WM in Katar löst im Kanton Zürich wenig Fussballfieber aus

Public Viewing bei Glühwein und Weihnachtsdekoration? Die Fussball-Weltmeisterschaft in Katar löst im Kanton Zürich bisher wenig Fussballfieber aus.

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So sieht das Logo der Fussball-WM 2022 in Katar aus. - dpa

Grosse öffentliche Anlässe mit Spielübertragung sind zum jetzigen Zeitpunkt (Stand 10. Oktober 2022) praktisch keine geplant.

Rund sechs Wochen vor Beginn der Fussball-Weltmeisterschaft sind in der Stadt Zürich noch kaum grössere Public-Viewing-Veranstaltungen angekündigt.

Wie es beim Sicherheitsdepartement auf Anfrage von Keystone-SDA hiess, wurden zwar drei Gesuche von Privaten eingereicht – zwei davon wurden jedoch wieder zurückgezogen.

Beim dritten Gesuch handelt es sich um ein einziges Fernsehgerät auf einer Terrasse eines Restaurants auf öffentlichem Grund.

Eine «Winti Arena» sollte es wieder geben

In einigen Bars und Restaurants werden die Fussballspiele zwar zu sehen sein.

Grössere Public Viewings mit Platz für Tausende Fans sind in der Stadt Zürich hingegen nicht angekündigt.

Etwas Fussballfieber dürfte es dafür in Winterthur geben: Wie bei allen Welt- und Europameisterschaften ist erneut eine «Winti Arena» in der Reithalle geplant, zumindest gemäss der Website der Veranstalter.

Genauere Angaben dazu fehlen noch.

Ein zweites Public Viewing im alten Busdepot

Ein zweites Public Viewing wird es im alten Busdepot an der Tösstalstrasse geben. Dort lädt der Verein Fussballkultur zum Public Viewing.

Die Kritik am Austragungsort und am Zeitpunkt der Weltmeisterschaft ist jedoch auch hier Thema.

Ende September 2022 gab es in der Halle bereits eine Podiumsdiskussion darüber, ob eine Fanzone angesichts der Menschenrechtsverstösse und der katastrophalen Ökobilanz dieser Spiele überhaupt angebracht sei.

In Frankreich gibt es ein Weltmeisterschaft-Boykott

Die Verantwortlichen führen das gemeinsame Fussballschauen trotz aller Kritik am Anlass durch.

Bei den «Friends», also «Freunden» des Anlasses, ist aber unter anderem die Menschenrechtsorganisation Amnesty International aufgeführt.

In anderen Ländern geht die Kritik an der Weltmeisterschaft in Katar deutlich weiter.

In Frankreich etwa haben sich schon zahlreiche Grossstädte für einen Weltmeisterschaft-Boykott entschieden, darunter Paris, Marseille, Bordeaux und Nancy.

Mehrere Gründe für die Kritik

In diesen Städten wird es keine Public Viewing geben. Als Grund geben die Verantwortlichen gemeinsam die ökologischen und sozialen Umstände an.

Sie kritisieren zudem den Zeitpunkt des Turniers. Anpfiff ist am 20. November 2022. Das Finalspiel wird am 18. Dezember stattfinden, also am vierten Advent.

Der Wüstenstaat Katar steht wegen Menschenrechtsverstössen und seines Umgangs mit Gastarbeitern schon lange in der Kritik.

Während der Bauarbeiten für die Stadien kam es zu zahlreichen tödlichen Unfällen. Die Regierung verweist aber auf eigene Reformen und weist Teile der Kritik zurück.

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