Unterägeri

Wirtschaftsapéro Unterägeri: Bildung und Wirtschaft im Fokus

Nau.ch Lokal
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Region Zug,

Wie die Gemeinde Unterägeri berichtet, referierte am «Wirtschaftsapéro» der Quantenphysiker und ETH-Professor Renato Renner vor einem interessierten Publikum.

Seepromenade Unterägeri
Die Seepromenade in Unterägeri. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Am traditionellen «Wirtschaftsapéro» der Einwohnergemeinde Unterägeri vom 23. Mai 2024 referierte der in Unterägeri wohnhafte, global führende Quantenphysiker und ETH-Professor Renato Renner vor einem sehr interessierten Publikum.

Dabei wurde auch eine für den Kanton Zug relevante Frage thematisiert.

Auch in diesem Jahr konnte Gemeindepräsident Fridolin Bossard an diesem für das Ägerital wichtigen Anlass eine stattliche Anzahl Gäste begrüssen.

Bereichert wird der Anlass jeweils durch die Präsenz eines Regierungsrates.

Starke Wirtschaft, starke Bildung – und umgekehrt

Dieses Jahr reiste Bildungsdirektor Stephan Schleiss aus Zug an, der mit seinem interessanten Referat mit dem knackigen Titel «Starke Bildung, starke Wirtschaft!» aufzeigte, dass eine gute Bildung sowohl auf individueller Ebene wie auch bezüglich der gesamten Gesellschaft die Basis für wirtschaftlichen Erfolg legt.

Und er wies darauf hin, dass eine starke Wirtschaft, wie sie der Kanton Zug hat, einer soliden Bildungslandschaft sehr förderlich ist.

Viel zitiert nach eindrücklicher Karriere

In der Vorstellung von Renato Renner wies Gemeindepräsident Fridolin Bossard stolz darauf hin, dass Renato Renner wohl zu den meist zitierten (und damit bekanntesten und relevantesten) internationalen Forschern mit Bezug zum Kanton zählt.

Google Scholar listet über 240 Publikationen mit über 21'000 Zitierungen.

Renato Renner hat Physik studiert, zuerst an der EPF Lausanne und anschliessend mit dem Vertiefungsfach Theoretische Physik an der ETH Zürich.

Professor auf dem Gebiet der Quanteninformationswissenschaften

Nach der Promotion war er während zwei Jahren HP Research Fellow im Departement für Angewandte Mathematik und Theoretische Physik der Universität Cambridge.

Nach seiner Rückkehr in die Schweiz wurde er 2007 Assistenzprofessor an der ETH Zürich, 2015 an derselben Hochschule Ordentlicher Professor auf dem Gebiet der Quanteninformationswissenschaften im Departement für Theoretische Physik.

In seinem Vortrag führte er die Gäste schrittweise und didaktisch geschickt an das Thema Quanteninformation heran.

Chancen und Gefahren eines Quantencomputers

Er zeichnete die Geschichte nach, wies auf Anwendungsbeispiele hin und verschwieg auch die Herausforderungen und Gefahren nicht.

Er machte kein Geheimnis daraus, dass die am besten vorhersagbare Anwendung eines Quantencomputers bedauerlicherweise auch die grösste Gefahr ist.

Der Quantencomputer könnte die meisten der heute verwendeten Verschlüsselungsmethoden brechen. Oder anders ausgedrückt: Der erste potente Quantencomputer würde die heutige Kryptografie obsolet machen.

Solche Aussagen und Vorhersagen sind gerade für den Kanton Zug, der sich ja rühmt, das Crypto Valley der Welt zu sein, von grösster Bedeutung.

Gut investierte 40 Millionen Franken

In der anschliessenden Diskussion wurde aus dem fachkundigen Publikum denn auch die Frage aufgeworfen, welchen Einfluss die Quanteninformationswissenschaften auf Blockchain und andere haben könnte und haben wird.

Renato Renner wies in seinen Antworten auf die aufgeworfenen Fragen nochmals darauf hin, dass die Quantencomputer zwar in der Tat das Potenzial haben, Hackern die Mittel in die Hand zu geben, die Blockchain zu knacken.

Umso wichtiger sei es deshalb, in die Forschung zu investieren, um eben gerade solchen Entwicklungen zuvorzukommen.

Unter diesem Titel, so machte Renato Renner am Rande der Veranstaltung im persönlichen Gespräch deutlich, ist auch die Gründung des Blockchain Research Institute in Zug zu begrüssen, das der Kanton Zug mit knapp 40 Millionen Franken unterstützt.

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