Denise Strasser, FDP Wohlen: «Politik betrifft uns alle»
Denise Strasser, FDP Wohlen, schreibt in ihrem Gastbeitrag über zu viel Desinteresse an Politik, das häufig zum Fernbleiben an der Urne führt.
Politiker kennen Aussagen wie «Politik interessiert mich nicht» oder «Politik ist nicht so meins» zu Genüge. Was bedeutet denn eigentlich Politik?
Der Ausdruck Politik stammt aus dem Griechischen «politika» (altgriechisch «polis» = Stadt, Staat). Dieses Wort bezeichnete in den Stadtstaaten des antiken Griechenlandes alle diejenigen Tätigkeiten, Gegenstände und Fragestellungen, die das Gemeinwesen betrafen. Entsprechend ist die wörtliche Übersetzung von «politika» anzugeben als «Dinge, die die Stadt betreffen».
Die Politik entscheidet über das Bildungssystem, den Strassenverkehr, welche Massnahmen zur Erhaltung von Arbeitsplätzen dienen können. Ebenso über die Umsetzung zum Klimaschutz und notabene auch, wie die Altersrente aussehen wird. Insbesondere in der eigenen Wohngemeinde sollte jeder bestrebt sein aktiv am Geschehen der Gemeinde teilzunehmen.
Desinteresse sollte keine Option sein
Die direkte Demokratie in der Schweiz gibt den Stimmberechtigten ein Mitspracherecht. Die Bevölkerung darf abstimmen, sich für ein politisches Amt aufstellen lassen, eine Initiative lancieren usw. Die Mehrheit will jedoch nicht. Häufigste Ursache für das Fernbleiben der Urne – Desinteresse.
Wahrscheinlich ist es besser, wenn uninteressierte Nichtwähler sich vom politischen Prozess fernhalten. Woher kommt allerdings dieses Desinteresse? Letztendlich betrifft die Politik jeden von uns, Politik entscheidet über alle Bereiche unseres Lebens. Einige fühlen sich von den Politikern zu wenig repräsentiert, aber ohne an Wahlen teilzunehmen, wird sich auch daran nichts ändern.
Als Gesellschaft sollten wir daran interessiert sein, dass ein möglichst grosser Teil unserer Bevölkerung an der direkten Demokratie teilnimmt. Mehrheitlich treffen ältere Generationen (grösstenteils Männer) politische Entscheide, welche hauptsächlich die zukünftigen Generationen prägen werden.
Die Schweiz ist vielfältig und diese Vielfalt sollte sich in der Politik auch repräsentieren. Desinteresse kann in einer Demokratie keine Option sein; sie braucht die Beteiligung der Bevölkerung. Wir tragen die Verantwortung, dass unsere Demokratie lebt und weiterhin besteht – denn Politik betrifft uns alle!
