Irrfahrt bei Zürcher Friedhof Sihlfeld: Täter ermittelt

Polizei und Staatsanwaltschaft haben den Fahrer gefunden, der im Juni 2020 in der Stadt Zürich bei einer Irrfahrt den Friedhof Sihlfeld beschädigt hatte: Es ist derselbe, der sich im selben Monat in Winterthur einer Polizeikontrolle entzog und sich dann anzündete.

friedhof sihlfeld zürich
Ein durch ein Auto zerstörter Eingang von dem Friedhof Sihlfeld in Zürich. - keystone

Die Staatsanwaltschaft hat gegen den Mann Anklage erhoben, wie sie am Montag mitteilte. Der Prozess vor dem Bezirksgericht Winterthur wird im abgekürzten Verfahren durchgeführt.

Auf welche Strafe sich der geständige Mann und die Staatsanwaltschaft geeinigt haben, darüber werden keine Angaben gemacht. Bei einem Grossteil der vorgeworfenen Taten wird dem heute 27-Jährigen gemäss Mitteilung aber eine verminderte, teils sogar eine aufgehobene Schuldfähigkeit eingeräumt.

Der Mann war am 24. Juni 2020 mit einem in der Stadt Zürich gestohlenen Auto unterwegs. Im Winterthurer Gutschick-Quartier entzog er sich einer Polizeikontrolle und flüchtete mit dem beschädigten Wagen durch mehrere Quartiere. Dabei beging der Schweizer gemäss Mitteilung «massive Verkehrsregelverletzungen» und richtete grossen Sachschaden an.

Nach einem Unfall flüchtete der Mann schliesslich zu Fuss und stellte sich dann Winterthurer Stadtpolizisten entgegen. Er zündete sich dabei selbst an - und versuchte auch die Polizisten mit einer brennbaren Flüssigkeit in Brand zu setzen. Der Mann kam mit lebensbedrohlichen Verletzungen ins Spital.

Im Zuge der Ermittlungen konnte der Mann mit weiteren Straftaten in Verbindung gebracht werden: Dank eines DNA-Treffers wurde ihm auch die Irrfahrt vom 13. Juni 2020 nachgewiesen. Damals fuhr er mit einem in Winterthur geklauten Auto durch ein Garagen- und ein Friedhofstor im Bereich des Zürcher Friedhofs Sihlfeld.

Nach dem Ende der Irrfahrt versuchte er mithilfe einer brennbaren Flüssigkeit, den von ihm gelenkten Personenwagen anzuzünden. Er wurde dabei allerdings von Drittpersonen gestört und ergriff darauf zu Fuss die Flucht.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Schweizer unter anderem mehrfache versuchte Brandstiftung, versuchte schwere Körperverletzung, gewerbsmässigen Diebstahl sowie eine Vielzahl von teils qualifizierten Strassenverkehrsdelikten vor. Bei verschiedenen Taten konnte dem Mann der Besitz oder der vorgängige Konsum von Betäubungsmitteln wie Crystal Meth und Kokain nachgewiesen werden.

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