Projekt Titlis: Umweltverbände reichen Einsprache ein
Das Wichtigste in Kürze
- Umweltverbände wehren sich gegen das Ausbauprojekt «Titlis 3020».
- Geplant wären eine neue Seilbahn und zusätzliche Gastro- und Einkaufsmöglichkeiten.
- Pro Natura, WWF und VCS haben gegen das Bauprojekt eine Einsprache eingereicht.
Mehrere Umweltverbände äussern Vorbehalte gegen den Bau einer neuen Seilbahn sowie zusätzlicher Gastro- und Einkaufsmöglichkeiten am Titlis. Sie haben daher gegen das 100-Millionen-Ausbauprojekt «Titlis 3020» Einsprache eingereicht.
Am Dienstag war die Einsprachefrist gegen das Projekt Titlis abgelaufen. Diese haben Pro Natura, WWF und VCS genutzt, um einen umweltfreundlicheren Ausbau zu erreichen, wie die Umweltverbände am Mittwoch mitteilten.
Sie seien nicht grundsätzlich gegen die intensive touristische Nutzung des Titlis. Beim geplanten Projekt Titlis gäbe es aber viele ungeklärte Aspekte.
Einsprecher bemängeln Koordination vom «Projekt Titlis»
2018 hatten die Titlis Bergbahnen das Projekt zusammen mit den verantwortlichen Architekten von Herzog & de Meuron vorgestellt. Es beinhaltet unter anderem eine neue Bergstation und den Umbau des Richtstrahlturms auf dem Gipfel.
Das Baugesuch zum Umbau des Turms soll separat und losgelöst von den anderen Planungen schon vorgängig durchgeführt worden sein. Dies wird von den Einsprechern bemängelt. Sie fordern eine Koordination sämtlicher Verfahren. So liessen sich raumplanerische, umweltrechtlichen, verkehrstechnischen und weitere Aspekte abwägen.
Mit der neuen Bergstation sollen auf dem Titlis mehrere grössere Verkaufsläden und Gastro-Angebote entstehen. Die Einsprecher stellen infrage, ob solche Konsumangebote auf einem hochalpinen Berggipfel am richtigen Ort stehen. Auch fragen sie sich, ob sich die geplanten Bauten nicht kleiner und angepasster realisieren liessen.
Verkehrskonzept gefordert
Vorbehalte äussern die Einsprecher gegen die geplante Pendelseilbahn, parallel zur heutigen Luftseilbahn, der Rotairbahn. Diese sei nicht nur landschaftlich störend, sondern bedarfsmässig nicht begründet. Die Beschwerdeführer fordern, dass sie als Bau- und Transportbahn befristet erstellt oder aber ihre Nutzung klar reglementiert wird.
Neben einem Verkehrskonzept fordern die Einsprecher weiter ökologische Kompensationen, da sich die geplanten Bauten in sensiblem hochalpinem Gebiet befänden. Die von den Titlisbahnen im Umweltbericht aufgelisteten Ausgleichsmassnahmen seien ungenügend.