Angebotsreduktion aufgrund Ressourcenmangel Lokpersonal
Die SBB hat in der Vergangenheit bei der Bedarfs-, Einsatz- und Ausbildungsplanung des Lokpersonals Fehler gemacht hat.
Die SBB hat in der Vergangenheit bei der Bedarfs-, Einsatz- und Ausbildungsplanung des Lokpersonals Fehler gemacht hat. Per Ende August 2020 sieht man sich mit einem Unterbestand von 211 Lokführerinnen und Lokführer konfrontiert.
Begründet ist dieser Unterbestand einerseits in einer zu ambitionierten Ressourcendimensionierung der vergangenen Jahre, andererseits in ungenügender Nachwuchsausbildung aufgrund des ausgetrockneten Arbeitsmarktes. Diesem Missstand begegnete man mit einer intensivierten Rekrutierung (bspw. Anwerben von Quereinsteigenden 40plus) sowie der Anpassung der Klassenplanung für das Lokpersonal.
Die Corona-Krise hat die Situation jedoch zusätzlich verschärft, da viele Weiterund Ausbildungskurse während längerer Zeit nicht durchgeführt werden konnten. Folglich verschiebt sich der Abschluss der laufenden Ausbildungsklassen mit aktuell 430 Anwärterinnen und Anwärtern um zwei bis vier Monate.
Bis sich die Lage entspannt, fallen einzelne Lokführertouren aus beziehungsweise werden Zugsleistungen durch Busse ersetzt. Diese traten ab dem 7. September 2020 in Kraft und dauern bis zum Fahrplanwechsel vom 13. Dezember 2020. Ausdünnungen im Bahnangebot werden primär dort eingeleitet, wo der Personalbestand am kritischsten ist und die negativen Auswirkungen auf die Kundinnen und Kunden möglichst tief gehalten werden können.
Für den Kantone Luzern und Aargau betrifft das die Lokpersonal Standorte Olten und Aarau mit folgenden Angebotsreduktionen:
- Die S42 Muri-Zürich HB fällt bis zum Fahrplanwechsel vom 13. Dezember 2020 aus. Ab 5. Oktober verkehren jedoch pro Lastrichtung eine Verbindung (Muri ab 6.32 Uhr und Zürich ab 17.40 Uhr).
- Der IR36 Basel–Zürich Flughafen verkehrt ab dem 7. September 2020 bis zum Fahrplanwechsel nicht. Einige Verbindungen verkehren auf Teilstrecken. Zwischen Frick und Brugg verkehren Bahnersatzbusse.
-Die Züge der S28 Zofingen–Suhr–Lenzburg werden ab dem 7. September bis zum Fahrplanwechsel durch Bahnersatzbusse ersetzt.
- Die S29 Turgi-Olten-Zofingen-Sursee verkehrt ab dem 10. Oktober 2020 bis zum Fahrplanwechsel nur von Montag bis Freitag.
Der Ausfall der S29 Turgi-Olten-Zofingen-Sursee betrifft unmittelbar auch die Gemeinde Wauwil. Ab dem 10. Oktober verkehrt die S29 nur noch von Montag bis Freitag.
Das übrige Zugsangebot zwischen Olten-Zofingen-Sursee-Luzern (u.a. auch der RE Olten-Luzern) verkehrt gemäss Fahrplan. Anstelle der S29 verkehrt an den Wochenenden ein Bahnersatzbus zwischen Zofingen und Sursee. Dieser sichert in Sursee den Anschluss an den IR27 nach Luzern.
Für die SBB ist trotz reduziertem Angebot zentral, dass die Transportketten im Rahmen des Möglichen bestehen bleiben und die Kapazitäten sichergestellt sind. Trotzdem müssen die Kundinnen und Kunden mit längeren Reisezeiten rechnen.
Mittels aktiver Kundenlenkung und Kommunikation werden Reisende über die Einschränkungen informiert und auf alternative Verbindungen gelenkt. Sämtliche Anpassungen sind im Onlinefahrplan abgebildet.