Wie die Stadt Thun berichtet, sollen in den nächsten fünf Jahren verschiedene Massnahmen zur bedarfsgerechten Unterstützung von Familien umgesetzt werden.
Blick auf Goldiwil, Stadt Thun.
Blick auf Goldiwil, Stadt Thun. - Nau.ch / Ueli Hiltpold
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Der Gemeinderat hat sich für diese Legislatur zum Ziel gesetzt, Thun als attraktiven Lebensort für junge Menschen und Familien weiterzuentwickeln.

Ein Fokus liegt dabei auf der frühen Kindheit, um entsprechende Angebote zu stärken und zu fördern.

In einem partizipativen Prozess erarbeitete die Stadt die Strategie «Frühe Kindheit». Diese basiert auf einer Situationsanalyse und umfasst eine Vision sowie Handlungsfelder mit Zielen und Massnahmen.

Die Strategie ist mit dem Kinder- und Jugendleitbildes respektive dem Aktionsplan des Unicef-Labels «kinderfreundliche Gemeinde» abgestimmt.

«Kinder in ihrer Entwicklung begleiten»

Im Zentrum der Vision steht das Kind als bedeutendes Gemeindemitglied.

«Es ist unsere Pflicht, in Thun Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Kinder möglichst gesund und chancengerecht aufwachsen können.

Packen wir die Chance und begleiten unsere Kinder in ihrer Entwicklung. Denn gesunde Kinder stärken auch unsere Gesellschaft und Demokratie», betont Gemeinderätin Katharina Ali-Oesch.

Bildung, Betreuung, Gesundheit, Sozialraum und gemeinsame Politik

Die Strategie wurde gemeinsam mit rund 60 Fachpersonen aus Kitas, Spielgruppen, Schulen, Gesundheitswesen und Beratung erarbeitet.

Fachpersonen und Eltern hatten die Gelegenheit, punktuell mitzuwirken. Damit ist die Strategie breit abgestützt.

Zur Zielgruppe gehören neben den Familien in erster Linie sämtliche in Thun wohnhaften Kleinkinder bis nach ihrem Übertritt in den Kindergarten.

Stärkung und Förderung von Angeboten

Daneben sind auch alle Institutionen sowie Akteuren aus dem Frühbereich angesprochen.

Sie leisten in ihren jeweiligen Fachgebieten einen wesentlichen Beitrag, damit die Thuner Kinder einen guten Start ins Leben erfahren.

Wichtig sind zudem die Politik, die Verwaltung und die breite Öffentlichkeit.

Zentrale Ziele der Strategie sind die Stärkung und Förderung von Angeboten, die Unterstützung von Familien, die Information, die Zugänglichkeit zu Angeboten, die Koordination und Zusammenarbeit von Akteuren.

Wichtigste Bereiche der Förderung der frühen Kindheit

Die vier folgenden Handlungsfelder zeigen die wichtigsten Bereiche der frühen Kindheit auf, in denen konkrete Ziele und Massnahmen umgesetzte werden sollen.

Es sind dies Gesundheits- und Bewegungsförderung, chancengerechte Bildung und Betreuung, Sozialraum (Wohnen, Betreuung, Begegnung, Freiräume) sowie eine gemeinsame Politik der frühen Kindheit (Sensibilisierung, Koordination und Vernetzung).

Unterstützung von Familien mit besonderem Bedarf

Für die Umsetzung der Strategie wird eine zentrale Koordinationsstelle mit Drehscheibenfunktion für alle Fragen rund um die frühe Kindheit aufgebaut, an die sich Familien und Fachpersonen wenden können.

Bei der Umsetzung der Strategie wird ein besonderer Fokus auf Familien mit sozialer Benachteiligung gelegt.

Diese Familien weisen Risikofaktoren auf (zum Beispiel Einelternfamilien oder Familien mit finanziellen, psychosozialen, psychischen oder physischen Belastungen, Migrationsbiografien), die oftmals einen erhöhten Bedarf an Unterstützung zur Folge haben.

Bildungs- und Chancengerechtigkeit für Kinder

Durch gezielte Förderung kann die Stadt einen wichtigen Beitrag zur Bildungs- und Chancengerechtigkeit leisten, so zum Beispiel durch gezielte Unterstützung der Mütter- und Väterberatung im Hausbesuchsprogramm als eine der 28 verschiedenen Massnahmen der Strategie.

Die Stadt setzt im Rahmen von Förder- und Unterstützungsmassnahmen die Verantwortungsübernahme seitens der Eltern voraus und fordert diese bei Bedarf auch ein.

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