Rohstoff-Deal mit den USA laut Selenskyj nun vollkommen anders
Die USA will nun doch noch ein Rohstoffabkommen mit der Ukraine abschliessen. Die Bedingungen des Deals sorgen in Kiew aber für Kopfschütteln.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine neue Variante des US-Rohstoff-Deals mit der Ukraine liegt vor.
- Die neue Version benachteiligt die Ukraine noch stärker, als bis anhin.
- Unterzeichnen will die USA das Abkommen bereits nächste Woche.
Nach dem verunglückten Treffen zwischen Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj im Weissen Haus kamen Verhandlungen über einen Rohstoff-Deal ins Stocken.
Dieser hätte der USA Zugang zu den Rohstoffen der Ukraine gewährt. Auf deren Staatsgebiet befinden sich rund fünf Prozent der weltweiten Bodenschätze und insbesondere viel seltene Erden.
Nun will die US-Regierung das Abkommen doch noch realisieren – zu noch schlechteren Konditionen für die kriegsgebeutelte Ukraine.
Das führt in Kiew zu Unmut, denn: Der Deal ist aus ukrainischer Sicht kaum hinnehmbar.
«Viele Dinge, die nicht diskutiert» wurden
Gegenüber Journalisten sprach der ukrainische Präsident Selenskyj im Zusammenhang mit dem Abkommen auch von einem «vollkommen anderen Dokument».
Er sagte laut «Spiegel», der US-Vorschlag beinhalte «viele Dinge, die nicht diskutiert worden waren». Zudem auch manche, «die von den Parteien bereits abgelehnt worden waren».
Offenbar ein Teil der neuen US-Rohstoff-Deal-Version: Rückzahlungen der US-Hilfen an die Ukraine. Etwas, was ukrainische Medien als «inakzeptabel» bezeichnen.
Dieser Vorschlag beraube die Ukraine «eines Teils ihrer Souveränität», schreibt die Zeitung «Ukrajinska Prawda». Zudem überschreite die neue Version des Rohstoffabkommens «fast jede rote Linie».
Ukrainische Regierung will Deal nicht annehmen
Ebenfalls nichts vom Abkommen wissen will Wolodymyr Selenskyj. Dieser erklärte, den Vorschlag mit Anwälten zu prüfen. Zum Deal in dieser Form sei die Ukraine nicht bereit, schreibt der «Spiegel».
Laut Reuters für die Ukraine ein weiteres Problem: Der neue US-Vorschlag bedroht eine Aufnahme des Landes in die EU.
Man arbeite daran, «dass das Abkommen all unsere Interessen widerspiegelt». Das schreibt die stellvertretende ukrainische Regierungschefin Julia Swyrydenko auf Facebook.
Davon zeigt sich die USA aber offenbar unbeeindruckt. Denn: Finanzminister Scott Bessent zufolge soll das Abkommen bereits nächste Woche unterzeichnet werden.