Thun plant Steuersenkung zur Stärkung der Standortattraktivität
Wie die Stadt Thun meldet, wird mit der Vorlage des Budgets 2025 eine Steuersenkung beantragt. Der Steuersatz soll von 1,72 auf 1,66 Einheiten reduziert werden.
Die in den Legislaturzielen 2023 bis 2026 angekündigte Steuersenkung soll mit dem Budget 2025 umgesetzt werden.
«Mit der Senkung der Steueranlage will der Gemeinderat gezielt die Thuner Standortattraktivität für Wohnen und Wirtschaft stärken und insbesondere die Kaufkraft von Privatpersonen und Unternehmen erhöhen», sagt Gemeinderätin Andrea de Meuron.
Die vorgeschlagene Senkung des Steuersatzes von 1,72 auf 1,66 Einheiten ist das Ergebnis einer Gesamtabwägung. Die kerngesunde Bilanz- und Eigenkapitalstruktur, die bisherige vorsichtige Budgetierungspraxis sowie die in der Vergangenheit tiefen Realisierungsgrade bei den Investitionen sind bei der Entscheidfindung angemessen berücksichtigt worden.
Dem Gemeinderat ist es ein Anliegen, unter Berücksichtigung der Steuersenkung am bewährten finanzpolitischen Kurs und den bisherigen Zielen festzuhalten.
Stagnierender Steuerertrag
Auf der Ertragsseite fallen unter Berücksichtigung der Steuersenkung die Steuereinnahmen mit 142,4 Millionen Franken gegenüber dem Budget 2024 um 0,7 Millionen Franken tiefer aus. Ohne Steuersenkung würde der budgetierte Gesamtsteuerertrag 2025 mit 146,8 Millionen Franken um 4,3 Millionen Franken über dem für 2024 budgetierten Wert liegen.
Gegenüber dem Budget 2024 steigt der Aufwand für die Beiträge an die sechs Lastenausgleichssysteme um 3,3 Millionen Franken auf 69,3 Millionen Franken. Die Lastenausgleichszahlungen der Stadt Thun an den Kanton machen 49 Prozent des städtischen Gesamtsteuerertrages im Budget 2025 aus.
Unter Einbezug der Entwicklung der Steuereinnahmen sinkt der Handlungsspielraum für die Finanzierung der stadteigenen Aufgaben gegenüber dem Budget 2024 um 3,9 Millionen Franken.
Weiterhin hohe Bauausgaben
Im Budgetjahr 2025 sind Investitionen von rund 22,6 Millionen Franken für steuer- und spezialfinanzierte Aufgaben geplant. Damit liegt das Investitionsbudget 2025 um rund 59 Prozent über dem Mittelwert der letzten zehn Rechnungsjahre von 14,2 Millionen Franken.
Den Nettoinvestitionen steht eine Selbstfinanzierung von 0,6 Millionen Franken aus der Erfolgsrechnung gegenüber, was zu einem Finanzierungsfehlbetrag von 22 Millionen Franken führt. In der Erfolgsrechnung sind für den baulichen Unterhalt im Jahr 2025 total 19,4 Millionen Franken in den Bereichen Hoch- und Tiefbau budgetiert.
Im Vergleich zu den Rechnungsjahren 2014 bis 2023 liegt der Aufwand für den baulichen Unterhalt im Jahr 2025 um rund 20 Prozent höher.
Personalaufwand steigt
Der gesamte Personalaufwand der Stadt Thun steigt gegenüber dem Budget 2024 um 3,0 Millionen Franken oder um 4,2 Prozent auf 75,9 Millionen Franken. Darin enthalten ist die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze im Umfang von 12,7 Vollzeitstellen.
«Die Stellenschaffungen sind nötig, damit die aktuellen Standards und die Qualität der Dienstleistungen in den verschiedensten Aufgabenbereichen der Stadtverwaltung ausreichend gesichert sind», erklärt Gemeinderätin Andrea de Meuron.
Die finanzpolitischen Ziele werden jährlich im Rahmen des Budget- sowie des Aufgaben- und Finanzplanungsprozesses überprüft. Aus Sicht des Gemeinderates haben sich die bisherigen Steuerungsgrössen bewährt – sie ermöglichen eine wirkungsvolle Lenkung des Finanzhaushalts der Stadt Thun.