Herren von Zug United wenden Saisonende ab
Der Unihockey-Verein Zug United gewann am 20. und 21. März 2022 die Spiele der Viertelfinalserie gegen Alligator Malans und erzwang ein entscheidendes Spiel.

Severin Nigg probiert es einfach Mal nach etwas mehr als drei Minuten in der Verlängerung am Sonntagabend im sechsten Spiel der Viertelfinalserie zwischen Zug United und Alligator Malans. Keeper Martin Hitz wehrt den Schuss ab, der Ball fällt André Andersson vor die Schaufel. Der Schwede schiebt kurz quer auf seinen Landsmann Alexander Hallén, und der Zuger Topscorer hat keine Mühe, aus kurzer Distanz das 5:4 erzielen.
Die Zuger gewannen damit ein Spiel, in dem sie nie in Führung gelegen hatten, aber der Gegner auch nie mehr als ein Tor Vorsprung hatte. Damit kommt es kommenden Samstag in der Sporthalle Herti in Zug zur «Belle». Das siebte Spiel muss entscheiden, welches der beiden Teams die Halbfinals komplettiert.
Umkämpfte Partie am Samstag
Die Zuger bewiesen damit an diesem Wochenende grosse Moral, lagen doch alle Vorteile nach drei klaren Erfolgen aufseiten der Malanser. Und wie heikel der Tanz auf der Rasierklinge ist, zeigte sich mehrfach in den beiden Spielen. Am Samstag traf Kevin Berry beim Stand von 2:2 nur die Torumrandung. Wenig später vollendete Adrian Furger einen Konter über Silvan Maurer und Mario Stocker zum 3:2. Knapp 100 Sekunden vor Schluss war es das Game-Winning-Goal der Zentralschweizer, die damit den ersten Matchball gegen sich vor 400 Zuschauern abwehrten.
Unverdient war der Sieg vor eigenem Anhang nicht, hatten sie sich doch vor allem in den ersten 40 Minuten mehr Spielanteile und Chancen erspielt. Die Entscheidung erzwangen die Zuger indes, als die Gäste im Schlussabschnitt besseren Zugriff auf die Partie fanden.
Wilde Phasen am Sonntag
Und die Physiognomie wiederholte sich am Sonntag in Maienfeld. Die Zuger kamen gut ins Spiel, hatten gute ersten Chancen, kassierten aber wie schon zuletzt an gleicher Stätte das 0:1. Berry setzte sich auf der rechten Seite gegen zwei Zuger mit Leichtigkeit durch, fand in der Mitte Damian Rohner, der Petter Nilsson erstmals überwand. Es dauerte 23:35 Minuten, oder gar 143:35 Minuten überhaupt in dieser Serie, bis auch Zug in Maienfeld erstmals ein Tor schoss.
Maurer wurde nach einer unübersichtlichen Situation in der Folge eines Freischlags von Malans in der Mitte vergessen und von Teamkollege Furger gefunden. Es folgte die wildeste Phase der Partie: 30 Sekunden nach dem Ausgleich, konnte Markus Holenstein nach einem erneuten Konter abermals vorlegen. Wiederum nur 32 Sekunden egalisierte André Andersson unter den Augen des schwedischen Nationaltrainers Niklas Nordén die Partie, erneut nach einem Freischlag.
Der Ausgleich Minuten vor Schluss
Diesmal dauerte es etwas mehr als drei Minuten, bis Malans wieder vorlegen konnte. Berry mit einem weiteren Energieanfall liess drei Zuger stehen und bediente mit einem sehenswerten Backhandpass quer über das ganze Feld Florian Tromm. Weil im Mitteldrittel noch Andersson per Penalty und Berry im Powerplay trafen, starteten die Zuger mit einem knappen Handicap in den dritten Spielabschnitt. Und wie am Vortag erlangte Malans etwas mehr Kontrolle über das Spiel, verschleppte das Tempo, um dann plötzlich den Angriff zu beschleunigen.
Oder zum hohen Pressing anzusetzen, doch genau aus einem solchen löste sich Andrea Menon. Der Verteidiger lancierte mit einem Steilpass Oliver Bäcklin, der den mitlaufenden Furger anspielte. Zum vierten Mal in diesem Spiel vor über 500 Zuschauern glichen die Zuger aus, sieben Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit. In der Folge waren beiden Teams bedacht, das Risiko möglichst tief zu halten, sodass die Verlängerung letztlich die logische Folge war. In dieser vermied Zug dank Halléns Tor das plötzliche Saisonende.