Uster: «Cheerdance ist viel mehr als mit dem ‹Füdli gwaggle›»
Nathalie Rutz hat Anfang Januar den Verein Pink Ladies Cheer in Uster gegründet. Seither ist das Interesse an der Randsportart gross.
Gerade einmal zwei Monate konnten die Pink Ladies Cheer in Uster trainieren, ehe die Tänzerinnen in die virusbedingte Zwangspause geschickt wurden.
An Anfragen mangelte es seit der Gründung im Januar trotz Corona aber nicht.
Beim Senior-Team sind bereits 14 Personen angemeldet – 16 wären ideal, um an Wettkämpfen teilnehmen zu können.
«Ich freue mich sehr, wie viel Interesse für diese Randsportart bereits vorhanden ist», erklärt Nathalie Rutz, Initiantin des Cheerdance-Vereins und Tanz-Coach.
Mit vier Jahren angefangen
«Cheerdance ist viel mehr als mit dem ‹Füdli gwaggle› und mit Pompons zu wedeln.»
Nathalie Rutz weiss, wovon sie spricht. Ihre Tanzkarriere hat im Alter von vier Jahren begonnen, Cheerdance hat sie selbst aber lange nicht gekannt.
«2008 bin ich zu den Eurodancers Zürich gestossen, weil ich etwas Neues ausprobieren wollte.»
Tänzerische Vorkenntnisse sind für den Einstieg zwar hilfreich, aber nicht zwingend.
Mit dem Zürcher Team hat Nathalie Rutz an diversen Wettkämpfen teilgenommen – national sowie international.
Sportlicher Tanz
«Durch die amerikanischen Filme ist den meisten Cheerleading viel eher ein Begriff», erklärt Nathalie Rutz.
Cheerdance fokussiere sich mehr auf den sportlichen Tanz mit verschiedenen Elementen aus Jazz, Hip-Hop, rhythmischer Gymnastik und klassischem Ballett.
Beim Cheerleading stehe hingegen vor allem die Akrobatik im Vordergrund.
Cheerleading als Männersport
Ist das Cheerdance ganz entsprechend dem Vorurteil eine Frauen-Domäne? «Aus meiner Erfahrung sind es tatsächlich eher Frauen, die diese Sportart ausüben», erklärt Nathalie Rutz.
«Beim Cheerleading sieht es da aber anders aus. Dort gibt es viele Mixed-Teams. Was man oft nicht weiss: Ursprünglich war es nämlich ein Männersport.»
«Nichts Vergleichbares in der Region»
In der Schweiz ist der Cheerdance-Sport sowie das Cheerleading durch den Verband «Swiss Cheer Association» vertreten.
Nathalie Rutz sitzt dort zugleich im Vorstand und ist für die Sportförderung zuständig.
«Umso mehr freut es mich nun, den Sport in die Region zu bringen. Hier gibt es bisher nichts Vergleichbares.»
Angebot in Uster auch für die Kleinen
Die nächsten Monate sehen für Nathalie Rutz vielversprechend aus.
Im Rahmen des freiwilligen Schulsports der Stadt Uster bietet die Tanzlehrerin ab Ende August einen Cheerdance-Kurs für Kinder ab sechs Jahren an.
«Weil wir für die Altersklasse zwischen den Kids und den Seniors zahlreiche Anfragen bekommen haben, kommt ab September zudem ein Junior-Team dazu.» Das Angebot ist zugeschnitten auf Kinder und Jugendliche zwischen elf und 15 Jahren.
Wettkämpfe als Ziel
Der Verein hat noch höhere Ambitionen. «Wir möchten eigentlich gerne an Wettkämpfen teilnehmen.» So habe man auch immer ein Ziel, auf das man hinarbeiten könne.
Ursprünglich wollte der Verein sein Wettkampf-Debüt an den Schweizer Meisterschaften im Juni geben, die aber abgesagt wurden.
Im Kalender steht nun das «Spirit Fever», das im Dezember in der Westschweiz ausgetragen wird. Nathalie Rutz würde es freuen: «Dieses Gefühl, nach einem Wettkampf so stolz zu sein, soll unser Team hoffentlich auch bald erleben dürfen.»