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Zug überreicht Frauenthaler Lebkuchen an verdiente Persönlichkeiten

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Tony Spillmann, Mercedes Lämmler und Rita Aschwanden erhalten in diesem Jahr je einen Frauenthaler Lebkuchen von der Stadt für ihre besonderen Dienste.

Lebkurchen Stern Schneeflocke verziert
Lebkuchen gehört heute fest in unsere Advents- und Weihnachtszeit dazu. Oft wahre Kunstwerke in Geschmack und Form. - Depositphotos

Wie die Stadt Zug schreibt, zeichnet der Zuger Stadtrat alljährlich an seiner traditionellen Lebkuchenfeier Menschen aus, die ohne grosses Aufhebens Wesentliches für die Stadt geleistet haben.

Je einen Frauenthaler Lebkuchen für besondere Dienste haben in diesem Jahr Tony Spillmann, Mercedes Lämmler und Rita Aschwanden erhalten.

«... diese Gemeinschaft ist stärker und menschlicher, weil es Tony Spillmann gibt»

«Du bist ein Mensch, der mit Herz und Hingabe unser Zusammenleben in Zug bereichert und Tag für Tag zeigt, was es heisst, füreinander da zu sein», sagte Stadtpräsident André Wicki in seiner Laudatio für Antonia (Tony) Spillmann.

Genau darum gehe es dem Stadtrat: «Zug ist nicht nur eine Stadt, sondern eine Gemeinschaft. Und diese Gemeinschaft ist stärker und menschlicher, weil es Tony Spillmann gibt.»

Und weiter: «Ob durch deine Arbeit für Nachbarschaftsinitiativen, deine Unterstützung für benachteiligte Menschen oder deine unermüdliche Präsenz bei städtischen Projekten – du machst den Unterschied. Du zeigst uns allen, wie wichtig Zusammenhalt und Empathie sind, und du lebst vor, was es heisst, mit einem offenen Herzen durchs Leben zu gehen.»

Rita Aschwanden: Lotsin bei Wind und Wetter und seit 35 Jahren

Einen weiteren Lebkuchen konnte Rita Aschwanden von Stadträtin Barbara Gysel entgegennehmen. Sie ist seit 35 Jahren bei Wind und Wetter im Einsatz und die dienstälteste Lotsin der Stadt Zug. Barbara Gysel dankte Rita Aschwanden herzlich für den Einsatz zugunsten der Schulwegsicherheit und blickte in ihrer Laudatio kurz zurück:

Rita Aschwanden habe die Aufgabe als Lotsin am 22. Oktober 1990 aufgenommen. «Mit ihrer Erfahrung und ihrer Persönlichkeit wirkt sie als ruhiger und sicherer Pol im zunehmend hektischer werdenden Strassenverkehr. Das ganze Team der Schülerlotsinnen und -lotsen bildet ein wesentliches Puzzleteil, um Kindern einen sicheren Schulweg zu ermöglichen. Der Schulweglotsendienst ist seit Jahrzehnten eine Erfolgsgeschichte.»

Barbara Gysel schätzte die Anzahl Strassenquerungen, auf welchen Rita Aschwanden im Verlauf der vergangenen 35 Jahre den Kindern einen sichereren Schulweg ermöglichte: Es waren rund 280'000 Strassenquerungen durch Kinder, die sie begleitete!

«Ebenfalls ist der Einsatz von Rita Aschwanden als intergenerationeller Beitrag zwischen Jüngeren und Älteren in der Stadt zu werten; ein Bindeglied zwischen den Generationen», wie Barbara Gysel resümierte.

Engagement und Verantwortung für das kulturelle Leben: Mercedes Lämmler

Den dritten Lebkuchen überreichte Stadtrat Etienne Schumpf an Mercedes Lämmler, der langjährigen Präsidentin des Vereins Interessengemeinschaft Galvanik Zug (IGGZ):

«In dieser Rolle hast du massgeblich dazu beigetragen, die Galvanik zu einem modernen Kulturzentrum mit überregionaler Ausstrahlung zu entwickeln. Deine Erfahrung und dein Verständnis, sowohl als Kulturschaffende als auch als Kulturförderin, zeichnet dich besonders aus und macht dich zur idealen Brückenbauerin zwischen Kultur und Politik. Dein freiwilliges Engagement für das kulturelle und gesellschaftliche Leben in der Stadt Zug ist beeindruckend.»

Doch damit nicht genug: Seit 2021 präsidiert Mercedes Lämmler den Verein Zuger Stadtführungen und seit 2024 leitet sie umsichtig die Kulturkommission der Stadt Zug. Dieses unermüdliche Engagement und die Übernahme von Verantwortung für das kulturelle Leben zeigten eindrucksvoll, welchen grossen Beitrag sie für eine lebenswerte und kulturell vielfältige Stadt leiste.

Die Beziehung zum Kloster Frauenthal

Die Lebkuchenfeier geht auf eine besondere historische Beziehung zwischen der Stadt Zug und dem Kloster Frauenthal zurück. Am 5. Januar 1386 nahmen Ammann, Rat und Bürger der Stadt Zug die Äbtissin und den Konvent des Gotteshauses Frauenthal ins Bürgerrecht der Stadt auf. Gleichzeitig wurde das Kloster unter den «Schutz und Schirm» der Stadt gestellt; dafür hatte das Kloster eine Steuerabgabe (drei Pfund Geld), Zoll und Umgeld zu entrichten.

Seit Menschengedenken haben die Nonnen von Frauenthal zur Weihnachtszeit grosse Lebkuchen gebacken, die von den Zuger Schirmherren ganz besonders geschätzt und als Teil der geschuldeten Abgaben entgegengenommen wurden.

Nicht immer war das Verhältnis ungetrübt zwischen den Nonnen und den Ratsherren von Zug. Im Jahre 1735 begehrte der Stadtrat, dass jedem Ratsherrn auf Neujahr ein Lebkuchen von 14 Pfund oder ein Dukaten zu überreichen sei. Anscheinend wurden weiterhin nur 12 Pfund schwere Lebkuchen gebacken und mit den guten Wünschen an die Ratsherren versandt.

Denn bereits zwei Jahre später, am 5. Januar 1737, kam der Rat auf die Sache zurück und rügte, «dass die Lebkuchen an Gewicht und Wesenheit zu gering seien». Man einigte sich, dass von nun an ein Lebkuchen von genau 14 Pfund geschickt werde, aber nur einer für den gesamten Rat.

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