zusätzlich in die Planung aufgenommen.
Dank der Bürger konnte das Projekt optimiert werden
«Das grosse Interesse und die Überlegungen der Bevölkerung haben uns geholfen das gute Projekt weiter zu verbessern und uns frühzeitig mit Details und möglichen Herausforderungen zu befassen», sagt Roland Wälter, Präsident des Zweckverbands Rheintaler Binnenkanal.
Roland Wälter ist dankbar für die konstruktiven Inputs.
Auch wenn im Projekt nicht gar alle Wünsche berücksichtigt werden können, haben die Planer die Anliegen der Bevölkerung aufgenommen und versucht den gestellten Forderungen gerecht zu werden.
Rückhalteraum wird mit Strassen begrenzt
Die möglichst geringe Beanspruchung des Landwirtschaftslandes ist ein weiterer Anspruch, welchen die Fachplaner an sich selbst stellten.
In der Überarbeitung des Projekts wurde darauf geachtet, dass der Rückhalteraum überall wo möglich mit Strassen begrenzt wird.
Dies hat den Vorteil, dass es auf den Flächen zu keinen weiteren, nennenswerten Einschränkungen kommt.
Dammböschungen mit einem Gefälle von maximal fünf Prozent
Um die Bewirtschaftung mit den landwirtschaftlichen Fahrzeugen möglichst angenehm zu gestalten, werden die Dammböschungen ein Gefälle von maximal fünf Prozent haben.
Roland Wälter freut sich: «Die getroffenen Optimierungen werden von den Pächtern und Landeigentümern geschätzt.
Die Landerwerbsverhandlungen konnten inzwischen zum grössten Teil abgeschlossen werden oder sind auf gutem Weg.»
Ökologie und Naherholung im Einklang
Damit es nach Fertigstellung des Bauvorhabens zu möglichst wenig Interessenskonflikten zwischen den einzelnen Parteien wie beispielsweise der Landwirtschaft, der Ökologie und der Naherholung kommt, ist eine Besucherlenkung vorgesehen.
Diese beinhaltet die Ausscheidung von Nutzungszonen und Naturzonen, eine Abfallbewirtschaftung sowie ein Parkplatzkonzept.
Ein weiterer Bestandteil des Projekts ist die Erhöhung der Verkehrssicherheit im Knoten Drei Brücken.
Weitere Massnahmen am Gewässer flussabwärts
Zum Hochwasserschutzprojekt gehören nebst dem Rückhalteraum und dem Drosselbauwerk auch weitere Massnahmen am Gewässer flussabwärts.
So werden beispielsweise die Zugänge und die Erlebbarkeit des Gewässers verbessert und die Längsvernetzung für den Fuss- und Radverkehr ausgebaut.