Junge wollen sich früher pensionieren lassen
Viele junge Schweizer wollen vor dem ordentlichen Rentenalter in Pension. Das widerspricht klar den Plänen der Politik.
Das Wichtigste in Kürze
- Gemäss einer Umfrage würden 38 Prozent der Jungen nur noch zwei Tage im Büro arbeiten.
- Jeder zweite junge Arbeitnehmer würde seinen Job aufgeben, wäre Homeoffice keine Option.
Millennials und Generation Z ticken anders als frühere Generationen. Vor allem, wenn es ums Arbeiten geht. Dies zeigt eine neue Umfrage, welche die Schweizer Investing-Plattform Investart unter ihren Nutzern durchgeführt hat.
Demnach wollen fast zwei Drittel der Befragten vor dem 60. Lebensjahr in Rente gehen. Diese Pläne widersprechen komplett dem Vorhaben der Politik. Gerade debattiert Bundesbern über eine Erhöhung des Frauenrentenalters. Und Renteninitiative der Jungfreisinnigen will das Pensionsalter auf 66 Jahre erhöhen.
Ebenfalls scheint bei den Jungen der Homeoffice-Trend angekommen zu sein. Im Idealfall würden 38 Prozent der Befragten am liebsten nur zwei Tage im Büro arbeiten, den Rest von daheim aus. Nur 13 Prozent würden gerne die ganze Woche im Büro verbringen.
Job ohne Homeoffice wenig attraktiv
Arbeiten von zu Hause ist für viele der Befragten sehr wichtig. Jeder zweite würde seinen Job kündigen, wenn er ausschliesslich im Büro arbeiten müsste.
Richard Toolen, Investart-Chef, kommentiert: «Millennials und die Generation Z sehen Erwerbstätigkeit nicht mehr als notwendigen Meilenstein für ihren Lebensstil, sondern als Mittel, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen und sich möglicherweise selbst zu verwirklichen.»
Aufgrund der Teilnehmer – junge Anleger – dürfte die Umfrage nicht für die ganze Schweizer Bevölkerung repräsentativ sein. Allerdings werden die Resultate grösstenteils durch eine umfassende Studie gestützt, welche der Unternehmensberater Universum jüngst mit 11'000 Schweizer Studenten durchgeführt hat. Allerdings zeigt diese Unterschiede zwischen den Millennials und der Generation Z.
Während 1981 bis 1996 geborene flexible Arbeitsformen und eine gute Work-Life-Balance wichtig sind, hat die Generation Z (1997–2012) andere Prioritäten: hohes Einkommen, hohe Verantwortung und Prestige.