«Gratis-ÖV stellt wirklich für alle einen Mehrwert dar!»

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Region Zug,

Der Grosse Gemeinderat in Zug entscheidet am 4. Juli 2023 über den Antrag «Gratis-ÖV für alle». Martin Iten (CSP), Verfasser der Motion, setzt sich dafür ein.

Martin Itten
Martin Itten, Mitglied der CSP Zug. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bevölkerung der Stadt Zug soll ein Jahr den ÖV des Kantons Zug gratis benutzen dürfen
  • Dies fordert eine Motion – eingereicht von Martin Iten (CSP).
  • Am 4. Juli 2023 entscheidet der Grosse Gemeinderat von Zug darüber.

Am 4. Juli 2023 diskutiert der Grosse Gemeinderats von Zug über das Traktandum «Gratis-ÖV für alle».

Die Motion der ALG-CSP-Fraktion will die Stadtzuger Bevölkerung an den Gewinnüberschüssen der letzten Jahre teilhaben lassen.

Sie fordert deshalb, dass die Stadtzuger Bevölkerung den ÖV im Kanton Zug für ein Jahr kostenlos benutzen darf.

Wir haben mit Martin Iten (CSP), Verfasser des Vorstosses, gesprochen.

Nau.ch: Wie steht Ihre Fraktion zum Vorschlag, dass die Bevölkerung der Stadt Zug für ein Jahr den ÖV des Kantons Zug gratis benutzen darf?

Martin Iten: Wir stehen diesem Vorschlag natürlich positiv gegenüber. Die Stadt Zug hat in den vergangenen Jahren stets riesige Gewinnüberschüsse erzielt.

In irgendeiner Form soll die Bevölkerung davon profitieren können. Uns scheint das Angebot des Gratis-ÖV eine sehr passende Form, um die gesamte Stadtzuger Bevölkerung am Erfolg teilhaben zu lassen.

Nau.ch: Wieso wird stattdessen nicht einfach jedem Haushalt der Stadt Zug ein Anteil des Jahresüberschusses auf sein Konto überwiesen?

Martin Iten: Auch das wäre eine Möglichkeit. Uns geht es aber mit dem Vorstoss auch darum, das sehr gute und dichte Zuger ÖV-Netz bekannter zu machen und zu stärken.

Zudem erhoffen wir uns durch die begleitende wissenschaftliche Studie wertvolle Daten über die Auswirkungen auf das Verkehrsverhalten – und nicht zuletzt auch Entlastung auf den Strassen, insbesondere zu Stosszeiten.

Nau.ch: Erwarten Sie, dass bei Annahme der Motion mehr Personen vom Auto auf den ÖV umsteigen werden?

Martin Iten: Wir gehen davon aus, dass sicher zu gewissen Zeiten eher auf das Auto verzichtet wird. Und falls dem nicht so sein sollte, werden wir genau diese Erkenntnis dank der wissenschaftlichen Studie nachvollziehbar ergründen können.

Dann werden wir endlich Fakten haben und davon bei der weiteren Herausforderungen der städtischen Verkehrspolitik profitieren können.

Sind Sie der Meinung, dass der ÖV gratis zur Verfügung gestellt werden sollte?

Nau.ch: Gibt es Ihrer Meinung nach wichtigere Anliegen, für die der Überschuss eingesetzt werden könnte?

Martin Iten: Ja, auf jeden Fall. Unsere Fraktion hat immer wieder Anliegen eingebracht. Dabei hat die Ratsmehrheit jeweils betont, dass sie nur innerkommunale Anliegen zu unterstützen gewillt ist.

Projekte für Nothilfe und Solidarität in internationalen Krisengebieten wurden konsequent abgelehnt.

Wir erhoffen uns nun, mit dem Vorschlag zum einjährigen Gratis-ÖV für die Stadtzuger Bevölkerung, insbesondere bei den bürgerlichen Parteien auf offene Ohren zu stossen.

Sie betonen jeweils, dass diese Überschüsse der Zuger Bevölkerung zugutekommen sollten. Unser Vorstoss erfüllt diese Vorgabe und wäre für alle ein echter Gewinn.

Nau.ch: Wieso sollen die Autofahrenden nicht vom Jahresüberschuss mitprofitieren?

Martin Iten: Auch Autofahrende sind erstmal Einwohnerinnen und Einwohner von Zug und profitieren daher vom Angebot.

Ihnen wird die lukrative Option gegeben, situativ oder ganz auf das Auto verzichten zu können und das sehr gute ÖV-Angebot zu nutzen.

Zudem werden sie davon profitieren, wenn die Autostrassen dank einer grösseren ÖV-Nutzung freier werden und sich insbesondere in den Stosszeiten weniger Staus bilden.

Das Angebot des einjährigen «Gratis-ÖV für alle» stellt wirklich für alle einen Mehrwert dar!

Zur Person

Martin Iten ist 37 Jahre alt und Mitglied des Grossen Gemeinderats der Stadt Zug für die CSP. Er ist wohnhaft in Zug und arbeitet als Polygraf und Projektleiter.

In seiner Freizeit geht er gerne in die Natur und verbringt Zeit mit seiner Familie. Zu seinen Hobbys gehören: Jodeln, Snowboarden und Ultimate Frisbee.

Ausserdem setzt er sich gerne mit Geisteswissenschaften auseinander.

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