«Birsigpark»-Initiative scheitert an Kosten und Fläche
Der Gemeinderat von Binningen lehnt die Initiative für einen «Birsigpark» klar ab – sie sei zu teuer, ungeeignet und blockiere dringend benötigten Wohnraum.

Wie die Gemeinde Binningen berichtet, möchte die «Initiative für einen Birsigpark» das gesamte Spiesshöfli-Areal in eine Parkanlage verwandeln. Der Gemeinderat lehnt die Initiative klar ab.
Der «Birsigpark» würde immense Kosten für Enteignungen von möglicherweise bis zu 18 Millionen Franken verursachen und eine zukunftsweisende Arealentwicklung verunmöglichen.
Das Spiesshöfli-Areal ist prädestiniert für eine Wohnüberbauung. Eine Umsetzung des Quartierplans würde anstelle der weggefallenen 78 neu 91 Wohnungen verschiedener Grössen schaffen, darunter auch zehn Prozent kostengünstige Wohnungen im Kostenmietmodell.
Dies entspricht den Bedürfnissen der Gemeinde Binningen und den Zielen des kantonalen Richtplanes, der das Gebiet Spiesshöfli als bestens erschlossenes Entwicklungsgebiet definiert.
Urbane Qualität und Grünflächen
Der überarbeitete Quartierplan berücksichtigt die Kritik aus der Mitwirkungsphase und hat die Bauvolumen redimensioniert. Dabei wurden zusätzliche Freiräume und eine attraktive Gestaltung des Birsig-Flussraumes geschaffen.
Die geplante Renaturierung des Birsig bietet eine hochwertige, öffentlich zugängliche Grünfläche, die sowohl ökologisch als auch sozial wertvoll ist.
Finanzielle Belastungen
Die Umsetzung der Initiative würde immense Kosten für Enteignungen und die Errichtung sowie den Unterhalt der Parkanlage verursachen. Es ist mit zweistelligen Millionenbeträgen zu rechnen, was die finanzielle Planung der Gemeinde erheblich beeinträchtigen würde.
Zudem würden der Gemeinde potenzielle Steuereinnahmen entgehen. Im Gegensatz dazu löst der Quartierplan Spiesshöfli mit einer Wohnüberbauung keine zusätzlichen Infrastrukturkosten aus, sondern generiert im Gegenteil über Planungsmehrwertabgaben substanzielle Beiträge für den kommunalen Infrastrukturfonds.
Ungeeigneter Standort für eine Parkanlage
Die Nähe zu einer Hauptverkehrsstrasse und die längliche beziehungsweise sehr schmale Form machen das Areal für eine Parkanlage ungeeignet. Die Fläche ist mit etwas mehr als 5000 Quadratmeter zudem sogar kleiner als ein Fussballfeld.
Und ausserdem liegt der Schlosspark, ein bedeutendes Naherholungsgebiet, in unmittelbarer Nähe. Bestehende und geplante Grünflächen wie das Bruderholz und die Schutzmatte ergänzen das Angebot.
Alternativer Standort
Falls weitere Grünflächen gewünscht sind, bietet sich das Werkhofareal an der Parkstrasse an. Dieses befindet sich im Eigentum der Gemeinde, so dass zumindest keine hohen Enteignungskosten entstehen würden.
Ausserdem wäre die Form für einen Park deutlich günstiger als der lange schmale Streifen entlang dem Tramtrassee und der Bottmingerstrasse.
Der Gemeinderat empfiehlt daher den Stimmberechtigten, die nichtformulierte «Initiative für einen Birsigpark» abzulehnen. Diese Ablehnung eröffnet den Weg für eine zukunftsweisende Arealentwicklung, die den sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Bedürfnissen der Gemeinde gerecht wird.
Alle Abstimmungsinformationen zur «Initiative für einen Birsigpark» finden sich online auf der Webseite der Gemeinde unter «Abstimmungen».